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308 - Ein Planet wird vermisst

308 - Ein Planet wird vermisst

Titel: 308 - Ein Planet wird vermisst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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deaktiviert worden war, war der Erfassungsbereich ohnehin nur noch sehr begrenzt.
    Aber eine Arbeit war so gut wie die andere, und wenn man ohnehin nachts nie schlafen konnte, war der Job gar nicht mal so schlecht. Es gab ein paar Privilegien und ein wohlgefülltes Zeitkonto.
    Wer hätte je damit gerechnet, dass es eines Tages Alarm geben würde?
    Der Wachhabende aktivierte sofort einen dafür vorgesehenen Kanal und wurde direkt mit Fedor Lux, Leto Angelis’ persönlichem Berater, verbunden. Er nahm den Anruf bereits nach wenigen Sekunden entgegen, allerdings ohne Sichtverbindung. Kein Wunder um diese Zeit.
    »Ich habe etwas Ungewöhnliches festgestellt, Herr Fedor«, meldete der Mann von der Raumüberwachung. »Es muss sofort jemand herkommen. Ich kann nicht sagen, was es ist.«
    »In Ordnung, wir sind gleich da.«
    Eine halbe Stunde später traf Leto Angelis persönlich ein, zusammen mit zwei Astrophysikern. Sie hielten sich nicht mit langen Vorreden auf, sondern fingen sofort an, die Aufzeichnungen zu analysieren. Das Phänomen selbst war bereits wieder verschwunden.
    »Da war so etwas wie eine Anomalie«, berichteten die beiden Wissenschaftler schließlich. »Am Rand unseres Sonnensystems, etwa hunderttausend Kilometer hinter der Bahn des Neptun.«
    »Und was wurde angemessen?«, fragte Leto.
    »Eine Gravitationsschwankung, die nicht einmal zehn Sekunden angedauert hat.«
    »Eine Raumzeitkrümmung?«
    Der Mann nickte und zuckte gleichzeitig mit den Schultern. »Möglich. Eine Erklärung dafür haben wir nicht. Und es ist auch nichts mehr messbar. Könnte ein Fehlalarm gewesen sein. Eine Funktionsstörung, von einem außerplanetaren Jetstream verursacht, der unser System gestreift hat.«
    Leto dachte nach. »Analysieren Sie das weiter«, ordnete er dann an. Er wollte sich schon abwenden, da fiel ihm etwas ein, von dem Matthew Drax berichtet hatte. »Könnte es auch ein Schwarzes Loch gewesen sein?«, fügte er hinzu.
    »Das ist unmöglich«, antwortete der andere Wissenschaftler lapidar. »Ein solches Ereignis am Rande des Sonnensystems und wir würden bald nicht mehr existieren. Ich favorisiere die Möglichkeit eines Fehlalarms, hervorgerufen durch eine äußere Störung.«
    »Dann liefern Sie mir dafür den Beweis und retten Sie meinen ruhigen Schlaf«, erwiderte Leto. »Vermutungen genügen mir nicht.«
    ***
    Am frühen Morgen berief Leto eine Konferenz ein, an der die Präsidentin, der Chef der Sicherheitsbehörde, der Leiter der Raumfahrtbehörde und zwei Berater teilnahmen. Mit wenigen Worten setzte er die Versammelten über das Ereignis der vergangenen Nacht in Kenntnis.
    Maya begriff sofort. »Davon hat Windtänzer gesprochen«, sagte sie aufgeregt. »Und ich... habe ebenfalls davon geträumt. Der Streiter kommt!«
    Die übrigen Versammelten blickten ein wenig betreten, schließlich gab es keinen Beweis für diese Behauptung. Aber sie stimmten Leto zu, dass sie sich nicht auf Vermutungen verlassen durften, sondern augenblicklich handeln mussten. Dieser Alarm hatte etwas zu bedeuten, doch was genau, mussten sie erst herausfinden.
    Alle stimmten zu, als Leto den baldigen Start der AKINA verkündete. Der dritte Cortex auf dem Erdtrabanten musste reaktiviert und die Raumbeobachtung intensiviert werden.
    »Wir haben bereits vor einigen Wochen eine entsprechende Presseerklärung herausgegeben«, fuhr Maya fort. »Darin haben wir von einer Raumfähre berichtet, die eine weitere Cortex-Einheit ins All bringen soll, um die Reichweite der Raumüberwachung zu erhöhen. Wir haben bewusst diffus gehalten, worum genau es geht. Jetzt werden wir über Vorgänge in der Sonne sprechen, die längere Beobachtungen erfordern.«
    »Die Sonne ist immer ein gutes Argument«, bemerkte Fedor Lux, und seine Beraterkollegin Merú Viveca Saintdemar nickte.
    »Da der Start von der Werft aus erfolgt, in deren Nähe keine Satelliten gestattet sind, wird es keine Live-Übertragung geben. Wir werden stattdessen Bilder einer Fähre freigeben, die groß genug für einen solchen Transport ist, und so die Presse vorerst befriedigen. Sie werden nicht so schnell erfahren, dass in Wirklichkeit ein Weitstrecken-Raumschiff auf die Reise gegangen ist.«
    »Anstatt den angeblichen Cortex in Position zu bringen, wird die AKINA Kurs auf die Erde nehmen«, führte Leto weiter aus. »Wir werden die Sender mit aufbereiteten Aufnahmen versorgen, die den tatsächlichen Vorgang verschleiern. Wenn Sie gestatten, hole ich nun zwei Sonderbeauftragte hinzu, die

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