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308 - Ein Planet wird vermisst

308 - Ein Planet wird vermisst

Titel: 308 - Ein Planet wird vermisst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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Magnetfeld zu unserem Konverter umzuleiten, damit der Flächenräumer sich schneller aufladen kann. Eine Alternative haben wir nicht, Nero, und wir sollten froh sein, dass wir überhaupt etwas haben.«
    »Gut, ich werde mich kundig machen, wann der Konverter fertig ist. Wie wollen wir den Start eines Raumschiffs zur Erde dem Volk verkaufen, nachdem die Dame Präsidentin die Verfügung unterzeichnet hat?«
    »Das lassen Sie vorerst meine Sorge sein.«
    »Haben Sie Ihrer Frau denn schon alles gesagt?«
    Eine unverblümte, um nicht zu sagen wenig diskrete Frage. Leto starrte seinen engsten Vertrauten aus verengten Augen an. Neronus hatte ihn nicht nur einmal davor gewarnt, Maya auf Dauer zu verschweigen, was ihr Ehemann hinter ihrem Rücken so alles trieb. Allem voran, dass er nach dem Superbeben einen Geheimdienst gegründet hatte, der seither im Verborgenen alle Fäden zog und eine flächendeckende Überwachung aufgebaut hatte, obwohl Leto offiziell vom Amt als Militärpräsident zurückgetreten war.
    Der ehemalige Raumschiffkommandant aus dem Hause Angelis, der einst das erste Raumschiff zur Erde geflogen hatte, hatte sich keine Illusionen gemacht, dass die politische Situation auf dem Mars nach dem Superbeben wieder zur früheren Form finden würde. Dafür hatte er schon zu viel erlebt.
    Leto war damals als junger Kommandant, kurz vor dem Start, Opfer eines Anschlags geworden. Gegner der Raumfahrt hatten versucht, das Schiff mit einer Bombe zu zerstören. Dabei hatte er das rechte Unterbein verloren und musste seither eine Prothese tragen.
    Dieses Erlebnis hatte ihn fürs Leben geprägt, und nun, als Ehemann der Präsidentin, hatte er seine Privilegien ausgenutzt, um eigene Wege zu gehen und langfristige Strategien zu entwickeln, um den Frieden für das marsianische Volk zu bewahren. Man mochte Leto Paranoia vorwerfen, doch seine Befürchtungen schienen sich zu bewahrheiten.
    Er hatte Befürworter und vertrauenswürdige Anhänger gewonnen, die die Führungspositionen seines Geheimdienstes einnahmen. Seine Strategie mochte eines Tages aufgehen, aber sie würde ihn auch einen hohen Preis kosten, dessen war er sich bewusst.
    »Ich kam nicht dazu, es meiner Frau zu erzählen. Sie beendete die Unterhaltung, als sie von der AKINA erfuhr«, antwortete er ruhig.
    Neronus nickte. »Dann werden Sie vorbereitet sein müssen.« Was wie ein freundschaftlicher Ratschlag hätte klingen können, war in Wirklichkeit eine unverhüllte Drohung. Leto wusste, dass Gingkoson treu zu ihm stand und für ihn in den Tod gehen würde. Aber im Gegenzug verlangte Neronus ebenso unverbrüchliche Loyalität. Kein Wunder. Was sie da trieben, war Hochverrat, ohne jegliche Legitimation.
    Der Sicherheitschef machte damit eines deutlich: Leto durfte nicht aus Liebe zu seiner Frau auf einmal eine Kehrtwende machen. Dafür waren alle Beteiligten zu weit gegangen. Leto hatte es in Gang gesetzt und war damit eine Verpflichtung eingegangen, die er konsequent zu erfüllen hatte. Ein Zurück gab es nicht.
    »Ich bin vorbereitet, Nero, so weit sollten Sie mich kennen. Es wäre ohnehin zu spät.« Sobald Maya die ganze Wahrheit erfuhr, und der Tag war nicht mehr fern, würde ihre Ehe so oder so daran zerbrechen, da brauchte er sich nichts vorzumachen. Sie hatten einmal wieder zusammengefunden, nachdem Maya Leto ihre Entmachtung verziehen hatte, aber ein zweites Mal wäre das nicht mehr möglich. Dessen war er sich bewusst gewesen, seit er diese ganze Sache angefangen hatte. Und er würde damit zu leben lernen, denn letztendlich... hatte er es für sie getan.
    Er stand auf, ging zur Wand hinter sich und öffnete scheinbar nur mit einer Handbewegung eine geheime Klappe, aus der er einen Datenkristall holte. Er übergab Gingkoson den Kristall. »Hier ist der Plan. Leiten Sie alles in die Wege.«
    Der Chef des Geheimdienstes erhob sich. »Na schön, dann ist es also so weit. Ich werde mich daran halten. Und Sie halten bitte Ihren Kopf aus der Schusslinie, denn ich habe keine Lust auf Plan B.«
    Nachdem Gingkoson gegangen war, richtete Leto den Blick nach draußen, auf das prachtvoll glänzende Elysium. Hoffentlich ist das nicht alles bereits eine Marginalie , dachte er düster.
    Er konnte Windtänzer aus verschiedenen Gründen nicht ausstehen, und nicht selten hasste er den Obersten Baumsprecher auch. Aber er besaß Fähigkeiten, die über die eines normalen Menschen und selbst der Waldleute weit hinausgingen.
    Falls Maya den Wortlaut der Unterhaltung

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