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34 - Die Hexen von Kregen

34 - Die Hexen von Kregen

Titel: 34 - Die Hexen von Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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abfliegen. Farris braucht den Voller.«
    Die drei hatten daran keine Freude; aber sie gehorchten, so daß nach kurzer Zeit Zorca, Preysany und jede Menge Ausrüstung ausgeladen und unter den Bäumen verstaut worden waren. Ich entbot ihnen sehr fröhlich meine Remberees, sie antworteten in einem Ton, der erkennen ließ, daß sie mich zum letztenmal zu sehen glaubten. Der Voller stieg hinter den Bäumen auf, machte kehrt und huschte im Tiefflug davon.
    Ich sagte zu Schiefmaul, meiner Zorca: »Nun ja, mein Junge, du und Schwenkohr steckt nun mit mir mittendrin!«
    Anstelle einer Antwort schwenkte er sein Spiralhorn und stampfte mit den Hufen. Das Horn war nicht sonderlich lang, das Fell war grau und eher lang und buschig als glatt und kurz. Es hatte einen ziemlich boshaften Blick und sah recht heruntergekommen aus, doch gehörte Schiefmaul zu den kräftigsten, zähsten, willfährigsten Zorcas, die es gab; er war nicht von der Qualität Schattens – aber das erreichte wohl keine Zorca.
    Unwillkürlich mußte ich an ein Erlebnis in Djanduin denken, da ich mit einer anderen Zorca dieser Art Bekanntschaft geschlossen hatte: Staubtrampler – ich mußte aber ehrlich bleiben: Schiefmaul sah wirklich verlottert aus, während Staubtrampler eine reinrassige Zorca gewesen war.
    Schwenkohr, der Preysany, zeigte mir das Weiße seiner Augen, als ich ihn mit der Ausrüstung belud. Für mich war die Botschaft klar, die er mir auf Preysanisch zukommen ließ: ›Bei allen Göttern, warum muß ich die Lasten schleppen und Schiefmaul gar nichts?‹
    Aber so war das nun mal auf Kregen, und als ich mich in Schiefmauls Sattel schwang, glaubte ich aus Schwenkohrs Wiehern einen Unterton der Befriedigung herauszuhören.
    So folgten wir einem schmalen Weg in Richtung Fakransmot, einer Stadt, in der nach unseren Informationen Natyzha Famphreon Paktuns anwarb.
    Trotz der Zorca zwischen meinen Beinen wollte ich nämlich dem Ret Naghans des Fasses folgen und die Sache groß angehen. So würde ich als Hyr-Paktun auftreten, einer der berühmtesten aller Söldner. Ich wollte mir die Pakzhan um den Hals und schimmernde Seidenschnüre über die Schulter hängen, und der golden-funkelnde Zhantilkopf würde jedem Unbeteiligten verkünden, daß hier eine freie Lanze von großem Ruf und Ruhm zu haben war.
    Natürlich hatte ich mein Gesicht ein wenig verändert und mir die Koteletten wachsen lassen, so daß meine Züge zusätzlich verfremdet wurden und die muskuläre Verstellung nicht zu schmerzhaft werden konnte.
    Die kleinen goldenen oder silbernen Ringe, die die Gold- oder Silberabzeichen am Hals eines Paktuns an der Seide festhalten, dienen einem anderen Zweck. Tötet ein Paktun einen Gegner gleichen Standes in fairem Kampf, nimmt er den Ring und fädelt ihn auf eine Trophäenschnur, die Pakai genannt wird. Ich hatte an meiner Pakai eine schwere Ringsammlung hängen. Sollte ich wieder in einen Kampf geraten, würde ich dieses Symbol festzurren, damit niemand mich daran packen und in einen Nachteil bringen konnte. Trotzdem gefiel mir das Ding nicht.
    Kurz gesagt war ich ausgerüstet, wie es sich ein jeder Kreger wünscht – eine kräftige Zorca zwischen den Knien, einen zähen Preysany mit schwerer Ausrüstung im Gefolge, bewaffnet mit lohischem Langbogen, Drexer, Rapier und Main-Gauche, dazu hier und dort ein paar Messer und Terchicks am Körper versteckt, außerdem das große Krozair-Langschwert auf dem Rücken unter dem schlichten schwarzen Cape.
    Ein widerstandsfähiger ovaler Schild, auf dem ein fauchender Neemu abgebildet war, lag schräg hinter mir über Schwenkohrs Rumpf. Eine Lanze führte ich nicht mit, wofür ich meine Gründe hatte. Wenn Natyzha Famphreons Offiziere mich als Paktun einstellten, wollte ich bei den Bogenschützen und nicht bei den Lanzenträgern Swod werden. Für den Schild würde ich schon eine Erklärung finden. Er war schwarz, der Neemu aus hellem Messing.
    Falkerdrin war in dieser Gegend weitläufig von Wäldern bedeckt. Einige waren verseucht von wilden Hatchevarus, doch bedeuteten diese Geschöpfe für einen bewaffneten Soldaten keine echte Herausforderung. Ich trabte dahin und lenkte Schiefmaul mit den Knien, soweit er nicht selbständig dem Weg folgte. Schwenkohr folgte an der Leine hinter uns.
    Er schleppte sich mit den Rüstungsteilen, die ich für angemessen gehalten hatte. Widerstrebend hatte ich den Gedanken aufgegeben, einen Schutz aus dem hervorragenden Kettengewebe mitzunehmen, wie es in den Ländern der

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