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309 - Die Rache der Hydriten

309 - Die Rache der Hydriten

Titel: 309 - Die Rache der Hydriten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern Sascha Vennemann
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Beispiel.«
    Xij schüttelte den Kopf. »Gerade Rulfan nicht! Er hat jetzt erst die Gelegenheit, sein Kind kennen zu lernen und mehr Zeit mit seiner Frau zu verbringen. Er geht völlig in seiner Idee auf, einen Hort des Wissens zu errichten. Willst du ihm dieses Glück zerstören, indem du ihm sagst, dass es nicht von Dauer ist? Besser, wenn er seine restliche Zeit unbeschwert verbringt; er hat es verdient.«
    Und wenn es uns nun doch gelingt, den Streiter abzuwehren, wird er mir ewig Vorwürfe machen, dass ich es ihm nicht gesagt habe, dachte Matt. Er glaubte seinen Blutsbruder gut genug zu kennen. Aber vielleicht hatte auch Xij recht.
    Und was ist mit Aruula? Sie hätte er wirklich gerne noch einmal gesehen, vor dem vermeintlichen Ende der Welt. Aber sie war weit weg, bei den Dreizehn Inseln. Und sie hatten keine Zeit für eine ausgiebige Abschiedstournee.
    Xij beugte sich zu ihm herüber. »Und was ist mit der Angst?«, fragte sie leise. »Zu wissen, dass man sterben wird, ist kein Spaß, Matt. Ich weiß, ich habe meine Scherze damit getrieben, aber wie viel davon Fatalismus und wie viel Angst war, willst du, glaube ich, gar nicht wissen.«
    Matthew Drax nickte. »Ich weiß, was du sagen willst, Xij, und ich glaube, dass du damit richtig liegst. Wir werden nur jenen von der Gefahr berichten, von denen wir uns Hilfe im Kampf gegen den Streiter erhoffen: also erst einmal nur Miki Takeo und den Hydriten. Und vermutlich kommen wir nicht darum herum, es Mr. Black zu sagen, wenn wir in Waashton sind. Aber wenn jemand damit umgehen kann, dann er.« Matt seufzte. »Für alle anderen würde es wohl nur eine unnötige Quälerei bedeuten.«
    Xij nickte. »Wir beide haben auch eine Scheiß-Angst vor dem, was passieren könnte, da brauchen wir uns nichts vorzumachen. Aber diese Dämonen behalten wir besser für uns; wir müssen sie mit niemandem teilen.«
    Matt antwortete nicht. Stoisch blickte er in die aufgehende Sonne. Und hoffte, dass er bald wieder an etwas anderes denken konnte als an die Last, die er gerade so sehr auf seinen Schultern spürte.
    ***
    Gilam’esh’gad, wenige Wochen zuvor
    Skorm’ak wog das Messer spielerisch in der Hand. Der verwachsene Hydrit näherte sich ihm – und verharrte erschreckt, als sich Skorm’ak die Klinge an die Kehle setzte. »Bleib, wo du bist, wenn dir das Leben des Kindes lieb ist.«
    Das Gesicht des Hydriten zeigte blankes Entsetzen. Er suchte nach Worten. Skorm’ak sah, wie seine Lippen sich öffneten und schlossen wie bei einem Fisch auf dem Trockenen. Die großen Augen quollen aus den Höhlen, der Scheitelkamm pulsierte. »Wer... wer bist du?«, brachte der andere gequält hervor. »Was ist mit meiner Tochter?«
    Skorm’ak erkannte neue Möglichkeiten. Offensichtlich handelte es sich um den Vater des Görs. Das ließ sich in seine Pläne einbinden. »Wie heißt du?«, fragte er mit einer harten Stimme zurück, die Mel’tir sicher niemals benutzte.
    Der Hydrit schluckte sichtlich. »Han’dir. Bist du ein Seeteufel? Ein Dämon?«
    »Ich bin etwas Schlimmeres. Aber ich werde gnädig sein, wenn du tust, was ich dir sage. Du holst eine Qualle. Ein gutes Modell mit funktionierender Bordbewaffnung. Und dann verlassen wir beide die Stadt.«
    Hand’dirs Flossenhände hoben sich abwehrend. »Aber Mel’tir... was wird aus ihr?«
    »Mel’tir wird leben. Ihr Geist ist noch immer da. Noch habe ich ihn nicht ausgelöscht. Aber wenn du mich betrügst, werde ich es tun. Dann zerstöre ich das Sein deiner Tochter und nehme ihren Körper ganz in Besitz.«
    Der Scheitelkamm des Hydriten verlor die dunkelblaue Farbe. »Du bist Skorm’ak, nicht wahr? Der grausame Geistwanderer, der unsere Stadt vernichten wollte. Der Oberste des Gilam’esh-Bundes.«
    Skorm’ak spielte mit dem Messer in der Hand. »Wenn du das weißt, dann weißt du auch, dass ich nicht scherze. Hol jetzt die Qualle! Besorge außerdem Proviant für mehrere Zyklen. Sag keiner Seele ein Wort. Und beeil dich. Ich warte eine halbe Phase, danach vernichte ich Mel’tirs Geist.«
    »Ich tue alles, was du sagst, Skorm’ak. Aber bitte verschone mein Kind! Mel’tir hat mit deinem Krieg nichts zu tun.«
    »Bettel nicht herum. Du verlierst wertvolle Zeit.«
    Han’dir gab einen gequälten Laut von sich, warf sich herum und schwamm davon. Skorm’ak genoss die Verzweiflung des Vaters. Diese verwachsene Pest war mit Schuld daran, was ihm und dem Bund widerfahren war. Als sie die Stadt zum ersten Mal besuchten, hatten sie geglaubt, es

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