Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
298 - Beim Ursprung

298 - Beim Ursprung

Titel: 298 - Beim Ursprung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
Vom Netzwerk:
Große Teile der Außenhülle fehlten und offenbarten die sonst verdeckten, rippenartigen Verstrebungen, vor allem im Heckbereich und im Mittelschiff. Der Lichtbalken von Rulfans Taschenlampe fiel ins Innere des Schiffes und dort auf Trümmer wie aus der Wand ragende Kabelstränge, unverkleidete Maschinen und Rohrleitungen.
    »Such dir ruhig einen Platz in den Dünen«, sagte Rulfan. »Ruh dich aus und schlaf noch ein wenig. Ich schaue mich bis zum Sonnenaufgang im Schiff um.« Er streifte seinen Tornister von den Schultern, öffnete ihn und zog einen Handstrahler hervor. »Bei Tagesanbruch wecke ich dich. Bis zum Hügel vor dem Hüttendorf ist es nicht mehr weit von hier aus.«
    Er knipste den Strahler an und marschierte aufs offene Hauptschott zu. Die CARTER IV hatte keine Landestützen ausfahren können bei ihrer Bruchlandung und das Hauptschott lag kaum einen Meter über dem Sand.
    Unschlüssig blieb Xij stehen und sah dem Albino hinterher. Der schien voller Tatendrang und richtete den Lichtkegel seiner Lampe auf das Schott. Xij fröstelte. Sich allein in das Wrack zu wagen, und das mitten in der Nacht, schien ihr nicht ungefährlich. Wer wusste schon, welches Viehzeug sich dort eingenistet hatte?
    Sie zuckte mit den Schultern und wandte sich den Dünen zu. Rulfan musste selbst wissen, welches Risiko er einging. Sie jedenfalls war hundemüde und wollte weiter nichts als schlafen.
    Plötzlich schallte metallener Lärm aus dem weit geöffneten Hauptschott des Schiffswracks. Etwas stampfte und scharrte. Xij stand wie festgefroren und sah zu Rulfan. Der hatte sich geduckt, wie zum Sprung bereit.
    Eine Gestalt erschien im Licht des Strahlers, eine kugelartige Maschine auf sechs mehrgliedrigen Beinen. Sie war drei Meter hoch und jedes Bein fast doppelt so lang.
    »Bitte nicht«, entfuhr es Xij. Ich hab's geahnt. Okay, es ist kein Viehzeug, aber nicht weniger gefährlich.
    Das mobile Gerät stelzte aus dem Wrack und kam auf sie zu.
    ***
    Etwa zur gleichen Zeit schlang Aruula von hinten ihre Arme um Matthews Taille und schmiegte sich an ihn. »Lass uns eine Pause machen, Maddrax«, flüsterte sie mit so heiserer Stimme, dass Matt sofort klar war, dass eine Pause anders aussehen würde.
    Sie waren seit fast zwei Stunden unterwegs und mussten kurz vor dem Ziel sein. »Aber es ist nicht mehr weit«, flüsterte er zurück.
    Sie zog einen Schmollmund. »Willst du mich etwa in dieser engen Konservendose lieben?«, fragte sie.
    »Ich will dich überall lieben«, antwortete er. Ihre tastenden Hände hatten ihn längst entflammt.
    »Dann doch lieber gleich hier«, entschied Aruula. »Schau, diese Sandgrube sieht doch sehr einladend aus, oder?«
    Er widersprach nicht, als sie ihn mit sich zog und während des kurzen Weges ihre wenigen Textilien abstreifte. Nach ein paar Handgriffen stand sie nackt vor ihm.
    Matt deponierte die Lampe so, dass ihr Widerschein die Kuhle in sanftes Streulicht tauchte. Er mochte es, seine Frau anzuschauen, wenn sie sich liebten.
    Sie zog ihn aus - das nun war etwas, das Aruula mochte: ihn auspacken wie ein Geschenk - und als endlich auch er nackt vor ihr stand, drehte sie sich um, und lehnte sich gegen ihn. Über ihre Schultern hinweg griff sie nach seinem Kopf und zog ihn an ihre Wange. Sie schnurrte behaglich dabei und rieb ihre Schulterblätter gegen seine Brust und ihr Gesäß gegen seine Lenden.
    »Wir haben Zeit«, flüsterte sie. »Ich habe dich so lange nicht gehabt, lass es uns erst ganz schnell machen. Danach können wir es ausdehnen, so lange wir wollen.«
    Matt lächelte. »Und so oft wir wollen, nicht wahr?«, raunte er. Auch er hielt es kaum noch aus. Von hinten streichelte er ihren Bauch, ihren Busen, ihren Hals. Schließlich verschränkte er die Arme unter ihren Brüsten und zog sie hinunter auf den weichen Sand.
    Sie wiegten einander in den Armen, sie küssten und streichelten und verloren sich in der brennenden Süße der Lust. Keiner von beiden dachte mehr an die Gefahren dieser postapokalyptischen Welt, und daran, was ihnen beim Dorf der Ex-Versteinerten drohen könnte.
    Aruula drehte sich um, Matt zog sie an sich, und seine Lippen und Finger begannen jeden Quadratzentimeter ihres Körpers zu erkunden. Aruula wand sich in seinen Armen. Seufzend und stöhnend ergab sie sich seinen Küssen und seinen zärtlichen Händen. »Komm schon«, hauchte sie.
    Das ließ sich der Mann aus der Vergangenheit nicht zweimal sagen. Er schob sich zwischen ihre Schenkel, und ihr Verlangen machte sich

Weitere Kostenlose Bücher