2943 - Viele Täter sind des Opfers Tod
Das geht nicht«, erwiderte die Stimme.
»Oh doch, und ob das geht«, fauchte Muertes. »Oder soll ich Ihnen lieber einen Besuch abstatten?«
»Sie wissen doch gar nicht, wer ich bin!«, konterte die Stimme.
»Darauf sollten Sie nicht wetten. Aber egal – ich muss New York verlassen und brauche einen Teil des restlichen Geldes sofort und cash. Können Sie das bis zwölf regeln?«
»Bis zwölf – wie viel brauchen Sie denn?«, kam die Gegenfrage.
»Fünfzigtausend Dollar«, antwortete Muertes. »Am besten in gebrauchten Scheinen, ist aber nicht zwingend nötig. Bringen Sie mir das Geld, den Rest können Sie später wie vereinbart überweisen, dann werden Sie nie wieder von mir hören.«
Der Gesprächspartner zögerte und sagte dann: »Wo sollen wir uns treffen?«
»Im Battery Park, kennen Sie Castle Clinton?«, sagte Muertes.
»Ja, kenne ich. Wo da?«
»Rechts neben dem Haupteingang«, antwortete Muertes. »Um zwölf. Bringen Sie das Geld in einem unauffälligen Rucksack mit. Sie erkennen mich an einer New York Times in der linken Hand. Und kommen Sie allein!«
Dann legte Muertes auf, ohne eine Bestätigung seines Gesprächspartners abzuwarten, und schaute mich an. »Nun, zufrieden?«
»Ja, ich bin zufrieden«, sagte ich. »Vielen Dank für Ihre Unterstützung.«
»Kann ich noch etwas essen, bevor es losgeht?«, fragte er.
»Ich denke, das lässt sich einrichten«, sagte ich.
Dann verließen der Techniker, Phil und ich das Verhörzimmer.
»Können Sie die ursprüngliche Stimme wiederherstellen?«, fragte ich den Techniker.
»Nur, wenn wir das Handy oder Gerät haben, mit dem die Stimme verfremdet wurde«, antwortete der.
»Gut, dann werden wir uns die Geräte besorgen«, sagte ich. »Gehen Sie sorgfältig mit der Aufzeichnung des Gesprächs um, wir brauchen sie als Beweis«, sagte ich zu dem Techniker, der zustimmend nickte und dann ging.
Ich wandte mich an Phil. »Bereiten wir alles vor und schnappen wir uns denjenigen, der Muertes den Auftrag gegeben hat, Weatherman zu beseitigen!«
»Nichts lieber als das!«, pflichtete Phil mir bei.
***
»Hört sich nach einem interessanten Einsatz an«, meinte Agent Bruce Letterman, als wir ihn gebrieft hatten. »Ich fahre gleich los und suche mir einen schönen Platz auf dem Gelände. Kann nicht schaden, etwas früher dort zu sein und alles vorzubereiten.«
»Wir treffen dich dort«, sagte Phil.
»Dann müssen wir jetzt Agent Lobos vorbereiten, damit er seine Rolle gut spielt«, sagte ich, nachdem Agent Letterman uns verlassen hatte.
Phil hatte inzwischen mit Mr High geklärt, dass der Agent uns zugeteilt wurde, und Mr High hatte auch einige weitere Agents für den Einsatz abgestellt. Wir suchten Agent Lobos in seinem Büro auf und informierten ihn über den geplanten Einsatz.
»Hört sich interessant an«, sagte er. »Da mache ich gerne mit.«
»Die Sache ist aber nicht ganz ungefährlich«, warnte Phil. »Es ist nicht sehr wahrscheinlich, aber doch möglich, dass der Auftraggeber Muertes loswerden will. Du solltest also auf der Hut sein.«
Agent Lobos lächelte. »Keine Sorge, Phil, das bin ich immer. Außerdem seid ihr ja da, um auf mich aufzupassen.«
»Ja, das sind wir«, sagte ich. »Wobei man bei einem solchen Einsatz mit allem rechnen sollte. Wie auch immer, es gilt noch ein paar Details zu koordinieren. Das können wir erledigen, während Windermeere dich äußerlich in den Auftragskiller Carlos Muertes verwandelt.«
»Zum Glück nur äußerlich«, scherzte Agent Lobos.
Wir verließen sein Büro und gingen zu Windermeere. Der Maskenbildner des FBI New York erwartete uns bereits und fing sofort mit seiner Arbeit an. Während wir Agent Lobos brieften, verwandelte er sich vor unseren Augen in Muertes – und das in einer guten halben Stunde.
»So, fertig!«, sagte Windermeere, nachdem er sein Werk begutachtet hatte.
»Sieht verblüffend echt aus«, meinte Phil.
»Wieso verblüffend?«, fragte Windermeere erstaunt. »Er sieht genauso aus, wie ihr es haben wolltet.«
»Ja, aber es verblüfft mich immer wieder, mit wie wenigen Mitteln du das Aussehen eines Menschen so sehr ändern kannst«, sagte Phil.
»Die Kunst besteht darin, Unterschiede zu erkennen und Ähnlichkeiten zu schaffen«, sagte Windermeere philosophisch.
»Für den Auftraggeber von Muertes wird es auf jeden Fall reichen«, sagte ich und wandte mich an Agent Lobos. »Jetzt musst du noch an deiner Stimme feilen, denn die kennt die Person, mit der du dich triffst, ziemlich
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