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34 - Die Hexen von Kregen

34 - Die Hexen von Kregen

Titel: 34 - Die Hexen von Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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auf dem magischen und mysteriösen Kregen!
    Ehe sich die Nachricht herumsprechen konnte, daß der Herrscher auf rätselhafte Weise das Hereinbrechen weiterer Plagen verhindert hatte, meldete Nath einen Sachverhalt, der wohl unter den gegebenen Umständen unvermeidlich war.
    Wir standen unter dem Vordach des HQ-Zeltes, eines ziemlich prunkvollen Bauwerks, das zur Führung der Armee gehörte. Nath rieb sich das Kinn und sagte düster: »Die Quote ist unangenehm hoch. Einer von fünfzig, und ...«
    »Kein Wunder. Der Trend müßte sich wieder umkehren, sobald die Männer erfahren, daß sie keine Heimsuchungen mehr zu befürchten haben.« Ich ahmte den deprimierten Tonfall Nath na Kochwolds nach und fuhr fort: »Es sei denn, der weibliche Leem verschafft sich im Lager ein neues Paar Augen!«
    »Das schlimmste ist, daß ein ganzes falinuresisches Regiment Turkos desertiert ist.«
    »Das ist schlimm. Welche Einheit?«
    »Jiktar Robahan Vendings Fauchende Strigicaws, das Fünfte Speerträger-Regiment.«
    Das Fünfte Speerträger-Regiment trug seinen Namen wegen der Schilde, die rot und braun bemalt und oben gestreift und unten mit doppelten Punkten versehen waren. In der Mitte zeigte sich der Schturval Falinurs. Meiner Einschätzung nach gehörten die Männer nicht zu den allerbesten Einheiten, doch raubte uns ihr Verlust die Kampfkraft von vierhundertundachtzig Männern.
    »Eine schlimme Sache. Dazu kann ich nur den alten Spruch wiederholen: Eigentlich gut, wenn wir jetzt Desertionen erleben anstatt später, wenn es hart auf hart geht.«
    »Das wird nicht mehr lange dauern ...«
    »Opaz sei Dank!«
    Am nächsten Tag lösten wir das Lager auf und zogen los. Wir waren ein ordentlich anzuschauender Haufen: Luft- und Bodenkavallerie, Infanteristen und Vartereinheiten.
    Sobald die geschwollenen Lippen es zuließen, stimmten die Swods ihre Lieder an.
    Wir marschierten nach Westen, auf Vendalume zu, die Hauptstadt des niederträchtigen Layco Jhansis, und uns stand der Sinn nach Kampf.

10
     
     
    Es war wohl unvermeidlich, daß das Ereignis später die Schlacht von Vendalume genannt wurde.
    Nicht alle, aber doch die meisten Schlachten sind interessant. Vom akademischen Standpunkt aus faszinieren sie den Studierenden nicht nur in bezug auf die Taktik, sondern auch auf die menschliche Natur. Die Realität eines solchen Kampfes ist eher abstoßend.
    In den Jahresperioden, die ich auf Kregen zugebracht hatte, waren mir Kämpfe und Konfrontationen und Gewalt überaus zuwider geworden – eine Entwicklung, die Sie bestimmt schon wahrgenommen haben. Doch war ich unter dem erworbenen äußeren Panzer der Ruhe und Vernunft der altgewohnte und unduldsame Dray Prescot geblieben.
    Werden die eigenen Landsleute – und als das sah ich die Völker von Vallia längst – versklavt und schlecht behandelt und kann man sie von diesem Schicksal erlösen, dann erscheint es nur ritterlich, wenn man auch loszieht und sich Mühe gibt, ihnen die alte Freiheit und Würde tatsächlich zurückzugeben. Das Konzept der Ritterlichkeit erfüllt mich mit einer gewissen Zurückhaltung, denn auch wenn man mich zuweilen einen ritterlichen Kämpfer nennt, was mich bekümmert und innerlich amüsiert, so vertrete ich doch eher die Auffassung, daß eine einmal gestellte Aufgabe angepackt werden muß, wenn es nicht anders zu machen ist. Wenn ich mich aus einer besonders unangenehmen Klemme irgendwie befreien kann, tue ich das schleunigst. Ich bin ein alter Paktun, ein erfahrener Leem-Jäger, und mir ist mein eigenes Fell so wertvoll wie mein Nachbar.
    Das vallianische Volk hatte die Forderung erhoben, ich solle sein Herrscher werden und den Zeiten der Unruhe ein Ende machen. Ich will ehrlich sein: Nicht jeder vallianische Bürger hatte diese Forderung erhoben; Andersdenkende waren vordringlich in den Rängen zu finden, die vom Elend des Landes profitierten und die sich an der Sklaverei und an Unruhe und Verwirrung im Land goldene Nasen verdienten.
    Seg Segutorio pflegte in meinen Schlachten den ersten Angriff zu führen.
    Seine Truppen bestanden vorwiegend aus schlanken beweglichen jungen Männern, bewaffnet mit Wurfspießen, Schlingen und Bögen. Sie bildeten die leichte Infanterie, die Voltigeure, die Scharmützelsucher. Alles in allem waren sie ein schwer zu bändigender Haufen. Sie waren in Regimenter unterteilt, die grandiose und freche Namen trugen, und sie dienten als Wolke vor dem Sturm.
    Seg konzentrierte sich vor allem auf die Bogenschützen. Die Mühe, die

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