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38 - Wiedergeborenes Scorpio

38 - Wiedergeborenes Scorpio

Titel: 38 - Wiedergeborenes Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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müssen, machte mir zwar keine Freude, doch erfüllte es mich um diese Zeit mit Interesse, die Zunamen der drei Söldner-Strangdjim zu erfahren.
    Zu Hause wurden sie bestimmt Speerträger und nicht Strangdja-Männer genannt, doch gehörten sie zu den schlechtestbezahlten Söldnergruppen. Scrimshi, so erfuhr ich, wurde Scrimshi der Sturr genannt. Dies ließ mich an den Moder denken und freute mich. Nath hieß Nath die Waffe. Nun ja, nicht zum erstenmal muß ich sagen, daß es auf Kregen so viele Naths gab wie Sterne am Himmel. Ich hatte schon einmal einen Nath die Waffe gekannt, einen Kaidur-Trainer für das Jikhorkdun im hyrklanischen Huringa. Viel später hatte ich erfahren, daß er sich mit seinen Siegprämien zur Ruhe gesetzt hatte und bei Halphen, einem Gebiet, in dem es erstklassige Pombolins gab, einen kleinen Hof bewirtschaftete. O nein, ich hätte es nie für möglich gehalten, daß er die Aufregungen der Arena und des Jubels für den Rubinroten Drang hinter sich lassen konnte. Was das Hier und Jetzt betraf, so freute sich Llodi über den Spitznamen Llodi die Stimme.
    Mevancy beantwortete gnädig meine hingekritzelten Fragen, und so erfuhr ich, daß Llodi eine schöne Tenorstimme besaß. Er hatte als Junge im Tempelchor seines Ortes gesungen, war aber ausgerückt, als die Priester ihn kastrieren wollten, um seine herrliche Stimme zu bewahren und zu fördern. Dafür hatte ich wahrlich Verständnis.
    In Leotes' Karawane pflegte Llodi beim Reiten zu singen, wenn der Staub nicht zu dick aufstieg und wir gefüllte Wasserflaschen hatten oder die Distanz zu einem Wasserloch oder einer Oase nicht mehr groß war.
    Seine Stimme war wirklich wunderschön.
    Er liebte das Lied ›Nelkenrosa und Irisblau‹, das von Houdondrin in Loh geschrieben worden war. Sein Repertoire war ziemlich groß. Ich reichte Mevancy eine Notiz, und sie rümpfte die Nase und machte sich auf die Suche nach Llodi der Stimme. Er erfüllte meine Bitte und stimmte das berühmte alte Lied ›Die Bogenschützen von Loh‹ an. Sie können sich bestimmt vorstellen, daß ich dabei vor allem an Seg dachte.
    Kurz bevor wir die Durchquerung der Großen Salzwüste begannen, fiel eine weitere opazverfluchte Drikingerhorde über unsere Karawane her.
    Eine reiterlose Zorca galoppierte herbei – ein Zeichen, daß unser Vorausreiter niedergestreckt worden war. Augenblicklich begann ein großes Geschrei.
    Damals schien mir der Angriff einen bedauerlichen Mangel an Intelligenz dieser Menschen zu bekunden, die sich dem Beruf des Banditen zugewandt hatten. Wenn sie gewartet hätten, bis wir die Große Salzwüste durchquert hätten, wären wir zu sehr geschwächt gewesen, um uns dem Angriff zu widersetzen. Jedenfalls war das mein erster Eindruck, ehe ich die Große Salzwüste selbst erlebt hatte.
    Schrill schreiend galoppierten sie herbei, so schnell die Lictrixes sie tragen konnten. Eine Salve Javelins kostete erste Opfer. Staub wallte auf, der bereits einen salzigen Geschmack zu haben schien. Unsere Bogenschützen schossen ihre hervorragenden lohischen Langbögen ein und hielten dabei auf Tier und Reiter. Staub wogte. Pfeile kreuzten sich auf ihren Bahnen. Trotz meiner benachteiligten Position auf dem Rücken eines Preysany am Ende der Karawane konnte ich so manche Heldentat beobachten. Die Banditen griffen in der Nähe meiner Position an, und ich spürte ein Jucken in den Fingern. Aber im Augenblick wäre ich im Kampf so nützlich gewesen wie ein Säugling. Nath die Waffe ließ seine Strangdja wirbeln, die eine verheerende Wirkung entfaltete. Von Scrimshi dem Sturr oder Llodi der Stimme sah ich nichts. Ich hoffte, daß sie sich noch im Land der Lebenden aufhielten – ein Wunsch, in den ich auch Scrimshi einschloß, obwohl er sich seines Zunamens ›Sturr‹ würdig erwiesen hatte. Was Nafty und Pondo anging, wenn sie nicht gerade mit ihrem Leben für Mevancy einstanden, würde ich mich mal mit ihnen unterhalten müssen – ein Gedanke, der mir in der Hitze des Gefechts ganz selbstverständlich vorkam, obwohl ich noch immer halb gelähmt war.
    Strom Hangol galoppierte dröhnend vorbei und kämpfte sich von der Flanke her eine Bahn durch eine Gruppe Banditen. Er nahm sich tatsächlich die Zeit, einen Blick auf mich zu werfen und spöttisch die Lippen zu verziehen. Er hielt es wirklich für wichtig, mitten in einem flotten kleinen Kampf seine Verachtung für mich zu zeigen.
    Inzwischen hatte ich mir aus den Gesprächen anderer Leute zusammengereimt, daß Strom

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