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302 - Wo der Wahnsinn regiert

302 - Wo der Wahnsinn regiert

Titel: 302 - Wo der Wahnsinn regiert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern
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giftig.
    »Ein nettes Gefährt habt ihr da«, spottete Rudowigus Rechte Hand. »Und schnell im Gelände! Ohne die allzu deutlichen Radspuren hätten wir euch glatt verloren.« Er grinste breit, was Matt die Zornesröte ins Gesicht trieb.
    »Ihr verdammten Drecksäcke!«, stieß Xij hervor. Im Gegensatz zu Matt war sie auffallend bleich, und er bemerkte besorgt, dass sie zu zittern begonnen hatte. Ihre Stirn glänzte feucht. Die Aufregung schien einen neuen Anfall auszulösen.
    »Ich bin sicher, wir können über alles reden«, sagte Matthew ruhig und legte Hana ab. Er schätzte die Entfernung zu Stefaan, doch es war zu weit für einen Überraschungsangriff. Die Swaanstein-Wachen hätten ihn mühelos über den Haufen geschossen.
    »O ja, wir werden reden«, sagte Stefaan, jetzt ganz freundlich. »Auf dem Schloss. Ihr werdet dort bereits sehnsüchtig erwartet. Und nun die Hände hoch, damit wir euch die Waffen abnehmen können.«
    Zwei Männer traten vor, als Matt langsam die Arme hob. Er sah zu Xij hinüber und entdeckte in ihren Augen den gleichen Trotz, den auch er verspürte. Sie wollte nicht kampflos aufgeben.
    Tastende Hände grabschten nach dem Driller.
    Jetzt!
    Matt und Xij handelten fast zeitgleich. Matt packte den Mann, der sich gerade leicht gebückt und nach vorn gebeugt hatte, um das Holster zu öffnen. Sein Knie kam hoch und traf das Kinn mit voller Wucht. Bevor der Wachmann zusammensacken konnte, stieß ihn Matt in Richtung jener Technos, die über Fernwaffen verfügten. Gleichzeitig riss er den Driller aus dem Holster und spurtete auf Stefaan zu, der erschreckt zurückwich. Wenn es gelang, ihn als Geisel zu nehmen...
    Er schaffte es – fast. Nur ein Meter fehlte noch, als zwei weitere Gegner heran waren. Matt wich dem Schwert des ersten aus und verpasste dem zweiten einen Haken auf die kurze Rippe. Mit einem Aufstöhnen sackte der Ex-Barbar in sich zusammen und hielt sich die Seite. Matt stieß ihn gegen den zweiten Angreifer und brachte beide zu Fall. Im nächsten Moment hatte er Stefaan erreicht, der zwar das Lasergewehr in den Händen hielt, aber viel zu geschockt war, um es zu benutzen. Matt rammte ihm die Mündung des Drillers in die Seite.
    »Keine Bewegung mehr!«, tönte da die Stimme einer der Wachen. »Oder deine Freundin stirbt!«
    Entsetzt sah Matt, dass Xij schlaff in den Armen eines grobschlächtigen Kerls hing und erbärmlich aussah. Sie war weißer als eine gekalkte Wand und zitterte unkontrolliert. Der Mann presste ihr ein Messer an den Hals.
    »Es ist vorbei«, sagte er hart. »Lass Stefaan los oder ich töte deine Begleiterin.«
    Matt gab noch nicht auf. »Und ich töte Stefaan, wenn ihr uns nicht gehen lasst! Wir – Xij, Hana und ich – werden uns nun in den Panzer zurückziehen.«
    Der Mann lachte humorlos. »Tut mir leid, Mister Drax, aber wenn Stefaan scheitert, kann er froh sein, von dir umgebracht zu werden. Rudowigu vergibt keine Fehler. Nicht in dieser Angelegenheit.«
    Matt zögerte. Der Mann schien seine Worte bitterernst zu meinen. Besorgt sah er zu Xij. Ihre Augen verdrehten sich, sodass das Weiße sichtbar wurde. Mit einem Fluch ließ er von Stefaan ab.
    Der sackte auf die Knie und stemmte sich mit den Armen in den Waldboden, bis er wieder Luft bekam.
    »In den Panzer«, sagte er dann. »Meine Männer behalten Xij als Geisel hier, und du bringst mich, Hana und zwei weitere meiner Männer nach Swaanstein. Wenn du einen Trick versuchst, ist deine Begleiterin Vergangenheit.«
    Matt schüttelte den Kopf. »Xij kommt mit uns. Über diese Bedingung diskutiere ich nicht.«
    Stefaan überlegte kurz, dann nickte er knapp. »Hai.«
    Matt fügte sich in ohnmächtigem Zorn. Diese Runde ging an Rudowigu. Aber es würde nicht die letzte sein.
    ***
    Die Fahrt zum Schloss verlief in eisigem Schweigen. Matt war zumindest froh darüber, dass er die Amnesiekugel in einem Sicherungsbehälter verstaut hatte. Noch wussten Rudowigus Schergen nichts davon, dass der Plan ihres Königs, die Barbaren zu töten, gescheitert war.
    Alles andere dagegen gab Matt keinen Anlass zur Freude. Xij ging es immer schlechter. Die Männer Stefaans hielten sie unter strenger Bewachung, damit er sich ihren Befehlen widerspruchslos fügte. Matt verwünschte sich dafür, nicht vorsichtiger gewesen zu sein, aber er hatte einfach nicht damit gerechnet, bis zum Barbarendorf verfolgt zu werden.
    Er fragte sich nicht zum ersten Mal, was das Ganze überhaupt sollte. Warum hatten Rudowigus Leute Hana nicht längst

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