365 Geile Nacht Geschichten Band 2 Juli
Anatomie völlig fremd ist - doch mittlerweile weiss ich, wo der G-Punkt ist und kann auch das richtige Gerät für dessen Stimulation anpreisen.
Nach und nach wurde ich also von meinem Arbeitgeber von den ‚Tupperware‘-Partys abgezogen und mehr und mehr den ‚Fuckerware‘-Treffen zugeteilt. Gerade an Polterabenden bin ich ein gerngesehener Gast und verdiene bei solchen Anlässen auch äusserst gut, weil der Alkohol die Geldbörsen der Damen schneller öffnet. Gleichzeitig werde ich oft in ländliche Gegenden beordert, weil die dort Wohnhaften wenig Gelegenheit haben, ihre Sexspielzeuge in einschlägigen Shops zu ergattern.
Letzteres ist auch der Grund, weshalb ich mich entschlossen habe, mir endlich ein Auto zu leisten, um die oftmals weiten Distanzen nicht mehr mit Bahn und Bus hinter mich bringen zu müssen. Bis dahin war das rein finanziell nicht möglich und auch jetzt kann ich keine grossen Sprünge machen, doch im Internet habe ich ein günstiges Fahrzeug – eine gelbe Ente, Baujahr 1983 – gefunden, in das ich mich gleich verliebt habe. Der Anbieter ist kein Privatmann, sondern eine Autowerkstatt, weshalb ich hoffe, dass das Schmuckstück in gutem Zustand ist.
Als ich die Werkstatt betrete, herrscht dort reges Treiben. Zwei Kerle im Blaumann stecken bis zu den Ellbogen in öligen Motoren und scheinen mich gar nicht zu bemerken.
„Hallo, ich komme wegen der Ente“, grüsse ich und einer der Mechaniker dreht sich zu mir um.
„Da wenden Sie sich am besten an den Chef“, erklärt er mir grinsend und ruft dann ohrenbetäubend: „Marek! Da will einer die Ente!“
Wenig später betritt ein Schrank von einem Mann die Werkstatt. Auch er trägt einen Blaumann und schiebt die Hände – kaum dass er vor mir steht – in die Hosentaschen. Ich muss den Kopf in den Nacken legen, um dem Kerl ins Gesicht zu sehen, und blicke in graue Augen, die mich forschend angucken. Sein blondes Haar trägt der Schrank raspelkurz, so dass ich unwillkürlich den Wunsch verspüre, darüber zu streichen. Überhaupt sieht der Typ hammermässig aus, ist jedoch leider wohl eher der Heteroseite zuzuordnen. Solch schöne, muskulöse Männer sind meist der Schwarm aller Frauen und können sich vor Angeboten kaum retten.
„Du willst also die Ente haben“, fragt mich dieser Marek mit höhnischem Grinsen, mustert mich dabei aber eingehend von oben bis unten, was mir einen erregenden Schauer über den Rücken schickt.
„Ja, ich möchte sie mir mal angucken“, entgegne ich und überhöre einfach, dass der Kerl mich duzt.
„Na dann komm mal mit“, fordert mich der Schrank auf und führt mich in den Hinterhof, wo die zitronengelbe Ente im Sonnenschein so grell leuchtet, dass man nur mit Mühe den Impuls unterdrücken kann, nach der Sonnenbrille zu greifen.
„Für wen willst du das Ding denn kaufen?“, fragt Marek und legt lässig einen Arm auf das Dach der Ente.
„Na, für mich natürlich“, erwidere ich knapp.
„Das meinst du jetzt aber nicht im Ernst. Was will denn ein Kerl mit dieser alternativen Muschikarre?“, sagt Marek abfällig und lacht grölend.
„Ich glaube nicht, dass dich das was angeht“, erwidere ich aufgebracht und fühle mich dazu veranlasst, für das gelbe Vehikel einzustehen. „Du solltest gar nicht so grosse Töne spucken, schliesslich bietest du die Ente ja an, nicht wahr?“
„Tja, dreimal darfst du raten, weshalb diese Scheusslichkeit hier auf dem Hinterhof steht. Dass ich das Ding verkaufe ist ein reiner Freundschaftsdienst für die Schwester eines Kumpels. Vorne kann ich den gelben Blechhaufen nicht stehen haben, das würde mir das Geschäft verderben“, erklärt Marek und guckt die Ente beinahe angewidert an.
„Ist das auch der Grund, warum das Fahrzeug so günstig ist?“
„Auch, aber vor allem, weil man bis zum nächsten Tüv einiges investieren muss, wenn man die Karre weiterhin fahren will.“
„Oh“, sage ich enttäuscht und blicke traurig zu dem Auto.
Mehr als das, was ich für den Kauf zahlen muss, kann ich mir gar nicht leisten, weshalb wir zwei – also die Ente und ich – wohl nicht zusammenfinden dürften.
„Wie hoch wären denn die Ausgaben, die da noch auf mich zukommen würden?“, frage ich trotzdem.
„Tja, tausend Piepen wirst du schon noch reinstecken müssen“, erklärt Marek nun geschäftsmässig.
„Tausend?“, krächze ich und schnappe nach Luft.
„Jap, aber der nächste Tüv dürfte erst in einem Jahr sein. Du kannst ja nach und nach die
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