2940 - Todesfalle Field Office
dann gehört der Laden der Mafia, aber das wissen Sie nicht von mir, klar?«
»Echt, Mafia?«, meinte Phil und setzte einen ungläubigen Gesichtsausdruck auf. »Mitten in New York? Ich dachte, so was gäbe es nur noch im Kino.«
»Leider nicht«, erzählte sie weiter. »Es kursieren eine Menge Gerüchte über den Laden. Ich kann das nicht bestätigen, habe aber gehört, dass der Besitzer ein Gangster ist, wohl ein Franzose oder so, der sich hier in Brooklyn breitgemacht hat. Kann gut sein, denn die Leute, die dort ein und aus gehen, fahren alle teure Autos. Ich habe aber noch nie gesehen, dass es da Schlägereien oder so was gab.«
»Ja, man hört so einiges«, sagte Phil und bedankte sich.
Wir verließen den Imbiss und bewegten uns zum Treffpunkt mit dem SWAT-Team und den Agents, die auf dem Weg zu uns waren. Ich nahm mein Handy und kontaktierte Mr High, um ihn zu bitten, uns Bruce Letterman mit seiner Ausrüstung zur Verfügung zu stellen.
»Kein Problem, ich werde ihn sofort kontaktieren lassen, damit er zu Ihnen kommt«, sagte Mr High. »Und Jerry – seien Sie mit Ihrem Team vorsichtig. Auch wenn ich weiß, dass wir weitermachen müssen, sollte heute kein G-man mehr verletzt werden oder sterben.«
»Ich tue mein Möglichstes, damit das nicht passiert, Sir«, sagte ich. »Mit Lettermans Hilfe werden wir uns ein genaueres Bild von der Situation in Derevaux’ Hauptquartier machen können und so unsere Chancen verbessern.«
»Viel Erfolg!«, sagte Mr High und legte auf.
Ich hatte an seiner Stimme hören können, dass ihn die gesamten Ereignisse ziemlich mitgenommen hatten. Aber er wäre nicht Mr High, wäre nicht unser Chef, wenn er damit nicht fertig werden würde.
»Mit Letterman, das geht klar«, informierte ich Phil.
Der nickte. »Hatte nichts anderes erwartet.«
Wir gingen zum Treffpunkt und warteten. Kurz darauf traf das SWAT-Team ein, die Agents etwas später.
Dann erhielten wir die Mitteilung, dass es etwa anderthalb Stunden dauern würde, bis Agent Letterman vor Ort wäre.
»Sollen wir wirklich so lange warten?«, fragte Phil. »In der Zeit könnte alles Mögliche geschehen. Vielleicht entkommt Ramirez, wenn er sich überhaupt in dem Restaurant aufhält.«
»Wir warten«, sagte ich bestimmt. »Das ist sicherer. Und um zu verhindern, dass Ramirez entkommt, postieren wir ein paar Agents um das Restaurant, die es im Auge behalten. Wir bleiben so lange hier auf Posten. Man kann uns hier von der Straße aus nicht sehen, entsprechend gering ist das Risiko, von Derevaux’ Männern entdeckt zu werden.«
»Na gut, wenn du darauf bestehst, dann warten wir«, sagte Phil ungeduldig. »Vielleicht könnten wir für Letterman eine Polizeieskorte anfordern, damit er schneller hier ist.«
»Ist schon arrangiert«, sagte ich.
»Typisch Jerry, denkt an alles«, meinte Phil.
»Eigentlich wurde das von Mister High angeordnet«, stellte ich das klar.
Um die Zeit zu überbrücken, kontaktierte ich June Clark bei der Fabrikhalle und Steve Dillaggio im Field Office und brachte mich bezüglich der Ermittlungen und anderer Aktivitäten auf den neuesten Stand. Die Fahndung nach Emilio Ramirez hatte bislang nichts ergeben. Somit war Tony Derevaux die beste Chance, den Flüchtigen zu erwischen beziehungsweise Informationen über seinen Verbleib zu erhalten.
Phil stellte weitere Recherchen über Derevaux und seine Organisation an.
***
Als Agent Letterman schließlich auftauchte, waren wir heilfroh, dass das Warten ein Ende hatte.
»Jerry, Phil, schön euch zu sehen«, begrüßte er uns und zwang sich zu lächeln.
Er schien nicht so gut drauf zu sein wie sonst – was mich bei dem, was heute geschehen war, nicht wunderte.
»Hallo, Bruce«, grüßte ich ihn. »Wieder einmal kommen wir nicht ohne dich aus.«
»Ja, Mister High hat mich schon gebrieft, als ich unterwegs war. Wo genau ist das Restaurant, das es zu überwachen gilt?«, sagte er.
»Zwei Straßen weiter«, antwortete ich. »Ich kann dich begleiten und es dir zeigen.«
»Gerne«, sagte er.
»Ich kümmere mich darum, die Teams einsatzbereit zu machen«, meinte Phil, während ich zusammen mit Agent Letterman in den Transporter stieg.
Wir fuhren in die Nähe des Restaurants, wo der Agent das Fahrzeug parkte.
»Ich glaube, von hier aus haben wir eine gute Übersicht«, sagte er, legte seinen Sicherheitsgurt ab und bewegte sich in den hinteren Bereich des Transporters.
Ich folgte ihm.
Dort befanden sich verschiedene Monitore und eine Menge Computer
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