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2x Professor Manstein

2x Professor Manstein

Titel: 2x Professor Manstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Mahr
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er habe Dr. Manstein an diesem Tag nicht erreichen können, weil er, wie Hausmeister Meier ihm versicherte, an diesem Tag schon einmal angerufen worden sei und daraufhin das Institut sofort verlassen habe.
    „Sie verstehen, was ich meine, Inspektor!“ sagte Wedding. „Es könnte ihm jemand eine Falle gestellt haben!“
    Inspektor Grewes regte sich nicht auf.
    „Sind Sie der Mann, der so ausgezeichnet Pässe fälschen kann?“ fragte er.
    Er hörte, wie Dr. Wedding am anderen Ende der Leitung schluckte.
    „Woher wissen Sie das?“
    „Ich pflege ab und zu nachzudenken!“ brummte Grewes.
    „Lassen wir das doch …“
    „Es ist die Aufgabe der Kriminalpolizei, derartige Vergehen zu verfolgen!“ sagte Grewes ruhig. „Wir können das nicht lassen!“
    „Aber es dreht sich doch jetzt in erster Linie um Professor Manstein!“
    „Da haben Sie recht! Aber Manstein ist bei uns in guten Händen!“
    „Haben Sie eine Ahnung, wo er sich befindet?“
    „Nein!“ sagte Grewes. „Aber ich denke, ich werde es sehr schnell herausfinden können!“
    Wedding atmete auf.
    „Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie mich informieren wollten, sobald Sie etwas wissen!“
    „Das kann ich tun!“ sagte Grewes. „Ich bringe den Haftbefehl dann gleich mit!“
    „Lassen Sie den Unsinn, Mann! Sie können mich nicht verhaften!“
    „Und warum nicht?“
    „Ich habe Sondervollmachten!“
    „Die will ich erst sehen!“ knurrte Grewes gereizt.
    Dr. Wedding gab ihm noch seine Telefonnummer und legte dann auf. Inspektor Grewes rief einen der diensttuenden Beamten herein.
    „Es sieht so aus, Hauser, als ob wir heute noch nicht herauskämen! Setzen Sie sich mit Mansteins Schatten in Verbindung! Ich will wissen, wo er steckt!“
    Der Beamte nickte und verließ den Raum. Nach etwa fünf Minuten erschien er wieder.
    „Professor Manstein hat gegen zwei Uhr nachmittags das Haus Karlsstraße Nummer dreizehn betreten und ist seitdem nicht mehr gesehen worden!“
    Grewes brummte.
    „Nummer dreizehn – wie?“
    Er stand auf.
    „Besorgen Sie einen Wagen, wir fahren sofort hin!“
     
    *                     *
    *
     
    Manstein hatte keinerlei Verdacht geschöpft, als ihn an diesem Mittag eine Frauenstimme anrief. Sie gab sich als die Sprechstundenhilfe von Dr. Wedding aus und trug ihm auf, diese Nacht in dem Haus Karlsstraße Nummer dreizehn, dritter Stock, zu verbringen. Sie gab an, wo der Hausschlüssel zu finden sei, und wies Manstein weiter darauf hin, daß Dr. Wedding ihm eine Menge Material zur Verfügung gestellt und in der Wohnung deponiert habe.
    Dieser Hinweis war wohlbedacht formuliert. Manstein erhielt keinen Auftrag; aber die Neugierde packte ihn so, daß er das Institut früher als gewöhnlich verließ, um das Material zu sichten.
    Karlsstraße dreizehn war ein fünfstöckiger Neubau. Die Wohnung war weniger komfortabel als die, in denen Manstein bisher seine Abende verbracht hatte, aber das störte ihn wenig.
    Auf dem Schreibtisch lag ein Stoß von Blättern. Manstein warf den Mantel hastig in eine Ecke und machte sich an seine Arbeit. Die ersten Aufzeichnungen erschienen ihm relativ wertlos, weil er die Angaben, die sie enthielten, selbst schon längst gesammelt hatte. Nach einer halben Stunde verspürte er plötzlich Müdigkeit. Er stand auf, fand in der Speisekammer einen Rest Kaffee und kochte sich davon eine große Kanne. Der Kaffee half ihm über weitere zwei Stunden hinweg. Die Aufzeichnungen, die er vor sich hatte, begannen interessanter zu werden. Nach zwei Stunden überkam ihn die Müdigkeit von neuem. Gegen halb fünf Uhr war er kaum mehr imstande, die Augen offenzuhalten. Er legte die Arme auf den Schreibtisch und stützte seinen Kopf darauf. Jetzt, da er selbst kein Geräusch mehr verursachte, hörte er das feine Zischen, das irgendwo von der Decke herunterzukommen schien. Er nahm seine letzten Kräfte zusammen und stand auf. Seine Beine trugen ihn nur noch mit Widerwillen zu der Stelle, von der da. Zischen herkam Manstein begann, die Wand zu untersuchen. Die Müdigkeit schien auch seine Augen erfaßt zu haben; die Streifen der Tapete begannen zu verschwimmen.
    Mehr mit dem Tast- als mit dem Gesichtssinn fand Manstein schließlich die winzige Düse, die durch die Tapete gebohrt war. Er feuchtete seinen Finger an und hielt ihn vor die Öffnung. Deutlich verspürte er den feinen Gasstrahl. Er wollte sich abwenden und das Zimmer verlassen. Dadurch jedoch, daß er sich nun eine Zeit in allernächster

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