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308 - Ein Planet wird vermisst

308 - Ein Planet wird vermisst

Titel: 308 - Ein Planet wird vermisst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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eine Antwort zu geben.
    »Gingkoson ist mehr als der Chef des Sicherheitsmagistrats. Du hast einen Geheimdienst aufgebaut, nicht wahr? Und in Wirklichkeit tanzen sie alle nach deiner Pfeife. Du hast mich dem Volk als Friedenspräsidentin präsentiert, um in Ruhe im Hintergrund agieren zu können.«
    »Es tut mir leid, Maya.«
    »Nein, tut es nicht.« Sie schüttelte den Kopf. »Hast du wirklich so wenig Vertrauen zu mir und meinen Fähigkeiten?«
    Er machte eine unbestimmte Geste. »Ich wollte dich beschützen und dir die Illusion einer perfekten Gesellschaft nicht nehmen.«
    »Und das tust du, indem du überall geheime Ausbildungslager einrichtest? Wie viele Leute hast du unter deiner Kontrolle? Wahrscheinlich inzwischen ein kleines Heer, Zeit hattest du ja genug. Was tust du, dass wirklich alle schweigen?« Sie hob die Hand. »Ich will es nicht wissen, jetzt nicht mehr. Das Schlimme ist, ich nehme dir deine Beweggründe ab.« Sie näherte sich seinem Sessel und beugte sich über ihn. »Aber ich glaube, du hast die Liebe zu einer Frau mit der Zuneigung zu einem Kind verwechselt«, sagte sie leise. »Das ist keine Basis für eine Partnerschaft. Erst recht nicht, wenn ich deine Marionette bin, als die ich mich momentan fühle.«
    »Du bist mein Leben, Maya«, antwortete er.
    »Du kannst die Welt nicht wie ein Puppenhaus formen, in das du mich zum Spielen setzt, Leto. Oder unsere Kinder, oder jeden anderen.«
    »Aber anders geht es nicht. Selbst dein Freund Matt hat das erkannt.«
    Sie richtete sich auf. »Ich weiß nicht, welche Organisation das größere Übel ist, ProMars oder deine. Bis ich das herausgefunden habe, wirst du dir in unserer schönen großen Präsidentensuite ein anderes Schlafzimmer suchen.«
    Er sah ihr nach, als sie hinausging, verinnerlichte jeden einzelnen ihrer schwebenden Schritte, bis die Tür geschlossen war.
    ***
    Chandra Tsuyoshi war ein wenig nervös, während sie darauf wartete, zu Maya gerufen zu werden. Unruhig fuhr sie sich durch die weißblonden Haare, die nun ein wenig länger gewachsen, aber immer noch keck verwuschelt waren.
    Es war merkwürdig: Maya war ihre Cousine, und sie waren sich nicht sonderlich grün – nie gewesen –, weil sie häufig unterschiedlicher Meinung waren. Doch die Präsidentin verfügte über eine solche Ausstrahlung, dass man unwillkürlich nervös wurde. Sie war etwas ganz Besonderes und deshalb trotz aller Kritik beim Volk überaus beliebt, von vielen verehrt. Umfragen zeigten, dass das Volk sie weiterhin als Präsidentin behalten wollte. Auf merkwürdige Weise trennte es die Politik der Präsidentin und ihre Person voneinander.
    Was es nicht einfacher machte.
    Chandra sah auf, als Maya selbst herauskam. »Komm, gehen wir essen«, forderte die Cousine sie auf. »Da drin ist es mir heute zu eng.«
    »Nur zu gern.«
    Die beiden Frauen machten sich auf den Weg, in gewissem Abstand von zwei Leibwächtern eskortiert. Chandra wunderte sich ein wenig darüber, sagte aber nichts. Es hatte sich viel verändert, seit die Präsidentin den Erlass zur Einstellung der Erdbeziehungen unterzeichnet hatte. Chandra hatte ihr deswegen schwere Vorwürfe gemacht und es war beinahe zum Zerwürfnis gekommen. Seither hatten sie nicht mehr darüber gesprochen, jede war ihrer Arbeit nachgegangen.
    Sie fuhren mit dem Lift bis zum Restaurantbereich des Regierungstowers, der auch für normale Besucher geöffnet war.
    Die Präsidentin wurde sofort begrüßt und an einen besonderen Tisch geführt – mit Panoramablick auf Elysium, aber abgetrennt von den anderen Gästen.
    »Eine der Privilegien, die ich genieße«, lächelte Maya, während sie sich setzten und die erste Bestellung aufgaben.
    »Du siehst traurig aus«, stellte Chandra unverblümt fest. Aber als persönliche Beraterin durfte sie sich das erlauben.
    »Es ist ein grässlicher Tag«, antwortete Maya. Dann setzte sie Chandra in Kenntnis, die mit großen Augen zuhörte. Und dann auch noch Letos Geheimdienst präsentiert zu bekommen, warf sie um.
    »Dieses stille Wasser? Ich fasse es nicht!«
    »Ich hätte es wissen müssen, denn ich bin schließlich mit ihm aufgewachsen.« Maya blinzelte müde. »Aber ich wollte es nicht wahrhaben. Er hat mir eine gründliche Lektion erteilt, die ich beherzigen werde. Und da kommst du ins Spiel.«
    »Bin ganz Ohr.«
    Die Präsidentin atmete tief ein. »Wir haben nächstes Jahr Präsidentschaftswahlen, wie du weißt.«
    Chandra grinste. »Die Planungen für den Wahlkampf obliegen mir, wie du

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