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33 - Die Werwölfe von Kregen

33 - Die Werwölfe von Kregen

Titel: 33 - Die Werwölfe von Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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fuhr fort: »Zumindest ist Inch ein Kov, der kämpfen muß, und du, Turko, stehst hier mit dem Rücken zur Wand ...«
    »Und ich habe keine Ländereien«, merkte Seg an. »Aber das macht mir nichts aus.«
    Beiläufig sagte ich: »Es ist vorgesehen, dich zum Hyr-Kov von Balkan zu ernennen, wenn der derzeitige Amtsinhaber stirbt; er hat keine Erben.«
    Turkor und Erndor waren so vernünftig, den Mund zu halten.
    Seg atmete tief durch. »Angeblich bin ich auch noch König von Croxdrin. Aber na ja, wenn es Milsi glücklich macht – meinetwegen. Wir reisen von Zeit zu Zeit dorthin zurück. Aber Balkan? Die Leute dort halten sich doch aus allen Dingen heraus.«
    »Genau. Die Balkaner dienen lediglich den eigenen Interessen. Es ist eine reiche Provinz, und du wirst dich da oben gut stehen, Seg, und wenn du wie ich den ständig abwesenden Hausherrn spielst, dann wird man den Laden für dich instand halten und dir das Geld haufenweise anschleppen.«
    »Das ist großzügig ... Himmel, nein, so meine ich das nicht!«
    »Na, trink den prächtigen Jholaix, den uns deine Frau netterweise spendiert hat. Dann wollen wir uns wieder dem Problem Jhansi zuwenden.«
    »Wir reden später darüber, mein alter Dom, beim Verschleierten Froyvil, ja!«
    So wandten wir uns wieder Turkos Problemen zu.
    Während ich dem guten Wein zusprach und das Gespräch sich allen möglichen Aspekten der Lage zuwandte, beschäftigten sich meine Gedanken plötzlich mit dem Umstand, wie komisch es doch im Leben eines Herrschers zuweilen zuging. Dem Uneingeweihten mochte die Macht eines solchen Mannes gewaltig erscheinen. In Wahrheit aber, und das habe ich schon mehrmals erklärt, wechselt die Macht mit Stärke und Charakter, mit dem Einfluß auf andere regierende Gruppierungen, auf die Parteien, auf den Goodwill der Bevölkerung, auf Geschäfts- und Bankinteressen. So mancher Herrscher übernimmt Besitztümer verstorbener Edelleute, die ohne Erben sterben, in die eigene Regie, um sie dann, wenn er will, loyalen Freunden anzuvertrauen. Wie leicht mag es doch erscheinen, einfach zu sagen: »Du bist jetzt der Hyr-Kov von Balkan!«
    Nun ja, vielleicht zeigte sich ja auch hier wieder die ungezügelte, pragmatische Art Kregens, vielleicht würde Seg für sein neues Kovnat noch kämpfen müssen.
    Eine Wende des Gesprächs erregte meine Aufmerksamkeit.
    »Mit dem Neuzugang an Flugkämpfern«, sagte Kapt Erndor, als es eben an der Tür klopfte, »kann ich ein einigermaßen vernünftiges Luftpatrouillen-Netz aufbauen.«
    Die Tür öffnete sich und ließ Nath na Kochwold herein, der einen sehr staubigen Eindruck machte. Er deutete mit den Fingern auf seinen Mund. Lachend zog Seg einen Krug herbei. Nath griff danach, schluckte, wischte sich die Lippen und sagte: »Bei Vox! Es ist wie eine Nacht des Notor Zan da draußen!«
    »Alles in Ordnung?«
    »Aye. Die Jungs schlafen. Und zwischen den verschiedenen Kerchuris gab es nur vier Streitereien. Bemerkenswert.« Er trank einen weiteren Schluck und richtete den Blick auf Erndor. »Deine Luftpatrouillen. Wenn sie die Grenze abdecken sollen, mußt du sie sehr weit auseinanderziehen.«
    »Sehr.«
    »Wie dem auch sei«, sagte Seg frohgemut, »es gibt da sicher viele bekannte Routen. Bei meinem Kundschafterflug habe ich mir mehr als einmal gesagt, wie offen doch das Land daliegt. Bestimmt gibt es oft benutzte Wege, die wir außer acht lassen können.«
    »Richtig.«
    »Wenn du mir die Flutduins überließest, Strom, könnte ich sofort ein System etablieren.«
    »Ausgezeichnet, Erndor, ausgezeichnet.«
    Nath sagte: »Wirklich schade, daß die Flotte nach Vondium zurückkehren mußte. Wir haben eigentlich nicht genug Lufttransporter zur Verfügung, um eine größere Streitmacht schnell genug an den Schauplatz der Dinge zu befördern.«
    »Das«, sagte Turko, »war ja auch der Grund für meinen Rückzug – und indirekt auch für eure Schlacht von Marndor.«
    »Hmm«, sagte ich, »vielleicht können wir Farris überreden, uns einen oder zwei Voller zu überlassen. Es tut mir leid, daß Deb-Lu-Quienyin nach Vondium zurückkehren mußte. Seine Gegenwart hier wäre sehr beruhigend gewesen.«
    Die anderen antworteten nicht, sondern tranken. Sie wußten genau, was ich meinte.
    »Wenn du mich entschuldigst, Strom, ich möchte zu Bett. Ich habe morgen einen anstrengenden Tag.«
    »Das gilt wohl für uns alle.«
    Erndor sagte gute Nacht und ging. Seg stand aufrecht in meiner Nähe und leerte seinen Kelch. Nath na Kochwold schenkte sich den

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