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34° Ost

Titel: 34° Ost Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Coppel Alfred
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Transporter von mindestens einem Drittel der Amerikaner mit panzerbrechenden Waffen in Schach gehalten wurden. Die Wüstenluft schien vor Spannung zu knistern.
    Dem Jeep an der Spitze entstieg eine stämmige Gestalt und schritt im Licht heran. Es war Nowotny. Sein feistes Gesicht zeigte die wutvermischte Furcht, die er bei dieser Feindseligkeit empfand. Was sonst erwartete sich dieser Mann, fragte sich Tate, als er ihm über die Straße entgegenging. Von der anderen Seite lief General Gunderssen auf die sowjetische Kolonne zu, gestikulierend bedeutete er den Amerikanern, zurückzutreten und die Waffen zu senken. Die Soldaten beachteten ihn nicht.
    Nowotny erblickte Tate und salutierte betont, lässig. »Genügen Ihnen die bisherigen Zwischenfälle nicht, General? Sollen wir uns hier gegen euch verteidigen müssen?«
    Korrekt erwiderte Tate den Gruß. »Sorgen Sie dafür, dass Ihre Leute auf den Fahrzeugen bleiben, bis unsere Toten abtransportiert sind.«
    Der KGB-Oberst schaute zu der beleuchteten Fläche hinüber, wo die Leichen nun in Plastiksäcke geschoben wurden. Er setzte zu einer Antwort an, schwieg dann aber. Von der Limousine näherte sich die klotzige Gestalt von Juri Ulanin. Als er vor Tate stand, blickte er zu den Toten hin und sagte dann schwerfällig: »Es tut mir leid. Wie hoch sind Ihre Verluste?«
    »Sechsundzwanzig Mann«, sagte Tate trocken. »Keine überlebenden Verwundeten. Die wurden erschossen.«
    »Ich muß mit Ihnen sprechen.« Ulanin warf Nowotny einen beziehungsvollen Blick zu. Als Nowotny keine Anstalten machte zu verschwinden, herrschte er ihn zornig an: »Ich möchte mit General Tate unter vier Augen reden, Grigorij Wassiljewitsch.« Widerstrebend zog sich Nowotny zurück.
    »Idiot«, murmelte Ulanin. »Warum müssen Spione und Polizisten immer solche Trottel sein?«
    Tate antwortete nicht. Er stand vor dem Russen und versuchte zu ergründen, warum er gegen einen Mann, den er bewunderte, Misstrauen und kalten Hass empfand. Selbst wenn die Sowjets in irgendeiner Weise als treibende Kraft an den Katastrophen beteiligt waren, welche die USA in den letzten vierundzwanzig Stunden betroffen hatten, trug der alte General sicherlich keinerlei Mitschuld daran. Doch schon die bloße Möglichkeit, dass seine Landsleute zu solchen ungeheuerlichen Intrigen fähig sein könnten, fiel auf Ulanin zurück, minderte sein Ansehen in den Augen Tates.
    »Müssen wir vor den Gewehrmündungen Ihrer Soldaten stehenbleiben, William?« sagte Ulanin. Er war ein stolzer Mann, und Tate begriff, dass es ihn Überwindung kostete, etwas auszusprechen, das als Zugeständnis aufgefasst werden könnte, als Bitte um Entspannung zwischen ihnen und den Kontingenten ihrer Staaten.
    Tate wandte sich um und rief mit scharfer Stimme: »Achtung! Kolonne hat meine Erlaubnis, sich hier aufzuhalten. Kein Kontakt mit den Russen. Sie haben in ihren Fahrzeugen zu bleiben.« Das war deutlich genug, um auch Ulanin klarzumachen, dass vorläufig noch nichts entschieden war.
    General Gunderssen kam heran und protestierte: »Meine Herren, wir befinden uns in der entmilitarisierten Zone. Keiner von Ihnen hat das Recht, hier Befehle zu erteilen.«
    »General Gunderssen«, sagte Tate, »bleiben Sie bei Ihrer Truppe, mischen Sie sich nicht ein, sonst lasse ich Sie verhaften.«
    Der Schwede begann auf russisch auf Ulanin einzureden, doch der alte General fiel ihm ins Wort. »Ich an Ihrer Stelle würde General Tates Rat befolgen.«
    »Das Hochkommissariat wird davon in Kenntnis gesetzt werden«, sagte Gunderssen und ging steifbeinig davon.
    »Er hat natürlich recht, William«, sagte Ulanin. »Weder Sie noch ich haben hier Befehlsgewalt. Sie haben das Abkommen verletzt, als Sie Flugzeuge in den Luftraum der Zone entsandten.«
    »Ich würde eine ganze Panzerdivision einmarschieren lassen, wenn sie unseren Präsidenten fände.«
    Nachdenklich nickte Ulanin. »Das täte ich auch, wenn es etwas helfen würde.«
    »Wie leicht Sie das sagen, General. Sie hätten schon früher helfen können.«
    Der alte General runzelte die Stirn. »Ich schwöre Ihnen, wir wußten nicht, dass sich hier Terroristen herumtreiben.«
    »Ich habe Fotos gesehen, die andere Vermutungen nahelegen«, entgegnete Tate eisig. »Ihr habt Himmel und Hölle wegen Trask und der ›Allende‹ in Bewegung gesetzt. Wenn ihr ebenso rasch auf die anderen Anhaltspunkte der Satellitenbilder reagiert hättet, wäre der Anschlag vielleicht zu verhindern gewesen.«
    »Ich habe erst vor zwei

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