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2947 - Die Hoover Boys

2947 - Die Hoover Boys

Titel: 2947 - Die Hoover Boys Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Hoover Boys
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viel Wert auf Sauberkeit.
    Im ersten Stockwerk fanden wir den Mann, der uns hereingelassen hatte. Er sah aus, als wäre er gerade aus dem Bett gekommen, hatte eine Schlafanzughose und ein ärmelloses T-Shirt an, das seinen wuchtigen Bierbauch nicht verdecken konnte. Er war schlecht rasiert, und als wir näher herankamen, drang uns starker Alkoholgeruch entgegen.
    »Sind Sie wirklich vom FBI?«, fragte er ein wenig eingeschüchtert.
    Phil zeigte ihm seine Dienstmarke. »Ja, sind wir. Aber keine Bange, wir sind nicht wegen Ihnen hier, sondern wegen einem Ihrer Nachbarn. Kennen Sie Glen Mason?«
    Der Mann nickte. »Ja, klar, der wohnt eine Etage höher. Wieso? Was wollen Sie denn von dem? Hat er etwas ausgefressen? Oder seine Schulden nicht bezahlt?«
    »Wir haben eigentlich nur ein paar Fragen an ihn«, antwortete ich. »Mit Schulden haben wir nichts zu tun. Wieso fragen Sie? Hatte er diesbezüglich schon Besuch?«
    »Und ob«, antwortete der Nachbar. »In letzter Zeit immer wieder. Der hängt drüben im Crazy Horse rum. Ist meist die ganze Nacht da und macht dann, wenn er angetrunken nach Hause kommt, immer wieder Lärm. Ich bin ein rechtschaffener und arbeitender Mann, der Wert auf seine Ruhe legt. Aber viele Leute stören sich einfach nicht daran, die kümmert nur ihr eigener Kram. So einer ist Mason auch.«
    »Im Crazy Horse ?«, hakte Phil nach.
    Der Mann nickte. »Da ist jede Menge Abschaum versammelt. Wahrscheinlich ist er jetzt dort – auf jeden Fall ist es in seiner Wohnung ungewöhnlich ruhig. Sonst hat der fast immer Musik an oder schaut Fernsehen.«
    »Vielen Dank für Ihre Hilfe«, sagte ich. »Sie können jetzt wieder reingehen – wir schauen mal oben nach.«
    Er nickte und schloss seine Tür. Phil und ich gingen die Treppe hinauf nach oben. Masons Wohnung war nicht schwer zu finden. Von drinnen drang kein Laut zu uns nach draußen.
    »Ist entweder wirklich nicht da oder schläft«, meinte Phil und klingelte.
    Nichts passierte. Als auch nach dem zweiten Klingeln alles ruhig blieb, holte Phil sein Spezialwerkzeug heraus und öffnete das Türschloss.
    Mit gezogener Waffe ging ich in die Wohnung. Es war finster, stockfinster. Ich tastete nach einem Lichtschalter und schaltete die Beleuchtung im Flur ein.
    »Mister Mason, wir sind vom FBI New York«, rief ich und arbeitete mich weiter vor.
    Die Wohnung sah noch schlimmer aus als der Flur. Neben Abfall befanden sich überall – auf Regalen und Schränken sowie auch auf dem Boden – Konserven und Nahrungsmittelpackungen. Offenbar hatte Mason Angst zu verhungern oder er war einfach eine spezielle Art von Messi.
    An den Flur grenzten drei Türen. Hinter jeder konnte jemand lauern und darauf warten, dass ich mich zeigte. Oder vielleicht lag in einem der Zimmer auch die Leiche des Mannes.
    Voll konzentriert arbeitete ich mich vor. Ich wusste, dass Phil seine Waffe ebenfalls gezogen hatte und mir Deckung gab.
    Die erste Tür links führte ins Badezimmer. Es war leer. Dann folgte die Küche. Auch dort hielt sich niemand auf. Dann, geradeaus, befand sich der nächste Raum, wahrscheinlich das Wohnzimmer. Ich schaltete das Licht ein und zuckte zusammen, als ich eine schnelle Bewegung vor mir sah. Um ein Haar hätte ich geschossen, doch es war nur eine Katze gewesen, die wir aufgescheucht hatten. Sie war fast schwarz, nur ihre Pfoten waren weiß mit schwarzen Punkten darauf. Erschrocken lief sie in den Flur.
    »Das war knapp«, meinte Phil. »Um ein Haar hätte ich auf sie geschossen.«
    »Ja, ich auch«, sagte ich nur und ging weiter.
    Es gab noch mindestens einen weiteren Raum, der hinter dem Wohnzimmer lag, wahrscheinlich das Schlafzimmer. Ich ging von rechts auf die Tür zu, Phil von links. Aus dem Zimmer drang kein Laut. Die Katze, die wir aufgeschreckt hatten, war in die Küche gelaufen – von dort hörten wir das Geräusch scheppernder Kochtöpfe.
    Ich ging wieder vor, in das Schlafzimmer. Als ich das Licht einschaltete, war niemand zu sehen. Allein – die Bettdecke sah aus, als würde sich darunter jemand befinden. Allerdings bewegte sich die Decke nicht – wenn dort jemand lag, dann höchstens eine Leiche.
    Ich fasste die Bettdecke an einer Seite und zog sie mit einem Ruck weg. Doch wir hatten Glück – keine Leiche, nur ein paar Kissen und Decken.
    »Komische Angewohnheit, sein Bett so herzurichten«, meinte Phil und steckte seine Waffe ein.
    »Vielleicht will er so Eindringlinge täuschen«, sagte ich. »Könnte eine alte Angewohnheit sein. Wer weiß,

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