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33 - Die Werwölfe von Kregen

33 - Die Werwölfe von Kregen

Titel: 33 - Die Werwölfe von Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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dem Behälter befanden sich zwanzig Pfeile, bestückt mit den rosa Federn des Zim-Korfs aus Valka.
    »Ich habe sie dir von Lykon dem Pfeilmacher anfertigen lassen, Seg«, erklärte Naghan. »Wir müssen so schnell wie möglich arbeiten.«
    Seg zog einen Pfeil heraus, dem noch die Spitze fehlte. »Vielen Dank, o Mücke. Ich vertraue natürlich auf Lykons Arbeit. Aber ...«
    Wir wußten, daß Seg seine Pfeile am liebsten selbst anfertigte. Mit seinen Worten hatte er klargestellt, daß er die von einem anderen angebrachten Flugfedern akzeptierte, daß er aber die Pfeilspitzen selbst anbinden wollte. Und er verschwendete keine Zeit: er stellte sich an eine Werkbank, auf der die nötigen Werkzeuge bereitlagen, und begann zu arbeiten.
    In den Gärten des Palasts tobte die Party noch mit unverminderter Lautstärke. Natürlich nahmen auch Jikai-Vuvushis daran teil, ohne Uniform, schick gekleidet. Lachend tanzten sie mit den Männern. Ich verspürte gelindes Bedauern, daß Delia nicht hier war.
    Ihre Abwesenheit bedeutete aber auch, daß sie dem Zugriff des gefährlichen Werwolfs entzogen war. Dieser Gedanke veranlaßte mich zu einer kleinen Rede, die wohl leider etwas bombastisch ausfiel: »Nun soll der verdammte Werwolf seine häßliche Schnauze zeigen.« Ich schüttelte den Dudinter-Drexer. »Wir stechen ihn nieder!«
    »Aye!« bestätigte Seg, unterbrach seine Arbeit und hielt den ersten vervollständigten Pfeil in die Höhe. »Aye, mein alter Dom, wir werden ihn spicken wie ein Nadelkissen!«
    Aus den Augenwinkeln gewahrte ich eine Gestalt, die sich im Fackelschein vor einigen hellblauen Blüten an der Tür vorbeischlich. Ich fuhr herum. Seg war auf seine Pfeile konzentriert, doch bemerkte Naghan meine Bewegung und schaute mit zusammengekniffenen Augen in den Fackelschein auf dem Hof. Dann stimmte er sein ansteckendes Lachen an, wandte sich wieder seiner Arbeit zu und sagte: »Also, Dray, wo du jetzt kein Kaidur mehr bist, sondern ein Herrscher, mußt du mit solchen Dingen rechnen!«
    »Aye, Naghan, beim Glasauge und Messingschwert von Beng Thrax! Aber zuweilen macht es mich nervös.«
    Die geduckte Gestalt ließ ein rotes Cape herumwirbeln, merkte, daß sie entdeckt war, und kam entschlossen näher. O ja, die Männer der SWH und GJH waren im Dienst, wenn der Herrscher frei herumwanderte.
    »Hai, Erclan!« rief ich und muß zugeben, daß meine Stimme irgendwie spöttisch klang. »Eben hättest du dir beinahe einen Pfeil eingefangen – das weißt du!«
    Er sah mich bedrückt an, ein junger, kräftiger, diensteifriger Jurukker aus der 2SWH, der genau wußte, daß man ihn im Dienst eigentlich gar nicht hätte wahrnehmen dürfen. Ich wußte, wie ihm zumute war, denn – und wenn sich das wie Prahlerei anhört, nun, dann geht es eben nicht anders – es gibt auf Kregen und der Erde nur sehr wenige Menschen, die mich unbemerkt überwachen können, wenn ich das nicht will. Mitleid hatte ich nicht mit ihm; doch wollte ich ihn mit einer kleinen Geste trösten und auf die nächste Etappe seiner Aufgaben vorbereiten.
    »Schau dir das an, Jurukker Erclan – eine leistungsfähige Klinge, geschmiedet aus Dudinter, mit dem wir den Werwolf zu erlegen hoffen. Hier, probier sie mal.«
    Er ergriff den Drexer und ließ ihn herumwirbeln. Er stammte aus Valka und nannte mich Majister, einen Titel, den er seit frühester Jugend gewöhnt war; sein Vater, Emin ti Vinfafn, hatte mich als Strom angesprochen.
    Nun kommt es im Leben immer wieder vor, daß das Schicksal einem einen üblen Trick spielt – bei dieser Gelegenheit vermeinte ich besonders übel dran zu sein –, fälschlicherweise, wie Sie hören werden.
    Als Naghan seine Waffenschmiede für den Palast einrichtete, hielten er, Tilly und Delia es für angebracht, in nicht allzugroßer Entfernung Büsche und Blumenbeete anzulegen, um die Werkstattwirkung der neuen Anlage zu dämpfen. So führten die Büsche, hinter denen Erclan gelauert hatte, und die Kieswege und Blumenbeete natürlich in andere Bereiche des Gartens. Ein junges Paar, das sich gegenseitig untergehakt hatte, schlenderte verträumt herbei, der Umwelt offenbar völlig entrückt. Erclan, der gerade seine Waffe schwenkte, schaute hinüber.
    »Fodor!« rief er angewidert. »Manche Menschen haben wirklich alles Glück auf der Welt – andere müssen Wache schieben!«
    Seine Worte ließen mich vermuten, daß die junge Dame zwischen den beiden Wächtern für eine gewisse Spannung sorgte.
    Ich wollte schon eine Bemerkung machen,

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