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329 - Die Fährte der Roboter

329 - Die Fährte der Roboter

Titel: 329 - Die Fährte der Roboter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sascha Vennemann
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gebe Miki Bescheid. Er soll schon mal alles vorbereiten.«
    Er erhob sich und ging in den Nebenraum, um in Ruhe Kontakt mit dem Shuttle aufzunehmen. Doch auch nachdem er das Funkgerät aktiviert und die Frequenz einstellt hatte, meldete sich Miki Takeo nicht. Nach dem vierten Versuch überprüfte Matt das Gerät und den Akku, fand aber keinen erkennbaren Schaden. Er probierte es weiter.
    Nach dem siebten erfolglosen Versuch begann er sich ernsthaft Sorgen zu machen.
    ***
    Matthew Drax fuhr sich mit einer Hand durch das zerzauste Haar und betrachtete das Funkgerät in seiner Hand. Es funktionierte einwandfrei, daran gab es keinen Zweifel. Die abgesprochene Frequenz war frei, die Akkus voll aufgeladen, und erst vor einer halben Stunde hatte er noch mit Takeo an Bord des Shuttles gesprochen.
    »Hast du ihn erreicht?« Xij stand im Türrahmen. »Diandros Zustand ändert sich nicht. Er blinzelt, aber das ist auch schon alles. Wir sollten ihn so schnell wie möglich medizinisch versorgen. Vielleicht kann Miki hier in der Nähe landen, dann –«
    »Er antwortet nicht auf meine Rufe«, unterbrach Matt sie und hielt ihr das Funkgerät hin. »Entweder stört irgendetwas das Signal... oder es ist etwas Unvorhergesehenes passiert.«
    »Die Metallos?«
    »Möglich. So oder so sollten wir schnellstens zum Shuttle zurückkehren. Meinst du, wir können Diandro transportieren?«
    Xij zuckte mit den Schultern. »Bei den engen Gassen hat eine Trage keinen Sinn. Wir können es höchstens so machen wie die beiden Krieger, die ihn hergebracht haben.«
    Matt steckte das Funkgerät wieder ein. »Dann los. Je eher wir wissen, was...«
    Ein markerschütternder Schrei unterbrach ihn. Er kam von der Straße her, von dem breiteren Weg, den sie zuletzt genommen hatten. Gleich darauf hörte man mehrere laute Rufe, weitere Schreie, ein helles Summen. Schwere Schritte näherten sich.
    Matt und Xij sahen einander an, dann stürmten sie beide gleichzeitig los. Durch den Raum, in dem die Indio-Familie noch immer am Boden zusammenhockte, rannten sie zur Tür und rissen sie auf – und wären beinahe über den Körper einer jungen Frau gestolpert, der dort regungslos lag.
    Matt hatte die Laserpistole gezogen und kniff die Augen zusammen. Ein Schrei links von ihm ließ ihn herumwirbeln. Und dann sah er es.
    Aus einer Lücke zwischen zwei Hütten, etwa fünfzig Meter den Weg hinab Richtung Hafen, kam ein Indio gerannt. Mit vor Schreck geweiteten Augen hielt er auf Matt und Xij zu, die Arme in einer hilflosen Geste ausgestreckt.
    Ein donnerndes Poltern begleitete den Auftritt seines Verfolgers. Ein stählernes Ungetüm brach aus der Lücke hervor, aus der zuvor der junge Mann gekommen war. Rechts und links fetzten Lehm- und Strohwände auseinander, als der Metallo sich durch den Engpass quetschte. Das Dach der einen Hütte gab nach und stürzte ein. Eine Wolke aus Staub und Kalk wallte auf und vernebelte die Sicht fast vollständig. Nur undeutlich konnte man erahnen, dass der Roboter mit einem hydraulischen Surren seinen Arm hob. Die Geste war unmissverständlich.
    Bevor Matt und Xij etwas tun konnten, bohrte sich ein dünner Energiestrahl in den Rücken des Indios. Jeglicher Körperspannung beraubt, fiel der junge Mann zu Boden und rührte sich nicht mehr.
    »Deckung!«
    Matts Blick huschte hin und her. Eine der Hütten verfügte über eine gemauerte Veranda, hinter der man sich verschanzen konnte. Mit einem Sprung überwand er das etwa hüfthohe Hindernis. Als er sich in Position gebracht hatte, sah er, dass Xij ebenfalls Schutz gefunden hatte. Sie lag zwischen den gemauerten Sockeln zweier Hütten flach auf den Boden gepresst, um ein möglichst kleines Ziel abzugeben.
    Unterdessen stapfte der Metallo weiter heran, trat aus der Staubwolke heraus –
    - und Matthew Drax erstarrte.
    Das war kein Metallo! Es war Miki Takeo!
    Matt ließ die Laserpistole, die er schon zum Schuss erhoben hatte, wieder sinken. Was zum Teufel ging hier vor?
    Takeo beugte sich zu dem reglosen jungen Mann hinab. Mit der waffenfreien Hand griff er nach dessen Schlange. Es blitzte elektrisch, als die Finger die Schlange berührten; danach ließ sie sich erschlafft vom Hals ihres Trägers ziehen. Offenbar war seine Hand elektrisch geladen!
    Der Android warf die Schlange in einen Bastkorb, der an seinem Rücken festgemacht war. Matt erkannte ihn als Reuse, wie die Fischer am Hafen sie benutzten.
    »Takeo!«, brüllte Xij in diesem Moment. »Was zur Hölle machst du da?« Sie wagte

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