3. Die Connor Boys: Diese Nacht kennt kein Tabu
haben."
„Ausgemacht albern."
Er spielte mit ihrem Haar, wahrscheinlich wusste er es nicht ein mal. Der heutige Abend war so vollkommen anders als die Abende davor. Heute würden sie kaum in Gefühlen schwelgen. Sie hatte ihre Periode bekommen und ihm das gesagt. Das musste sie ja tun. Sie waren jedes Mal vorsic htig gewesen bis auf das erste Mal. Es wäre von ihr nicht nett, ihn im Ungewissen zu lassen.
Verwirrt hatte Simone nur ihre eigene Reaktion. Eigentlich hätte sie erleichtert sein müssen, und nicht enttäuscht. Ihr Gewissen hätte pochen müssen, weil sie acht los gewesen war. Statt dessen träumte sie von Babys mit Michaels Haar, seinen Augen und seinem Lächeln. Michael hatte auf die Nachricht mit der Frage reagiert, ob sie sich wohl fühle. Jedenfalls wusste er, dass sie nicht schwanger war und dass sie heute nicht miteinander schlafen konnten. Warum also sollte sie annehmen, er hätte diesen irrsinnig romantischen Film mit irgendeinem Hintergedanken ausgeliehen?
Er streichelte ihren Nacken, sein Finger glitt unter den Rand des weiten Sweatshirts. Verlangen erfasste sie und weckte die Erinne rungen an ihre Liebeserlebnisse. Angestrengt versuchte sie, sich auf den Film zu konzentrieren.
Gable ging auf die Heldin zu. Die Kamera holte das Gesicht des Stars nah heran. Gables Haut war rauer, als sie in Erinnerung hatte. So anders als Michaels. Und dennoch fielen ihr
seltsame Ähnlichkeiten auf. Beide Männer hatten das dichte Haar, die gleichen ausdrucksvollen Augen, die gleiche starke Anziehungskraft.
Gable küsste seine Auserwählte. Es war ein keuscher Kuss, nur angedeutet. Nicht vergleichbar mit denen, die man heute in Filmen zu sehen bekam.
Michael hob ihr Haar an und strich mit seinen Lippen über ihren Hals am Haaransatz entlang. Ganz sacht, ganz langsam. Er benutzte seine Zunge und weckte lustvolle Erinnerungen in ihr. „Komm, Simone, komm", raunte er ihr zu. Ehe sie seine Worte richtig begriffen hatte, zog er sie auch schon auf seinen Schoß und küsste sie. Leidenschaftlich.
Simone hatte nicht mehr auf den Film geachtet. Aber sie war sicher, dass Michael ihn aufmerksam verfolgte. „Michael..."
„Hmm?"
„Du hast nicht vergessen...?" fragte sie zögernd.
„Dass du vorübergehend außer Gefecht gesetzt bist? Nein. Gable wird wohl auch nicht zu seinem vollen Vergnügen kommen. Sowenig wie ich."
„Und?"
Er richtete sich auf und musterte ihre geröteten Wangen und leicht geöffneten Lippen. „Abende wie der heutige sind für neckische Spiele geeignet. Erinnerst du dich noch an die Zeit, als du Teenager warst und Angst hattest, zu weit zu gehen? Das Schöne daran war, dass man etwas Verbotenes tat. Dieser Gedanke muss auch Ben und Julia zueinander hingezogen haben. Ziemlich lange haben sie nur miteinander getanzt, gegessen, ein paar harmlose Küsse getauscht, doch schließlich sind ihre neckischen Spiele so weit gegangen, dass sie ihre Gefühle nicht mehr unter Kontrolle hatten. Vielleicht haben sie es nicht gewusst, aber nichts ist aufregender als das, was man nicht haben darf."
Er hatte seine Stimme gesenkt und beugte sich erneut über sie, um sie zu küssen. Ihr schwindelte von den Gefühlen, die er in ihr ausgelöst hatte. Vielleicht war es unbeabsichtigt, aber er hatte geradewegs ihre tiefsten Ängste angesprochen. Sicher spielte jede Frau mit dem Gedanken an eine wilde, verbotene Liebe. Sicher träumte jede Frau von einer so großen Liebe, einer so heftigen Leidenschaft, der sie einfach nicht widerstehen konnte. Sicher wünschte sich auch jede Frau irgendwann einmal im Leben... sündig zu sein.
Genauso fühlte sie sich bei Michael. Wild. Sündig. Gleichzeitig war ihr bewusst, dass sie damit den gleichen Fehler beging wie ihre Großmutter. Julia hatte alles riskiert für eine Liebe, die keine Zukunft hatte. Michael hatte nicht einmal angedeutet, dass er Liebe für sie empfand, und von einer festen Bindung hielt er überhaupt nichts. Simone hatte sich nie irgendwelchen Illusionen hingege ben. Eine Frau, die mit dem Feuer spielte, musste damit rechnen, dass sie sich verbrannte.
Aber was sie jetzt in seinem Gesicht las, nahm ihr den Atem. Michael kannte sie wie kein anderer Mann. Er presste seine Lippen auf ihren Mund und spielte mit ihrer Zunge. Seine Hand glitt unter ihr Sweatshirt. Er streichelte ihre Taille und öffnete den Verschluss ihres BHs. Ihr Puls begann zu rasen, als er ihre Brüste umfasste. Er hatte sie davor schon berührt. Er hatte ihre Brustspitzen auch davor
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