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2950 - Es ist nie zu spät zum Sterben

2950 - Es ist nie zu spät zum Sterben

Titel: 2950 - Es ist nie zu spät zum Sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sagte ich. »Falls nicht, müssen wir uns darauf gefasst machen, es mit einem gefährlichen Killer zu tun zu haben, der bereits drei Menschen auf dem Gewissen hat.«
    »Sagen Sie mir, wann es losgehen soll!«
    »Sofort.«
    Das Grundstück wurde gestürmt. Von allen Seiten näherten sich die Einsatzkräfte der Polizei von Yonkers. Wir hatten unsere Kevlar-Westen angelegt und waren auch dabei. Wir drangen durch die Terrassentür ein. Die Alarmanlage schrillte los. Aber damit hatten wir gerechnet. Schließlich war der Täter schon einmal in der Lage gewesen, derartige technische Sicherheitssysteme auszutricksen. Wir standen dann ziemlich ratlos im Wohnzimmer. Es schien alles in Ordnung zu sein. Keine Verwüstungen, keine Leiche mit Steinen im Mund, keine Einschusslöcher.
    »Haben wir uns so vertan, Jerry?«, fragte Phil.
    »Hoffen wir’s!«
    Raum für Raum wurde von den Kollegen der Yonkers Police durchsucht. Aber es war nirgends jemand zu finden: weder Lester McLane noch der Wahnsinnige, von dem wir glaubten, dass auch der ehemalige Homicide Squad Chief auf der Liste seiner potenziellen Opfer stand.
    »Ihr Field Office wird für den Schaden aufkommen müssen«, meinte Lieutenant Van Goors und steckte dabei seine Dienstwaffe ein. Für ihn schien der Einsatz damit beendet zu sein. »Vielleicht gibt es ja einen ganz harmlosen Grund dafür, dass dieser McLane sich in seiner Firma heute mal nicht eingefunden hat.«
    »Kann ich mir nicht vorstellen«, murmelte ich und fragte mich dabei, wo unser Denkfehler gelegen hatte.
    »Es gibt hier einen Keller, Sir!«, rief einer der Officer. »Sollen wir da auch noch nachsehen?«
    »Natürlich«, bestimmte ich.
    Ein Schlüssel zur Kellertür war nirgends zu finden. Nachdem sie gewaltsam geöffnet worden war, gingen wir die Treppe hinab. Immerhin funktionierte das Licht. Ein Raum nach dem anderen wurde durchsucht. Und dann fanden wir Lester McLane.
    Er saß auf einem Stuhl. Arme und Beine waren mit Kabelbindern gefesselt. Der Kopf war nach vorne gesackt – und einer der Steine, die in McLanes Mund gesteckt worden waren, war zu Boden gefallen. Unmittelbar daneben war ein dunkler Fleck aus getrocknetem Blut.
    »Wie bei den anderen«, murmelte Phil und steckte die Waffe ein.
    »Nicht ganz«, stellte ich fest. »Es gibt eine Kugel, die in Herzhöhe getroffen hat – aber er hat keine in die Stirn bekommen.«
    »Stattdessen hat er offenbar Treffer in Armen und Beinen«, meinte Phil irritiert.
    »Der Täter wollte, dass Lester McLane besonders leidet«, glaubte ich den Grund dafür erkannt zu haben.
    Entgegen landläufiger Meinung ist ein Herzschuss nämlich keineswegs immer sofort tödlich. Das Opfer kann noch minutenlang leben und ist unter Umständen auch noch bei vollem Bewusstsein. Bei einem Kopfschuss sieht das natürlich anders aus – zumindest dann, wenn er wirklich genau getroffen hat und die Kugel in entscheidende Hirnareale eingedrungen ist.
    Ich wandte mich an Lieutenant Van Goors, der es sich nicht hatte nehmen lassen, mit uns in den Keller hinabzusteigen. »Es wäre nett, wenn Sie uns mit Ihren Leuten jetzt helfen könnten, Lieutenant.«
    »Was sollen wir tun?«
    »Fragen Sie in der Gegend nach einem Mann mit dunklen Haaren, die ihm tief in die Augen fallen, und der ein BLACKBIRD-Sweatshirt trägt – und möglicherweise auch eine Tasche mit dem gleichen Aufdruck mit sich führt.«
    Van Goors runzelte skeptisch die Stirn. »Wenn Sie wirklich glauben, dass Ihnen das weiterhilft.«
    »Wenn ich nicht davon überzeugt wäre, würde ich Sie nicht darum bitten«, erwiderte ich.
    Van Goors teilte ein paar Leute ein, die sich in der Nachbarschaft umhören sollten.
    Phil wandte sich derweil an mich. »Glaubst du eigentlich wirklich, dass der Typ nie sein Sweatshirt wechselt?«
    »Vielleicht schätzt er die Marke ja so, dass er mehrere davon hat.«
    »Ach, Jerry!«
    »Immerhin hat er ja auch eine BLACKBIRD-Tasche.«
    »Mal im Ernst: Wie willst du wissen, dass der Kerl in dem Wagen, in dem dieser Lieferwagenfahrer die Tasche gesehen hat, auch derselbe war, der das Sweatshirt anhatte?«
    Darauf fiel mir nichts ein. Phil hatte da den Finger genau auf den wunden Punkt gelegt.
    ***
    Die Kollegen der SRD trafen bald ein. Auch wenn Yonkers eigentlich nicht zum Einzugsbereich dieses zentralen New Yorker Erkennungsdienstes gehörte, war es in diesem Fall das Beste, wenn mit der Untersuchung des Tatorts und den sich anschließenden Laboruntersuchungen Mitarbeiter betraut wurden, die bereits

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