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4 Meister-Psychos

4 Meister-Psychos

Titel: 4 Meister-Psychos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Gruhl
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eckigen
Schultern.
    »Keine Ahnung. Bellamy sagte,
sie wäre immer mal zu ihm gekommen und hätte irgendwas besprochen. War nichts
Außergewöhnliches.«
    »Aber hören Sie, Sergeant — das
paßt doch dazu, daß sie etwas ahnte! Wenn sie das Testament ändern wollte...«
    »Möglich, möglich. Aber wir
wissen es nicht, und sie hat es nicht geändert.«
    »Nicht mehr«, sagte Al bitter.
    Der Rolls schaukelte in den
Federn, als sie vor dem Bahnhof hielten.
    »Tja, Mr. Maycock, ist nun mal
nichts. Kehre ruhmlos heim in mein muffiges Dienstzimmer und suche weiter nach
freiheitsdurstigen Ehemännern, gestohlenem Kleinkram und armseligen Gaunern.
Wiedersehen. Und danke für die Tour.«
    Er schüttelte Als Hand und
stieg aus.
    »Wiedersehen, Sergeant. Grüßen
Sie Ihren Bruder. Und fragen Sie ihn mal, ob Dick mit seinem Motorrad wieder
auf den Pinsel gefallen ist. Werde bald ‘ne Stelle brauchen!«
    »Verstehe«, sagte Henry und
schlug die Tür zu. »Mach’ ich. So long.«

XII
     
     
    Al hörte den Wagen in den Hof
fahren und sah hinaus. Da waren sie wieder. Jeder von ihnen um einen Haufen
Geld reicher und Bradford Hausbesitzer. Er sah ihn aussteigen und June
heraushelfen. Dann fuhr Luther weiter zur Garage.
    Jetzt wird es nicht mehr lange
dauern, dachte Al.
    Es dauerte nicht mehr lange.
    Hatch kam mit mitleidigen
Augen.
    »Mr. Maycock...«
    »Wo ist er?«
    »In seinem Arbeitszimmer.«
    »Ich komme.«
    Streiten hat gar keinen Zweck,
dachte Al, als er die Treppe hinunterging. Je eher ich wieder draußen bin, um
so besser. Bradford saß hinter dem Schreibtisch und sah mit Plastron und Cut
ungeheuer feierlich aus. Er deutete auf einen Stuhl.
    »Mr. Maycock...«Al blieb
stehen.
    »Sir Aubrey — Sie haben viel
mitgemacht in den letzten Tagen. Gestatten Sie, daß ich Ihnen eine Arbeit
abnehme. Lady Cynthia hat mich angestellt, nicht Sie. Die Verhältnisse haben
sich geändert. Sie brauchen meinen Dienst nicht. Ich gehe.«
    Jeder hielt den Blick des
anderen aus.
    »Sie haben mir mit Ihrer
Ansicht über den Tod meiner Schwester nicht gerade einen Gefallen getan«, sagte
Bradford mit rauher Stimme. »Glauben Sie, es ist ein Vergnügen, wenn ein
solcher Verdacht im Hause umgeht? Wird lange dauern, meine Nichte zur Vernunft
zu bringen.«
    »Ich habe dem Doktor eine Frage
gestellt«, sagte Al, »und keine Meinung geäußert. Und Ihre Nichte ist das
vernünftigste Mädchen, das ich kenne. Es war ihre eigene Idee, die Polizei zu
holen.«
    »Ihre Frage und Ihr Benehmen
haben sie dazu gebracht.«
    »Und der Unfall, Sir Aubrey?«
    »Sie zweifeln daran, daß meine
Schwester eines natürlichen Todes gestorben ist, Mr. Maycock. Dann gestatten
Sie auch, daß ich an Ihrem Mann im Park und Ihrem Unfall zweifle.«
    Al merkte, wie ihm der Kragen
enger wurde. »Ihre Nichte war dabei!« Bradford lehnte sich über die
Schreibtischplatte. Sein Gesicht war dunkel.
    »Glauben Sie, ich habe keine
Augen im Kopf? Sie haben Einfluß auf sie und nützen ihn aus. — das ist die
ganze Wahrheit! Von Erbschleichern, die einheiraten wollen, halte ich nichts,
Mr. Maycock!«
    Al nahm sich mit Gewalt
zusammen. Schnell raus hier, ehe er den alten Kerl aus dem Fenster werfen
würde.
    »Guten Tag, Sir Aubrey. Hoffe,
daß Sie gesünder bleiben als Ihre Schwester.«
    Er gab sich Mühe, die Tür leise
zu schließen, aber sie knallte doch etwas lauter als gewöhnlich.
    An der Treppe stand Luther. Er
mußte alles gehört haben. Seine Stimme klang ehrlich, aber in seinen Augen
glimmte ein verstecktes Licht von Schadenfreude.
    »Tut mir leid, Mr. Maycock.
Nicht meine Schuld, daß es so gekommen ist.«
    »O. k., Mr. Burbance. Lassen Sie
sich’s gut gehen!«
    Al gab ihm die Hand und eilte
nach oben. Er riß seine Tür auf und blieb erstaunt stehen. Auf dem Tisch gähnte
sein geöffneter Koffer. Hatch schachtelte gerade die Hemden kunstvoll
übereinander. Er begegnete Als fragenden Augen und lächelte.
    »Dachte mir, daß Sie schnell
fort wollen, Mr. Maycock.«
    Al fühlte,wie sein Ärger
wegschmolz, als wäre er nie dagewesen. Er zog die Tür zu und schüttelte den
Kopf. »Sie müssen mir mal erklären, wie man das macht.« »Was?«
    »Hellsehen.«
    Gemeinsam packten sie weiter.
Als Al den Deckel des Koffers herunterklappte, gewahrte er dahinter auf dem
Tisch zwei Schalen mit wasserheller Flüssigkeit. Sie faßten mindestens einen
Viertelliter. Zum ersten Mal schien Hatch verlegen.
    »Ja, Mr. Maycock — weiß nicht,
was ich sagen soll...« Al faßte sein Glas. »Sagen

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