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35 - Sturm über Vallia

35 - Sturm über Vallia

Titel: 35 - Sturm über Vallia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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allein weiß, was für schlimme Dinge sich jetzt entwickeln werden.« Delia wußte aber, daß auch Silda die Hintergründe und möglichen Konsequenzen dieser schlimmen Nachricht erkannt hatte.
    »Seg ist im Augenblick in Balkan«, sagte Milsi, »und möchte, daß ich zu ihm komme. Wenn du mich aber brauchst, Silda, begleite ich dich.«
    Impulsiv streckte Silda die Hand aus.
    »Bitte ... Milsi ...«
    »Das wäre also geregelt«, unterbrach Delia. »Yzobel – organisiere uns ein schnelles Flugboot, den schnellsten Voller, den wir haben.«
    »Quidang!«
    »Ich weiß, wie stur, aufrecht und verbohrt mein Sohn ist.« Delia begab sich zu den Umkleideräumen. »Wenn wir Frauen in dieser Situation nicht einen Plan der Ehre schmieden können, dann hat er es verdient, Königin Lust für alle Zeit am Hals zu haben. O ja, bei Vox!«
    Mit diesem wirren Ausspruch leitete Delia den eiligen Flug nach Rahartdrin ein.
     
    Yolande die Gregarian schaute täglich so oft in den irdenen Topf auf dem Regal, daß sie schon nicht mehr mitzählte. Das Wasser in dem Topf, das seltsam metallen schimmerte, rührte sich nicht; es war verhextes Wasser, weiter nichts.
    »Du verschwendest deine Zeit«, sagte der Geschickte Kando zu ihr. Er hatte die Nadel akzeptiert, wie man auf Kregen sagte, setzte aber sein altes Gaunerleben unverändert fort.
    »Was verschwunden ist – irgendwohin –, kann auch wieder zurückkommen, Kando.«
    »Nicht in diesem Leben, Yolande, nein, beim Flinkfingrigen Diproo. Die Hexe ist tot. Ihre Juwelen bleiben bei ihr. Das ist einfaches Wasser, weiter nichts.«
    »Trotzdem werde ich es behalten. Man weiß nie ...«
    »Wenn ich nur ein bißchen von dem Geld in meine Taschen gestopft hätte! Vielleicht wäre das Gold geblieben und nicht auf magische Weise verschwunden ...«
    »Du kannst Dame Lyss der Einsamen keine Schuld geben. Sie hat uns gewarnt ...«
    »Oh, aye! Und wir wurden ausgenutzt, Yolande, ausgenutzt. Der einzige gute Aspekt dieser Affäre ist der Tod Ortygs den Kaktu und seiner Freunde.«
    »Die werden auf den Eisgletschern für Unruhe sorgen.«
    »Aye, bei Beng Brorgal!«
    Als Lon die Knie eintrat, trug Yolande ein sauberes Kleid und hatte sich das Haar gekämmt und ein Parfum angelegt.
    Lon prallte förmlich zurück. Im ersten Augenblick glaubte er, ein Powcy habe den Raum parfümiert, ehe er gestorben und auf der Stelle verfault wäre.
    »Lahal, an alle«, sagte er und fummelte an seinem gelbgrünen Taschentuch herum.
    »Lon!« strahlte Yolande und wand sich förmlich vor Freude und Sehnsucht. »Tritt ein. Möchtest du Wein?«
    Er nahm Platz und ließ sich den Kelch reichen. Yolande wollte die Feier schon in Gang bringen, als Kando fragte: »Gibt es Neues über den Zustand der Königin? Du müßtest in den Ställen des Prinzen doch alle Gerüchte mitbekommen.«
    »Sie lebt noch«, sagte Lon und trank einen Schluck. »Angeblich hat man sie dermaßen mit Nadeln gespickt, daß ein Warzenschwein daneben kahl aussehen würde.«
    Yolande stand auf, durchquerte den Raum und schaute in ihren irdenen Topf. Das Wasser blieb Wasser. Auf dem Rückweg nutzte sie die Gelegenheit, an Lons Stuhl vorbeizugehen und ihm eine Hand auf die Schulter zu legen. Für Lon fühlte es sich an, als würde er von der Hand der Verderbnis berührt. Er rührte keinen Muskel. Das Parfum entfaltete seine überwältigende Wirkung, und er bewegte das Taschentuch, als müsse er eine Fliege vertreiben.
    »Lon, mein Lieber«, turtelte Yolande. »Was hast du doch für eine hübsche Stellung! Wenn man sich das ausmalt – der Prinz Majister von Vallia nimmt dich in seinen Dienst, gibt dir eine flotte Livree und läßt seine Zorcas von dir versorgen! Wo es dir jetzt so gut geht, brauchst du eine ordentliche Frau, die sich um dich kümmert.«
    Der Geschickte Kando, der die Szene genoß, verbarg sein Gesicht hinter einem Krug. Er trank nur Bier. Lon, als potentieller nächster Ehemann, bekam Wein aufgetischt.
    Mannhaft versuchte Lon das Thema zu wechseln und sagte: »Auf der Hauptinsel hat es schreckliche Plagen gegeben. Dort sind Frösche vom Himmel gefallen, und Insekten haben alles aufgefressen. Außerdem sollen die Toten wiederauferstanden sein ...«
    »Davon will ich nun wirklich nichts hören!« entfuhr es Yolande. Dann lächelte sie. »Mehr Wein, liebster Lon?«
    Kando hielt es für angebracht, sein Anliegen jetzt vorzutragen. Der arme Lon konnte seinen Rückzug dann allein durchfechten, wenn er gegangen war.
    »Hör mal, Lon, ich habe da für

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