2939 - Die Rache der »Engel«
geparkten Lincoln Navigator und fuhr los. Wir folgten ihm gespannt.
»Anhalten können wir Mendez immer noch. Aber jetzt will ich erst mal sehen, was er vorhat.«
»Wenn wir Glück haben, führt er uns zu seinen Hintermännern. Oder wir erwischen ihn in flagranti bei einem Rauschgiftgeschäft.«
Der Verdächtige fuhr auf der Metropolitan Avenue Richtung East River. Es herrschte dichter Verkehr. Noch deutete nichts darauf hin, dass Mendez uns bemerkt hatte. Er bog in eine ruhigere Seitenstraße ein, in die Berry Street. Plötzlich hielt er in der zweiten Reihe, schaltete die Warnblinkanlage ein und sprintete in einen schmalen Durchgang zwischen zwei Häusern.
»Was soll das jetzt?«, rief Phil. »Hat Mendez eine schwache Blase? Oder ist er misstrauisch geworden? Ob ich ihn zu Fuß verfolgen soll, während du den Jaguar parkst?«
»Nein, da kehrt er doch schon wieder zurück.«
Ich deutete auf den Verdächtigen. Hinter mir hupte ein anderer Verkehrsteilnehmer, der einen breiten SUV fuhr. Mendez blickte in unsere Richtung. Und er sah uns – zwei Männer in dunklen Anzügen, die ihn nicht aus den Augen ließen.
Als Vorbestrafter wusste Mendez, was er von der Situation zu halten hatte. Ich konnte förmlich spüren, wie der Verdächtige schlagartig panisch wurde. Er sprang in seinen Lincoln Navigator und trat das Gaspedal durch. Ich schaltete das hinter dem Kühlergrill integrierte Rot-Blau-Licht sowie die Sirene ein und nahm die Verfolgung auf.
Phil griff zum Mikrofon der Funkanlage.
»Agent Decker hier. Agent Cotton und ich verfolgen einen Verdächtigen in einem schwarzen Lincoln Navigator. Die Person flieht auf der Berry Street in Richtung Manhattan Avenue. Bewaffnung des Verdächtigen unklar. Wir erbitten Unterstützung!«
Ich ging davon aus, dass sich in dem schmalen Durchgang einer von Mendez’ Drogenbunkern befand. Er hatte sich dort Stoff besorgt, weil er auf dem Weg zu einem Kunden war. Als er uns bemerkte, ergriff er natürlich sofort die Flucht. Wir mussten damit rechnen, dass er das Rauschgift aus dem Fenster warf. Deshalb behielt ich das Fluchtfahrzeug ganz besonders scharf im Auge.
Mendez bog in die Manhattan Avenue ein, die Reifen seines Wagens radierten auf dem Asphalt. Der Dealer überfuhr eine rote Ampel und zwang die von links kommenden Fahrzeuge zu Vollbremsungen.
Plötzlich kam dem Flüchtenden auf der Manhattan Avenue ein Streifenwagen entgegen. Ich verkürzte den Abstand zu dem Lincoln Navigator. Nun wurde es eng für Mendez. Er hatte die Cops vor sich. Und wenn er in den Rückspiegel blickte, sah er meinen sich rasch nähernden Jaguar.
Mendez stieg in die Eisen.
Der schwere SUV brach mit dem Heck leicht aus, kam dann aber zum Stehen. Der Dealer sprang aus seinem Wagen wie ein Springteufel aus der Schachtel. Nun hatte er eine Pistole in der Hand. Er feuerte ungezielt in unsere Richtung. Ich hoffte nur, dass er keinen unbeteiligten Passanten oder Autofahrer traf. Wir blieben jedenfalls unverletzt, und mein Auto bekam auch nichts ab.
Ich bremste, bis mein roter Flitzer ebenfalls stand. Phil und ich rissen die Autotüren auf und rannten hinter dem Flüchtenden her, der nun zu Fuß das Weite suchte. Mendez griff mit Links in seine Jackentasche und warf ein kleines Päckchen unter ein geparktes Auto.
Die Menschen auf dem Gehweg gingen in Deckung, als der Verbrecher an ihnen vorbeirannte. Das war das Beste, was sie tun konnten. Mendez hielt immer noch seine Pistole in der rechten Hand. Phil und ich hatten ebenfalls unsere Dienstwaffen gezogen.
»FBI! Stehen bleiben!«, rief ich.
Mendez hörte nicht auf mich. Wir mussten verhindern, dass er sich zu einer Verzweiflungstat hinreißen ließ. Die beiden uniformierten Cops hatten ihren Streifenwagen verlassen und schnitten Mendez den Weg ab. Nun wurde es eng für ihn.
Er drehte sich zu uns um, sein schweißnasses Gesicht war vor Anspannung verzerrt. Der Dealer musste unter einem enormen inneren Druck stehen. Ich war nur noch zehn Yards von ihm entfernt.
Da erschien ein irres Grinsen auf Mendez’ Gesicht. Ihm musste klar sein, dass er allein gegen vier Gesetzeshüter nicht gewinnen konnte. Trotzdem legte er auf mich an. Ich musste schießen, um mein Leben zu verteidigen. Der Dealer und ich feuerten fast zeitgleich, doch ich hatte einige Sekunden früher als Mendez abgedrückt.
Mein Projektil schlug in seine linke Wade, genau dorthin hatte ich auch gezielt. Ich wollte ihn ja nicht töten, nur kampfunfähig machen. Er schrie auf und verriss
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