365 Geile Nacht Geschichten Band 2 Juli
Reparaturen vornehmen lassen.“
Ich rechne schnell im Kopf aus, wie viele Dildos, Vibratoren und Analkugeln ich dafür verkaufen müsste und entscheide schliesslich, dass die Ente und ich doch eine Chance haben könnten.
„Okay, ich nehm sie“, sage ich, wobei ich mehr mit dem Fahrzeug spreche und liebevoll über die Kühlerhaube streichle.
Achselzuckend dreht sich Marek um und geht zurück in die Werkstatt. Unaufgefordert folge ich ihm, erledige die Formalitäten und tuckere wenig später als frischgebackener, stolzer Entenbesitzer vom Hinterhof.
Am darauffolgenden Freitag fahre ich mit ‚Tweety‘, meiner Ente, die ich nach einem Cartoon-Vogel benannt habe, zu einer ‚Fuckerware‘-Demonstration. Diesmal handelt es sich um einen Polterabend der speziellen Art, denn es geht um ein homosexuelles Paar, dass sich am kommenden Tag das Jawort geben will. Es ist auch eine Premiere für mich, denn Männern habe ich bis heute noch nie Sexspielzeuge angepriesen. Überhaupt musste ich zuerst einmal das Sortiment zusammenstellen, was mir aber Spass gemacht hat und… hier kann ich sogar noch aus eigener Erfahrung erzählen. Schliesslich ist es selbstredend, dass ich die vielen kleinen Helferchen an mir ausgetestet habe!
Vor einem unscheinbaren Mehrfamilienhaus steige ich aus und hole meinen Koffer von der Rückbank. Gerade, als ich mich auf den Weg zum Hauseingang machen will, lässt mich das dröhnende Geräusch eines herannahenden Autos innehalten und ein schmucker, schwarzer Maserati biegt um die Ecke, um wenig später mit quietschenden Reifen hinter ‚Tweety‘ zu parken.
Beinahe wäre der Fahrer in meine Ente gefahren, weshalb ich auch gleich entrüstet auf den aussteigenden Kerl zustürmen will, als ich in diesem den Schrank aus der Autowerkstatt erkenne. Marek grinst von einem Ohr zum anderen und kommt auf mich zu.
„Oh Mann, ich glaub die gelbe Schrottkarre verfolgt mich“, lacht er gutgelaunt und schlägt doch tatsächlich unsanft auf ‚Tweety‘s Dach.
„Finger weg von ‚Tweety‘“, schnauze ich ihn an, was den Kerl erstaunt die Augenbrauen heben lässt.
„Tweety?“, fragt Marek überrascht und bricht in schallendes Gelächter aus. „Sag jetzt nicht, dass du dem Blechhaufen einen Namen gegeben hast? Wie weibisch ist das denn?“, prustet er bestens amüsiert.
„Ach, halt doch den Mund, du aufgeblasener Fatzke“, zische ich aufgebracht, „Mir ist meine Ente allemal lieber, als deine Schwanzverlängerung von einem Maserati. Nun ja, wer es nötig hat, nicht wahr?“
Das Lachen bleibt meinem Gegenüber im Hals stecken. Er funkelt mich wütend an und tritt nahe auf mich zu, so dass uns nur noch ein paar Zentimeter trennen. Schwer schluckend bleibe ich aber mutig stehen und biete dem Schrank die Stirn, auch wenn diese auf Höhe seiner Schulter liegt.
„Glaubst du wirklich, ich hätte eine Schwanzverlängerung nötig?“, fragt mich Marek mit gefährlich leiser Stimme.
„Keine Ahnung, das musst du schon die Weiber fragen. Ich hab jetzt aber keine Zeit, um mit dir über deinen Schwanz zu diskutieren, ich habe einen Termin“, entgegne ich plötzlich etwas verunsichert, weil mich der Kerl schon etwas einschüchtert.
Entschieden drehe ich mich um und gehe auf den Hauseingang zu, wo ich die Namen durchgehe, um die richtige Klingel zu finden. Gerade als ich fündig werde streckt sich ein Arm neben mir aus und drückt jenen Knopf, den auch ich betätigen wollte. Oh Gott, bitte lass nicht zu, dass Mr. Maserati auch zu der Poltergesellschaft gehört.
Leider hat Gott heute wohl Besseres zu tun, denn als ich an Marek vorbeistolziere und in den dritten Stock laufe, folgt dieser mir und wird an der Wohnungstür freudig begrüsst.
Nun gut, hier heisst es wohl gute Miene zum bösen Spiel machen, weshalb ich das Gastgeberpaar ebenfalls nett begrüsse und mich in das Wohnzimmer führen lasse. Hier hat sich eine bunte Mischung aus allerlei Exemplaren des männlichen Geschlechts versammelt. Von den typischen Tunten über Drag Queens, bis hin zu schmächtigen Twinks und den Muskelmännern wie Marek. Nachdem Florian und Werner, die beiden Bräutigame, den Anwesenden erklärt haben, um was für eine Vorführung es sich handeln wird, kann ich in den Gesichtern die ganze Palette von Empfindungen erkennen. Interesse, Freude, Aufregung, aber auch Missfallen, Ekel und Verunsicherung. Ganz offensichtlich haben wir hier auch einige Heten unter den Gästen. Einem Impuls folgend lasse ich unbemerkt meinen Blick
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