Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
39 - Meuchelmörder von Scorpio

39 - Meuchelmörder von Scorpio

Titel: 39 - Meuchelmörder von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
Vom Netzwerk:
ich suchte, um so deutlicher konnte ich sehen. Schließlich schritt ich die Stufen in der Hoffnung wieder hoch, daß die anderen mehr Glück gehabt hatten.
    Vom Kopf der Stufen aus konnte ich oben gewaltigen Lärm hören; klirrender Stahl vermischte sich mit Aufschreien, Gebrüll und Frauenkreischen. Das Licht der Laternen schmerzte in meinen Augen. Ich blinzelte.
    Nalgre mußte hier irgendwo sein, hatte Lunky gesagt. Der größte Lärm kam aus dem nächsten Stockwerk, und die Stufen waren hier mit Teppich bedeckt. Ich stürmte nach oben und platzte in einen großen Saal. Hier hatten sich die Vankaris verteidigt. Kei-Wos Bande mußte wie die Leems gekämpft haben, da es mehr tote und sterbende Wachen gab als Schurken.
    Nun, ich bin zur Genüge behutsam über die menschlichen Trümmer eines Schlachtfeldes gestiegen. Einige Bandenmitglieder krochen davon und hinterließen Blutspuren, und ich konnte nur hoffen, daß sie es sicher nach draußen schafften. Unsere Zeit lief ab. Schnell rannte ich durch den Saal und schaute durch offenstehende Türen in die dahinter befindlichen Räume. Kei-Wos Leute durchstöberten fleißig alles, was aussah, als könne es etwas Wertvolles beinhalten.
    Die nächste Treppe führte an einem Haufen Leichen beider Gruppen vorbei.
    Ein schneller Blick nach oben zeigte mir, daß Naghan der Chik ein Messer aus dem Gürtel riß und es sauber auf eine Vankari-Wache warf, die aufkreischte und mit der Klinge in der Kehle zur Seite fiel. Ein anderer Wachtposten schrie zusammenhanglos und umklammerte fest sein zerstörtes Gesicht. Unter dem roten Brei ragten viele kleine Nadeln heraus, wie die Stacheln eines Stachelschweines.
    Mevancy wirbelte zu mir herum, die Unterarme ausgestreckt.
    »Gimpel!«
    »Ach, du!« schrie sie wütend. »Er ist nirgendwo zu finden!«
    »Das nächste Stockwerk.«
    »Richtig.«
    Naghan polterte zu der Tür, die ihm am nächsten war. Bis jetzt hatte er noch nicht innegehalten, um zu plündern. Mevancy und ich eilten zur nächsten Treppe, als Fing-Na fürchterlich fluchend heruntergetrampelt kam; sein Schwert war ein rotes Stück Metall, und auf der einen Gesichtshälfte hatte er eine klaffende Wunde.
    »Mein Schnurrbart!« kreischte er.
    Und tatsächlich, jetzt hatte er nur noch ein großartiges einzelnes Schnurrbartteil, das auf der unverletzten Gesichtshälfte wuchs.
    Mevancy und ich stießen ihn zur Seite, als er zurücktaumelte. Wir stürmten die Stufen hinauf. Die Decke hier war mit der Darstellung einer der düsteren kregischen Legenden bemalt; Mevancy nahm bewußt keine Notiz von den Szenen. Drei Wachen sprangen uns an. Mevancy überhäufte den ersten mit einem Strom aus ihren tödlichen Depots, und als er sich ans zerstörte Gesicht faßte, schlitzte ich den nächsten auf und wirbelte herum, um die Klinge des letzten mit meinem Schwert abzufangen. Ein schnelles Drehen des Handgelenks, ein Stoß, und er fiel zu Boden.
    Der Kampfeslärm unter uns war erstorben. Keiner schrie mehr.
    »Wenn wir ihn nicht bald finden«, keuchte Mevancy, »wird die ganze Stadt auf den Beinen sein.«
    Diese Räume bildeten eine ausgesucht möblierte Suite, und wir eilten von Tür zu Tür. Im Lampenlicht saß ein Mann mit dem Rücken zur Wand und hielt sich den Bauch. Es war der Bursche, dessen Kopf mit der eisernen Zwinge auf dem Stuhl gefesselt gewesen war. Ein einziger Blick überzeugte mich, daß es ihm damals besser gegangen war als jetzt.
    Direkt hinter ihm versuchte ein Vankari-Wachtposten aufzustehen, doch er schaffte es nicht, weil Blut aus seinem rechten Bein strömte. Mevancy versetzte ihm einen Tritt, als wir an ihm vorbei in das letzte Zimmer liefen.
    Hier sah es aus wie im Schlachthaus. Überall waren Leichen verstreut. Ich sah dort die sehnige Gestalt von Sooey liegen, ihr dünnes Haar war blutig, ihr einziges strahlendes Auge für immer geschlossen. Kei-Wo erledigte gerade seinen Gegner. Llodi stand da und hieb mit seiner Strangdja um sich, und zwei Vankari-Wachen taumelten zurück. Kuong führte gewandt seine Klinge und erledigte seinen Mann. Der Lärm, der noch vor einem Augenblick zur Decke gedröhnt war, erstarb. Der rohe Blutgeruch dampfte in der drückenden Luft. Kei-Wo drehte sich um und starrte mich böse an.
    Bevor er sagen konnte, was er dachte, schrie Kuong: »Zu spät! Zu spät!«
    Mevancy stürmte zur Außenwand. Eine runde Öffnung mit zur Seite geschobener Verkleidung verriet die ganze scheußliche Geschichte.
    »Sie haben ihn gerade durchgeschoben«, sagte

Weitere Kostenlose Bücher