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3. Die Connor Boys: Diese Nacht kennt kein Tabu

3. Die Connor Boys: Diese Nacht kennt kein Tabu

Titel: 3. Die Connor Boys: Diese Nacht kennt kein Tabu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Greene
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was anderes als weiße Kragen und Krawatte, nicht wahr?" neckte sie ihn.
    „Ein seltenes Erlebnis für mich", gab er zu.
    „Michael... hast du jemals daran gedacht, das Haus zu behalten?"
    Hinter den Felsen, dem Leuchtturm und den hohen Kiefern konnte man das oberste Stockwerk des Hauses sehen. Er schaute hinüber und sah dann wieder sie an. „Ich arbeite in Detroit", sagte er.

„Ich verstehe. Ich dachte mir schon, dass es unmöglich ist. Bloß deinen Söhnen würde es hier gefallen. Sommerferien am Meer. Wetten, sie wären begeistert? Für Kinder ist dieser Ort ideal."
    „Dir gefällt der alte Kasten, nicht wahr?"
    „Mir?" Das musste sie schnell von sich weisen. „Er verschlingt si cher eine Menge Geld, und bestimmt könnte ich es mir nicht leisten. Solche alten Häuser müssen ständig renoviert werden. Es zu behalten wäre unvernünftig."
    „Genau dasselbe habe ich auch gedacht." Michael zögerte, ehe er hinzufügte: „Und dann wohnst du ja auch in Colorado, arbeitest dort, hast deine Freunde. Das alles würdest du ja nicht so ohne weiteres aufgeben."
    „Eigentlich nicht... aber es wäre für mich einfacher als für dich. Ich meine, du kannst nicht gut deine Fabrik hierher verlegen. Dass ich in einem Skigeschäft gelandet bin, war mehr Zufall. Es gefällt mir, aber ich habe nicht vor, bis an mein Lebensende Ski zu verkaufen. Ich könnte überall irgendein anderes Geschäft aufmachen."
    Michael sagte nichts darauf, sondern horchte in sich hinein. Eigentlich müsste jetzt Furcht in ihm aufkommen. Bei unsicherem Boden wurde er nervös. Besonders wenn dieser unsichere Boden die Gedanken einer Frau waren. Doch diesmal blieb er absolut ruhig. Er sah, wie sie wieder zu dem Wandelgang hinaufschaute, der sich grau gegen den blauen Himmel abzeichnete.
    Sie hatte sich in das Haus verliebt.
    „Je länger ich darüber nachdenke, desto klarer wird mir, dass es unmöglich ist, so ein Ungetüm zu behalten", erklärte Simone. „Selbst als Ferienhaus wäre es vollkommen unpraktisch. Es würde nicht nur Geld, sondern allein durch die lange Anfahrt auch Freizeit verschlingen. Verkauf ist die einzige vernünftige Lösung."
    „Siehst du, ich habe immer praktisch gedacht", meinte er. „So wie du."
    „Es wäre verrückt, das Haus zu behalten."
    „Vollkommen verrückt", bestätigte er.
    Sie sah ihn wieder an, den Kopf leicht zur Seite geneigt. „Ist dir schon mal aufgefallen, wie oft das passiert? Wir sind wirklich in vielen Dingen einer Meinung, nicht wahr?"
    „Sind wir." Er krümmte einen Finger und winkte ihr damit. „Komm, Simone, komm!"

9. KAPITEL
    Komm, Simone, komm! Jedes mal, wenn Michael das sagte, geriet Simone in Schwierigkeiten. Es musste etwas in seiner Stimme lie gen, was sie berührte und Gefühle bei ihr weckte.
    „Komm, Simone, komm! Es ist fertig!" rief Michael.
    Simone zuckte zusammen, und ihr Puls begann zu rasen. Wie albern. Heute Abend würde mit Sicherheit nichts Besonderes zwischen ihnen passieren.
    „Ich komme!" rief sie zurück. Mit einer Schüssel Popcorn, Servietten und Coladosen lief sie ins Empfangszimmer hinüber. Michael sah ihr entgegen.
    Sein Blick glitt von ihrem weiten blauen Jogginganzug zu ihren bloßen Füßen hinunter. Mit dem Lächeln, das über sein Gesicht huschte, hätte sie rechnen müssen.
    „Das hat ja eine Ewigkeit gedauert", warf er ihr vor.
    „Ich dachte, du würdest länger brauchen, das aufzubauen." Sie stellte die Knabbereien auf den Sofatisch und schaute zu dem geliehenen Videorecorder hinüber. Er hatte ihn nicht nur angeschlossen, sondern auch schon den Film eingelegt, und hielt bereits die Fern bedienung in der Hand. „Willst du ihn wirklich sehen? Ich möchte dich nicht zwei Stunden langweilen, wenn du kein Interesse hast."
    Michael schaltete das Licht aus, und im Raum wurde es dunkel. Eine leichte Brise wehte durch die geöffneten Fenster herein und brachte kühle Nachtluft mit sich. Er ließ sich auf das Sofa fallen, legte die Füße hoch und klopfte einladend auf das Kissen neben sich. „Es ist nicht so, dass ich den Film unbedingt sehen will, aber wir waren uns doch einig, dass wir versuchen wollten, Julia und Benjamin besser zu verstehen."
    „Sicher", pflichtete Simone ihm bei. Gegen seine Argumente konnte sie kaum etwas einwenden. Michael wollte nur seinen Großvater verstehen so wie sie ihre Großmutter. Aus dem Grund war sie von Anfang an bereit gewesen, ihm zu erzählen, was in Julias Tage büchern stand. Bloß in der vergangenen Woche hatte

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