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34 Kurz-Krimis (German Edition)

34 Kurz-Krimis (German Edition)

Titel: 34 Kurz-Krimis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Chadwick
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das kann ich Ihnen versichern, wird Ihnen für den Rest Ihres Lebens eine standesgemäße Existenz sichern."
    Sie nickte leicht. "Das ist ein großer Tag für mich."
    Jochimsen runzelte die Stirn. "Verzeihen Sie... "Würden Sie mir das näher erklären?"
    Sie sah ihn mit einem offenen Blick ein paar Sekunden lang an und antwortete dann: "Es ist ein gutes Gefühl, den Mörder meines Mannes im Grab zu wissen!"
    "Für die Polizei war Gundelach nicht der Mörder."
    "Ach! Hören Sie doch auf!" zischte sie ihm zu, gerade noch leise genug, so daß es sonst niemand mitbekam und die Zeremonie nicht gestört wurde.
    "Diese Polizisten sind doch allesamt Stümper! Wie hätten sie diesen Mann sonst laufenlassen können? Erklären Sie mir den verschwundenen Schuldschein, von dem sowohl Sie, als auch Geiger übereinstimmend gesagt haben, daß er ausgestellt wurde! Nein, Gundelach ist für mich der Mörder meines Mannes, ganz gleich, was die zuständigen Beamten dazu sagen!"
    "Haben Sie etwas mit Gundelachs Tod zu tun?" fragte Jochimsen zögernd. Erst schwieg sie.
    "Und wenn schon...", war dann die kühle Antwort.

    Als die Zeremonie beendet war, verabschiedeten sie sich voneinander und Jochimsen setzte seinen großen, breitkrempigen Schlapphut auf.
    Irgendwie albern, dieser Hut, dachte Frau Brandner. Aber seit sie Jochimsen kannte, hatte er stets einen gewissen Hang zur Extravaganz gehabt.
    DER NAME DES MÖRDERS
    Kommissar Berend sah auf den Toten herab, der in den letzten Sekunden seines Lebens offenbar noch geschrieben hatte. Jedenfalls hielt er in seiner Linken einen Kugelschreiber fest umklammert.
    Der Mann hieß Dirk Kroloff, war Inhaber der Kroloff-Werke, einem pharmazeutischen Unternehmen mittlerer Größe, und lag jetzt tot neben seinem Schreibtisch. Dort lag ein Zettel, auf dem in zitterigen Buchstaben stand: Andrea hat mich...
    Berend wandte sich an Braun von der Spurensicherung." Hat der Tote das geschrieben?"
    Braun zuckte die Schultern. "Keine Ahnung", meinte dieser. "Das muß noch festgestellt werden.
    Aber immerhin hat es wahrscheinlich ein Linkshänder geschrieben. Und Kroloff war Linkshänder."
    Berend nickte knapp und wandte sich dann an den Arzt, der gerade mit seiner Untersuchung fertig war. "Und?" fragte der Kommissar.
    "Vergiftet", erklärte der Arzt im Brustton der Überzeugung, so als könnte es da nicht einmal mehr den geringsten Zweifel geben. Er deutete auf die Sektflasche, die auf dem Schreibtisch stand.
    Daneben befanden sich zwei Gläser. Beide waren leer, aber nur aus einem war getrunken worden.
    "Um was für ein Gift handelt es sich?" fragte Berend den Arzt, der mit einem lateinischen Bandwurm antwortete.
    "Genaueres kann ich natürlich erst sagen, wenn die Laboruntersuchungen abgeschlossen sind."
    "Natürlich", brummte Berend.
    "Das Zeug wirkt nicht sofort, sondern erst nach einigen Minuten. Dann aber sehr plötzlich."
    "Hatte er noch Zeit etwas zu schreiben?"
    Der Arzt nickte. "Durchaus möglich."
    "Dann ist der Hergang zumindest schon mal klar...", murmelte der Kommissar. "Herr Kroloff hat Besuch bekommen."
    "Eine Frau mit dem Vornamen Andrea!" unterbrach Braun und der Kommissar stimmte zu.
    "Ja, so sieht es aus! Die beiden haben ein Glas Sekt zusammen getrunken. Dann hat sie ihn allein gelassen und als Kroloff merkte, daß mit dem Sekt etwas nicht in Ordnung war, hatte er gerade noch Zeit, den Namen seiner Mörderin auf einen Zettel zu schreiben..."
    "Fingerabdrücke habe ich leider nirgends gefunden", bedauerte Braun.
    "Vielleicht brauchen wir die auch nicht", sagte Berend. "Wir gehen einfach Kroloffs weibliche Bekanntschaft nach einer gewissen Andrea durch."

    *
    Kroloff war ledig und mit einer Abteilungsleiterin seines Unternehmens mehr oder weniger fest liiert. Doch die hieß leider nicht Andrea. Trotzdem suchte Kommissar Berend sie auf. Ihr Name war Christine Larsen. Sie war groß, schlank und blond und machte auf Berend einen ziemlich verwirrten Eindruck, als sie ihn in ihrem Apartment empfing.
    "Ich bin noch immer ganz durcheinander", berichtete sie. "Mein Arzt hat mich zum Glück krankgeschrieben. Psychische Erschöpfung, so nennt man das." Sie hob die Schultern und setzte noch hinzu: "Ich wäre jetzt auch beim besten Willen gar nicht in Der Lage, meine Arbeit zu machen!"
    "Das kann ich gut verstehen", murmelte Berend vorsichtig.
    "Ich habe Dirk geliebt", sagte sie offen. "Und ich kann es immer noch nicht so richtig fassen!"
    "Haben Sie eine Ahnung, wer Andrea sein könnte?"
    Christine

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