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39 - Meuchelmörder von Scorpio

39 - Meuchelmörder von Scorpio

Titel: 39 - Meuchelmörder von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Steinplatte verschloß zischend die Öffnung. Der Strahl erstarb, und die Schatten kamen zurück; die Lampen waren absolut nicht dazu fähig, das Zwielicht zu erhellen. Unsere Augen würden einige Zeit brauchen, um sich anzupassen.
    Chang-So hakte die Halskette los, und noch bevor die Königin etwas sagen konnte, war Leone aufgesprungen und trat nach vorn, um sie zurückzubringen. Sie überreichte sie der Königin.
    »Ja«, sagte die Königin nachdenklich, »sie ist warm, und in ihr ist Kraft. Wie lange wird sie sie täuschen, Chang-So?«
    »Die Diebe wahrscheinlich für immer.«
    »Und den Zauberer?«
    »Das kann man unmöglich sagen.«
    Die Königin drehte die Halskette in den schlanken Fingern. Dann billigte sie die Antwort. Ich nahm an, daß Chang-So es einfach nicht wußte und nicht über die Macht verfügte, es herauszufinden. »Leone, reich Drajak dem Schnellen die Halskette!«
    Das Ding strahlte eindeutig Energie aus. Es kribbelte mir in den Fingern. Ich wäre zu dem Schwur bereit gewesen, daß das Juwel mit Magie aufgeladen worden war, bei Krun!
    »Du wirst eine Chance haben, Drajak.« Die Königin zog die Augenbrauen zusammen, um mich anzusehen. Sie lächelte beinahe. »Zumindest wirst du entkommen können.«
    »Du bist gütig, Majestrix.«
    »Das ist eine meiner Pflichten als Majestrix.«
    Ich verkniff mir einen Kommentar. Es mochte reiner Zuckerguß sein, die gewohnheitsmäßige Beschreibung der Stellung der Königin, Propaganda. Doch ich fühlte, daß sie daran glaubte. Ich konnte mir vorstellen, daß sie vielleicht nicht die Königin des Schmerzes von Loh war. Vielleicht versuchte sie, weise und gut zu regieren. Wenn das der Fall war, wäre das einmal eine erfrischende Abwechslung.
    »Dann wirst du die Diebe aufgreifen lassen, Majestrix?«
    Die Worte waren kaum aus meinem Mund, als der Zauberer fauchte: »Das hat die Königin zu entscheiden, und nicht du, Tikshim.«
    Leone warf mir einen schnellen Blick zu und schaute dann weg. Ich schwieg.
    »Das ist alles.« Die Königin hob die Hand. »Du darfst gehen.«
    »Majestrix! Sag mir, als Leone mir im Vorzimmer die Halskette gab, ist dir da nicht der Gedanke gekommen, daß ich einfach damit fliehen könnte?«
    Chang-So gab ein knurrendes Grunzen von sich, aber die Königin winkte ab. Zu mir sagte sie zuckersüß: »Ja. Du standest die ganze Zeit unter Beobachtung. Du hättest die inneren Tore niemals erreicht.« Gelächter wallte in ihrer Stimme auf.
    Und ich, Dray Prescot, lachte mit ihr.
    Nach diesem angenehmen Austausch durfte ich mich zurückziehen und den Palast verlassen. Es gab noch immer viele Gesichtspunkte in dieser Affäre, die ergründet werden wollten, aber ich ärgerte mich allmählich über die Zeit, die mich der ganze Unsinn mit den Dieben und den Halsketten kostete. Ich muß zugeben, daß es recht angenehm gewesen war, die Königin kennenzulernen. Ich war nicht so eingebildet zu glauben, daß ihre Handlungen von einem bestimmten Interesse an mir herrührten. O nein! Sie und ihr verdammter Zauberer hatten andere Eisen im Feuer, und der neue Zauberer, der gerade in Makilorn angekommen war und die Halskette haben wollte, war eines der Eisen, das sie gern zum Glühen gebracht hätten.
    Leone begleitete mich bis zum Haupttor, vorbei an den Stätten, wo die Menschenmassen noch immer durcheinanderwogten. Sie berührte meinen Arm.
    »Du wirst auf dich aufpassen, Drajak?«
    »Das tue ich immer.« Mir kam ein Gedanke. »Sag mir, wie heißt die Königin?«
    »Leone.«
    »Bist du nach ihr benannt worden?«
    »Ja, wir sind verwandt. Es ist alles sehr kompliziert, einmal davon abgesehen, Paol-ur-bliem zu sein.« Sie seufzte. »Findest du nicht auch, daß sie wirklich großartig ist?«
    »O ja, wirklich großartig.«
    Mein nichtssagender Tonfall lud nicht zu weiteren Kommentaren ein. Wir sagten einander Remberee, und ich trat hinaus in das vermischte Licht der Sonnen von Scorpio.
    Beinahe sofort hatte mich mein Schatten wieder eingefangen, und ich hatte ihn bemerkt.
    Jetzt, sagte ich mir, jetzt, bevor ich gehe und Mevancy an den Quellen treffe, werde ich auf eigene Rechnung loslegen. Ich würde etwas über die Diebe und den neuen geheimnisvollen Zauberer aus Loh herausfinden, ohne Leone oder Kei-Wo dem Dipensis oder der großartigen Königin Leone von Tsungfaril etwas schuldig zu sein. Bei Vulken, dem Eindringling, jawohl!

7
     
     
    Als ich aus dem Haupttor des Palastes trat, folgte mir mein Schatten pflichtgetreu. Auf dem Kyro davor gingen die Leute

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