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2948 - Undercover ins Jenseits

2948 - Undercover ins Jenseits

Titel: 2948 - Undercover ins Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hat jemand oder auch Jenderson selbst, wer weiß das schon so genau, von Jendersons Handy aus an Roddy Rodeos Nummer geschickt.
    Die Dämme brechen, die Überschwemmung droht unmittelbar. Ruf unbedingt an!
    » Was zum Teufel hat das zu bedeuten?«, fragte Phil.
    Ich konnte nur die Schultern zucken. »Finden wir es raus«, schlug ich vor.
    Kurzerhand rief ich Mister Jenderson an und schlug ein kurzfristiges Treffen vor. Ich gab einen unverfänglichen Grund an und Jenderson schien den Köder auch zu schlucken.
    Eine Stunde später trafen wir uns tatsächlich, und ich war wild entschlossen, den ältesten Trick überhaupt anzuwenden: Ich würde die Handynummer, die Diana auf Roddys Handy gefunden hatte, anwählen und sehen, ob Jendersons Handy klingelte. Netterweise hatte mir Diana ein spezielles Gerät gebaut, das dem Angerufenen vorgaukelte, es sei das Handy von Roddy Rodeo.
    Jenderson, einmal mehr begleitet von Halladay, kam mit festen Schritten an der Straßenkreuzung, die wir als Treffpunkt ausgesucht hatten, auf uns zu. Ohne groß zu zögern, löste ich den künstlichen Handy-Mechanismus aus – und prompt blieb der Mann vom State Department stehen, kramte in seiner Manteltasche nach seinem Mobiltelefon und zog es heraus.
    Als er auf das Display blickte und sah, dass Rodrigo Sanchez-Alvares als Anrufer angezeigt wurde, wandte er sich mit einer knappen entschuldigenden Geste ab, drehte sich und versuchte zu telefonieren. Vergebens, wie ich wusste.
    Nach ein paar Versuchen der Kontaktaufnahme drückte er den Anruf weg, wandte sich kurz an Hallady und sprach leise mit ihm. Dann kam er lächelnd auf uns zu.
    »Sanchez-Alvares«, sagte ich nur zur Begrüßung. Jendersons Lächeln gefror.
    »Wie bitte?«
    »Sanchez-Alvares«, wiederholte Phil, »was haben Sie mit dem zu schaffen?«
    »Ich … Ich verstehe nicht«, stotterte Jenderson los.
    »Sie haben versucht, ihn anzurufen, und Sie haben versucht, ihm mitzuteilen, dass die große Drogenschwemme hier in New York unmittelbar bevorsteht. Nur konnten Sie ihn nicht erreichen«, teilte ich ihm mit.
    »Und dann«, übernahm Phil, »haben Sie ihm sicherheitshalber eine SMS geschickt.«
    »Verdammt, woher stammen Ihre Informationen?«, fragte er, mehr überrascht und übertölpelt als verärgert.
    »Dienstgeheimnis«, erklärte Phil.
    »Wissen Sie, Mister Jenderson, was ich glaube?«, begann ich wieder, »Sie unterhalten einen ganz kurzen Draht zum Peco-Kartell, lassen sich schön schmieren mit mexikanischen Drogen-Dollars, an denen Blut klebt. Dafür machen Sie dem Jariz-Kartell hier in der Gegend die Arbeit etwas schwerer. Na, habe ich recht?«
    »Sind Sie verrückt geworden, Cotton?«, fuhr er mich an, »wie kommen Sie auf so einen Blödsinn?«
    »Finden Sie die Theorie so abwegig?«, hakte Phil nach und erntete einen ungläubigen Blick.
    Fühlte sich Jenderson ertappt?
    Halladay, der Asket, mischte sich ein.
    »Mister Jenderson?«, fragte er nur knapp. Jenderson zögerte einen Moment, dann nickte er kaum merklich.
    Halladay, dieser Vorzeigetyp des unsympathischen Menschen, ließ seine Rechte in seine Manteltasche gleiten.
    »Vorsicht«, rief Phil, der binnen Sekundenbruchteilen seine SIG in der Hand hielt und auf Halladay gerichtet hatte.
    »Ganz ruhig, G-man«, forderte Jenderson mit einem drohenden Unterton.
    Phil verstand und nickte zum Zeichen, dass Halladay weiter in seiner Tasche kramen durfte.
    Statt einer Waffe zog er einen Mini-Kassettenrekorder für Kleinkassetten hervor, ein Utensil, das technologisch auf der Höhe der 1980er-Jahre war und wahrscheinlich irgendwo auf der Welt bereits in einem Technik-Museum ausgestellt wurde. Halladay nickte Jenderson noch einmal zu, dann drehte er an einem Rädchen, vermutlich war es die Lautstärkeregulierung, und drückte schließlich die Play-Taste.
    Was wir hörten, war ganz und gar erstaunlich.
    ***
    So hatte er sich seine Rückkehr in die Vereinigten Staaten nicht vorgestellt. Doch er musste sich klar werden: Was tun? Welche Optionen hatte er überhaupt noch? Peter Barber hatte sich einmal mehr in ein billiges Hotelzimmer zurückgezogen, das er unter falschem Namen gebucht hatte. Nach der heftigen Schießerei mit den Jariz-Männern, die Jenderson ihm auf den Hals gehetzt hatte, war klar: Das Kartell würde nicht ruhen, ehe er aus dem Weg war. Er war weder in New York noch in Mexiko sicher. Das FBI war ihm auch auf der Spur und würde die ganzen USA zu einem heißen Pflaster für ihn werden lassen. Dass sie ihn nicht

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