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40 - Invasion von Scorpio

40 - Invasion von Scorpio

Titel: 40 - Invasion von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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fröhlich: »Laßt uns ein oder zwei Lieder singen! Larghos die Drossel: Fang an, wenn du magst.«
    Larghos die Drossel verfügte über eine schöne Stimme. Er fing sofort mit dem ›Lied des Milchmädchens‹ an, und wir alle brüllten den Refrain. Danach folgten ›Glücklich ist der Tag der Schur‹ und dann ›Die Quelle, die nie versiegt‹.
    Farantino kam in mein Blickfeld, und ich bemerkte, daß er nicht sang. Seine Lippen waren fest aufeinandergepreßt; sein Gesichtsausdruck bestätigte meinen Beschluß, dem Khibil nicht den Rücken zuzuwenden.
    Unser Lager war einfach. Wir sahen den Wald als unsere Heimat an. Patrouillen und Posten wachten zu jeder Zeit. Nur zweimal hatten Shank-Gruppen versucht, tief in den Wald vorzustoßen. Beim ersten Mal waren sie den halben Nachmittag herumgestolpert, hatten nichts gefunden und sich dann wieder zurückgezogen.
    Das zweite Mal war für uns niederschmetternd, nicht weil sie sich geschickter verhielten, sondern wegen der Methode dieser Verbesserung. Wie Hunde aneinandergekettet, führten menschliche Sklaven den Suchtrupp der Shanks an. Wieder fanden sie nichts. Wir beobachteten sie aus dem verborgenen, und ich muß zugeben, daß es mir außerordentlich schwerfiel, mich nicht auf die verdammten Fischköpfe zu stürzen, um sie in ein lärmendes Handgemenge zu verstricken. Wir hätten anfangs durch den Überraschungsangriff vielleicht einen winzigen Vorteil gehabt, aber im direkten Kampf würden die Shanks meine kleine Amateurgruppe niedermetzeln.
    Wie Sie sehen, hätte sich der alte Dray Prescot brüllend in den Kampf geworfen, ›Hai Jikai!‹ gerufen und alle seine neuen Freunde auf diese Weise umgebracht.
    Ich hatte trotzdem – trotzdem, bei Zair! – beschlossen, daß wir die von Opaz verlassenen Shanks, wenn sie das nächste Mal hierher vorstießen, mit Pfeilen spicken, mit ihnen spielen, sie quälen und schließlich, wie ich hoffte, erledigen würden.
    Doch das lag noch in der Zukunft. Jetzt marschierten wir singend in unser Lager und freuten uns auf ein schönes Fischessen.
    Nicht daß ich Fisch mag; das ist Ihnen bekannt. Doch es gibt ein paar Fische, die gut schmecken: zum Beispiel Lachs und Sardinen. Der Konvoi der Schtarkins bestand zum Teil aus Kisten mit Stockfisch. Ich zog eine Grimasse, und Fan-Si lächelte spöttisch.
    Auf jeden Fall begnügte ich mich mit den Überresten des Abendessens und setzte mich nachdenklich mit dem Rücken an einen Baumstamm. Dieses Leben war sehr schön, frei und romantisch. Hier waren wir, eine Horde von Gesetzlosen im Wald, die davon lebten, was sie stehlen oder erlegen konnten, und ein Ärgernis für die Shanks waren. Aber es war alles unbedeutend, trivial, nicht weltbewegend. Andererseits: Gerät man in einen simplen Kampf, und eine Lanze oder ein Schwert bohrt sich durch die Eingeweide ...
    Nein, bei der Heiligen Dame von Belschutz und dem Hühnerauge auf ihrer großen linken Zehe. Die Städte lockten. Ich würde einen Monat voller Sonntage brauchen, um mit diesen Methoden und diesen Menschen eine richtige Armee aufzustellen.
    Den Kov und die Kovneva von Borrakesh konnte man als Anführer gelten lassen. Sie sollten die Bande weiter vergrößern, indem sie meine Methoden anwendeten. Ich mußte weiter. Es gab ein paar Leute, die ich gern mitgenommen hätte – einmal Larghos die Drossel, dann Fan-Si und drittens Moglin den Pfeil.
    Sie konnten mir bei der Gründung und Ausbildung einer neuen Bande helfen. Das erinnerte mich an etwas; ich rief Fan-Si an, als sie mit leichten Schritten vorbeieilte. Sie sah sehr verführerisch aus und trug, wie gewöhnlich, Seidenhemd und Lendenschurz. Sie sah mich, lächelte und kam herüber.
    »Ja, Prinz Chaadur?«
    »Ich wollte dir noch etwas sagen, junge Dame. Was war heute mit deiner Rüstung?«
    Sie verzog das Gesicht und wedelte mit dem Schweif. »Oh, du weißt, daß ich es nicht ertragen kann, in eine Lederhülle eingeschlossen zu sein!«
    »Wenn wir das nächste Mal ins Gefecht gehen, trägst du deine Rüstung, ob es dir gefällt oder nicht.«
    Ihr Schweif zuckte zwischen den Beinen hin und her. »Es ist so eng und heiß, außerdem kann ich mich darin nicht bewegen! Wie soll ich Shanks durchbohren, wenn ich mich nicht ...«
    Ich stand auf. »Die Rüstung soll für deinen Schutz sorgen. Ich stimme dir zu, daß sie dich vielleicht ein wenig behindert, aber du übertreibst.«
    Sie schmollte und wollte etwas sagen, zweifellos etwas Schroffes, aber ich fuhr fort: »Du wirst deine Rüstung im

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