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38 - Wiedergeborenes Scorpio

38 - Wiedergeborenes Scorpio

Titel: 38 - Wiedergeborenes Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Beschreibung überflüssig, denn es gibt kaum einen Deldar, der nicht zum Brüllen neigt; die laute Sprechweise bei der Weiterleitung der Befehle von oben nach unten gehörte irgendwie dazu.
    »Ihr drei elenden Faulenzer! Ich lasse euch ... Wo habt ihr gesteckt? Tretet eure Kundschafterritte an – du, Scrimshi, reitest ganz vorn! Bratch!«
    »Geht nicht, Del.« Scrimshi sprach, als habe er Schmerzen, sosehr genoß er die Szene. »Direkter Befehl vom Vad. Müssen uns um diesen Fambly kümmern. Dürfen ihn nicht aus den Augen lassen.«
    »Was?«
    »Ganz recht, Del«, schaltete sich Nath ein, dem man die gute Laune anmerkte. »Der Vad hat uns zum Spezialdienst eingeteilt. Dürfen den Mann nicht allein lassen.«
    Der Lederharnisch des Deldars schwoll an. Sein rötliches Gesicht rötete sich noch mehr. Wieder tat er einen Atemzug, der den Lederpanzer ziemlich beanspruchte. »Ich gebe euch drei Herzschlag lang Zeit, euren Dienst anzutreten. Eins! Zwei! ...«
    »Del!« sagte Llodi eindringlich. »Sag nicht drei! Es stimmt. Wir müssen diesen Fambly zum Vad bringen, sobald er sich wieder der Karawane anschließt.« Er machte eine Handbewegung. »Schau ihn dir doch an! Er ist gar nicht recht bei sich, außerdem steht er unter dem Schutz der flotten neuen jungen Dame des Vads, und so ...«
    »Ja«, sagte der Deldar, »die habe ich schon gesehen.«
    »Na?«
    »Diesmal kommt ihr damit durch. Aber es gibt bestimmt ein nächstes Mal. Dann erwische ich euch drei. Ich verspeise eure Ohren geröstet zum Frühstück!«
    Als der Deldar weitergeritten war, um einige andere arme Burschen als Kundschafter zu verpflichten, krümmten sich Scrimshi und Nath vor Lachen in den Sätteln. Llodi lachte ebenfalls.
    Die drei waren so sehr mit ihrer Heiterkeit beschäftigt, daß die Stimme, die plötzlich ertönte, sie wie ein eiskaltes Messer traf.
    »Was macht dieses Geschöpf hier noch am Leben – warum ist es nicht tot und wird von Rippasch gefressen?«
    Die drei Männer machten einen bemerkenswerten Wandel durch.
    Ihr Lachen verstummte jäh, die Gesichter spannten sich. Sie nahmen in den Sätteln Haltung an und antworteten nach Vorschrift.
    »Lynxor!«
    »Ich habe euch eine Frage gestellt, Shints! Du«, – er deutete auf Llodi –, »antworte!«
    »Jawohl, Lynxor. Wir müssen für ihn sorgen ...«
    »Ich habe angeordnet, ihn sofort hinzurichten.« Die Stimme wurde sanfter. »Warum habt ihr meinem Befehl zuwidergehandelt?«
    »Der Vad, Lynxor! Er hat es uns befohlen. Wir müssen uns mit ihm beim Vad melden.«
    Das vermengte Licht der Sonnen von Scorpio spiegelte sich auf der Silbermaske, die die rechte Seite des Gesichts verdeckte. Dieser prächtige Sonnenschein wirkte kalt und abweisend, als zöge die Spiegelung alles an Farben und Leuchtkraft ab. Strom Hangol ham Fonral starrte mich an. Er war die Arroganz in Person, ein Mensch, der seine Macht über andere in vollen Zügen genoß; die Erwähnung Vad Leotes' hielt ihn nun in Schach. Sein Blick hätte auch den stärksten aller Übeltäter erweicht, die ihm zur Bestrafung vorgeführt wurden.
    »Ich werde dies nicht vergessen«, sagte er mit vor Erregung bebender Stimme. »Ich werde mich deiner erinnern, du Rast, und dafür sorgen, daß du dorthin kommst, wohin du gehörst. Bei Lem, von einem Yetch wie dir lasse ich mich doch nicht bloßstellen!«
    Mit diesem Worten schwang er die Peitsche und zielte damit offenkundig auf mein Gesicht.
    O ja, ich litt an den Folgen der Lähmung, ich war schwach und in der Bewegung ungeübt; gleichwohl war ich noch Krozair von Zy. Noch immer besaß ich die Geschicklichkeit dieser Ausbildung, selbst wenn mein Zustand die erschreckende Wirksamkeit dieser Disziplinen dämpfte. Ich bewegte den Kopf zur Seite, was dazu führte, daß der Hieb mich an der Schulter traf. Ich hob den Arm, um dem Burschen die Peitsche abzunehmen; aber er war entschieden zu schnell, und die Peitschenschnur entzog sich pfeifend meinem Griff. Im nächsten Moment stieg seine Zorca auf die Hinterhand, und er kämpfte mit den Zügeln und versuchte im Sattel zu bleiben.
    »Verzeih uns, Lynxor!« rief Llodi. »Wir müssen ihn in gutem Zustand beim Vad vorführen!«
    Hangols Nasenflügel blähten sich. Sein Helm rahmte die bebende Bosheit seines Gesichts. Natürlich konnte ich mich in seine Schuhe versetzen. Für ihn war seine Autorität untergraben worden; dabei verschwendete er keinen Gedanken an Dinge, die außerhalb des Dunstkreises seines aufgeblasenen Selbstverständnisses lagen. Wäre er

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