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35 - Sturm über Vallia

35 - Sturm über Vallia

Titel: 35 - Sturm über Vallia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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schießend die erste Angriffswelle, gefolgt von den Lanzenträgern. Das Leibwächterregiment, die Jikai-Vuvushis der Königin Lushfymi, attackierte von der Flanke.
    Das Ergebnis stand von vornherein fest.
    Es gab wie immer unschöne Szenen und lautes Geschrei. Niemand liebte den Anblick einer zuckenden Zorca, die von einem Pfeil in die geschmeidige Flanke getroffen worden war. Die Paktuns kämpften um ihr Leben und ergriffen schließlich die Flucht. Aber da brauste die Brigade heran und vollendete den Kampf.
    Eine letzte verzweifelte Attacke einer Reihe Armbrustschützen, die aber gleich darauf die Waffen niederlegten. Ein Bolzen traf Königin Lushfymi in die Seite. Sie stürzte nicht aus dem Sattel, denn sofort griffen die Deldars zu.
    Entsetzt rief Leone nach den Nadelstecherinnen.
    Nur ein wenig, sehr wenig rotes Blut war rings um den spitzen Eisenstift zu sehen, der in Königin Lushfymis weicher Seite steckte.
     
    »Hör mal, liebe Milsi«, sagte Delia, Herrscherin von Vallia, »wenn du das Knie hebst, mußt du das energisch genug tun, um ihm die Innereien tüchtig durcheinanderzubringen. Sonst erreichst du nämlich nichts.«
    »Jawohl, Delia«, antwortete Milsi.
    »Außerdem«, fuhr Silda fort, »ist es angebracht, ihm noch einen Tritt zu versetzen, während er hinfällt.«
    »Mit dem Rapier kenne ich mich einigermaßen aus«, sagte Milsi, Königin Mab von Croxdrin. »Aber wenn es darum geht, Leute herumzuwerfen und ihnen die Arme und Beine zu verdrehen und sie zu schlagen, damit ...«
    »Damit sie einem keinen weiteren Ärger machen.«
    »Ja, Delia.«
    Ein lautes Dröhnen war vom anderen Ende des Übungssaales zu hören, und die drei Frauen schauten lächelnd zu, wie der Haufen Mädchen sich dort langsam entflechtete. Sie hatten einen freien Kampf absolviert, und das Gewirr der Arme sah aus wie ein Strickzeug, das in die spielerischen Fänge eines Chavniks gefallen war. Hier in Lancival galten die Rangabstufungen und entsprechenden Privilegien ausschließlich im Kontext der Schwestern der Rose, so daß Milsi als Novizin ihren weltlichen Titel als Königin vergessen konnte.
    »Du machst dich prächtig, Stiefmutter«, sagte Silda, und ihr Lachen verriet Milsi, daß das Band zwischen ihnen sich allmählich zur Zuneigung festigte. Keine der beiden Frauen wollte ihre wichtige Beziehung durch zu große Eile in Frage stellen.
    »Das freut mich zu hören, Stieftochter. Dieses Hikvar ist eine Kunst, die ich vielleicht noch in den Griff bekomme. Dagegen das Grakvar!« Milsi erschauderte übertrieben. »Mit einer dicken schwarzen Peitsche um sich zu hauen! Das ist ziemlich übel, weiß Opaz. Wenn ich aber über das Jikvar nachdenke ... also, mir fehlen die Worte, um meine Gefühle zu beschreiben. Sie ...«
    »Nicht alle Schwestern der Rose machen ihre Ausbildung in Lancival, Milsi«, unterbrach Delia. »Deine Gefühle in allen Ehren. Ich will es nicht allzu pompös ausdrücken, aber die Last des Jikvar auf unserem Orden erlegt uns eine große Verantwortung auf. Da hörst du, liebe Silda, ich rede nun doch große Worte.«
    »Aber nein, Delia. Ich war in Rashumsmot nicht gezwungen, meine Klaue aus dem Rucksack, einem behelfsmäßigen Jikvarpam, zu ziehen. Aber ...«, sie wandte sich Milsi zu, »... aber hätte sich die Notwendigkeit ergeben, müßten sich einige üble Typen da unten jetzt mit tiefen Schnitten plagen.«
    »In Croxdrin wurden Übeltäter in den Kazzchun-Fluß getrieben«, sagte Milsi. »Die Schnelligkeit und das Ausmaß der Sühne mag unterschiedlich sein; das Ziel ist überall dasselbe.«
    Ein in einen weißen Lederanzug gekleidetes Mädchen trat in den Waffensaal. Sie bewegte sich mit zielstrebiger Anmut und trug den Kopf stolz erhoben. Rapier und Main-Gauche schwangen an ihrer Seite, der rotbestickte Jikvarpam ruhte auf ihrer Hüfte. Sie ging direkt auf Delia zu, blieb stehen und neigte in respektvoller Geste ein wenig den Kopf.
    »FarilSheon, Delia. Es gibt Neuigkeiten.«
    »SheonFaril, Yzobel. Heraus damit.«
    »Königin Lust ist durch einen Armbrustpfeil in die Flanke schwer verwundet worden. Die Nadelstecherinnen bezeichnen ihre Chancen als fünfzig zu fünfzig. Der Prinz Majister ist bekümmert ...«
    »Bei den haarigen schwarzen Warzen und der tropfenden Nase des berüchtigten Makki-Grodno, den mein Mann immer zu zitieren weiß!« Delia erkannte sofort, was hier lief, und war entsetzt und zornig, überaus zornig.
    »Ich mache mich auf den Weg ...«, sagte Silda.
    »Natürlich, meine Liebe. Opaz

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