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40 - Invasion von Scorpio

40 - Invasion von Scorpio

Titel: 40 - Invasion von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Lager tragen, bis ich dir sage, daß du sie ablegen darfst. Du wirst dich bald daran gewöhnen.«
    »Das ist nicht fair! Es ist furchtbar! Und du bist ein Prinz?«
    Es Schossen mir so viele billige Antworten durch den Kopf, daß ich mich abwenden mußte. Ich brachte ein »Du kannst gehen!« zustande und eilte zu den Lagerfeuern, wo der Kov und die Kovneva gerade ihren Fisch aufgegessen hatten.
    Ohne Vorrede sagte ich: »Die Zeit ist gekommen, daß ihr hier weitermacht. Inzwischen wißt ihr, was getan werden muß.«
    »Aber Prinz ... Wo willst du hin?«
    »Dorthin, wo Shanks zu bekämpfen sind.«
    Sie schüttelten den Kopf. »Sie sind überall.«
    »Und ihr werdet euch um jene kümmern, die dieses Gebiet unsicher machen.« Ich erzählte ihnen, daß ich gern Larghos, Fan-Si und Moglin mitnehmen würde, und das konnten sie einem Prinzen ja schlecht abschlagen, oder?
    Wichtig war die Tatsache, daß ich ihnen den Eindruck vermittelt hatte, daß ich zwar ein Prinz war, doch mein richtiger Name nicht Chaadur lautete. Sie glaubten es, da die alten romantischen Geschichten in ihren Köpfen herumspukten über verkleidete Prinzen, die ihre Königreiche bereisten. Allerdings wußten sie sicher, daß ich kein Mitglied der herrschenden Klasse Tarankars war, da ich ein Apim und kein Riffim war.
    Nath und Layla waren zwar Apims, aber ihre Länder und Titel gingen auf längst vergangene Zeiten zurück, bis in die Zeit vor der Invasion der Riffim und deren Machtübernahme. Sie hatten durch die Fähigkeiten, die Klugheit und die Kriecherei ihrer Vorfahren überlebt. So etwas war nun nicht mehr möglich, da die Shanks die Herren waren.
    Als ich an die Menschen in anderen Ländern dachte, wurde mir klar, daß meine Leute in Vallia, Djanduin oder Strombor nicht so ohne weiteres einem Burschen gehorcht hätten, der so einfach herangestürmt kam, Befehle erteilte und behauptete, ein Prinz zu sein. Nein, ich glaubte schon, daß sie etwas weniger leichtgläubig waren. Aber die Menschen hier waren verloren gewesen; man hatte ihnen bis auf ihr Leben alles genommen; sie hatten wirklich nicht gewußt, was sie tun sollten, und hatten ihre Hoffnungslosigkeit dadurch ausgedrückt, daß sie untereinander stritten. Sie hatten einen Prinzen gebraucht, bei Krun!
    Ich fand Moglin den Pfeil, als er sorgfältig einen Pfeil durch einen Strecker zog. In diesem Wald waren Qualitätspfeile Mangelware. Wir konnten zwar unsere eigenen Pfeile herstellen und befiedern, aber keine von höchster Qualität. Ich dachte an Meister Twang und seine elfenhaften Töchter und seufzte.
    »Ha, Moglin!« rief ich ganz vergnügt.
    Er erwiderte meinen Gruß höflich und arbeitete weiter an seinem Pfeil. Ich sagte ihm, er könne mich, wenn er wolle, begleiten, da ich andere Banden zusammenstellen und ausbilden wollte.
    Er ließ die Arbeit ruhen und strich sich über die glatten Schnurrbarthaare. Anders als ein Pachak oder ein Ildoi hatte er keine Schwanzhand. Obwohl Katakis, die man gewöhnlich als Sklavenherren verabscheute, gewöhnlich zwölf Zentimeter Dolchstahl an ihren Schwanz banden, taten Fristles dies nur selten. Moglin der Pfeil aber war bekannt dafür, daß er sich einen Dolch an den Schwanz band.
    Vorsichtig sagte er: »Ich bin geehrt, Prinz. Äh ... Ist Fan-Si ...?«
    »Ja, ich könnte dich doch nicht zum Mitkommen auffordern, wenn Fan-Si hierbleiben müßte. O ja, sie begleitet uns. Larghos die Drossel schließt sich an, und ihr habt alle die Erlaubnis vom Kov.«
    »Dann wirklich gern, Prinz. Ich möchte diese Shanks das Fürchten lehren. Bei Numi Hyrjiv dem Prächtigen! Sie haben Fardo den Spalter verschleppt; er war mein bester Freund und Fan-Sis Bruder.« Moglins Katzengesicht verzog sich zu einer Grimasse des Hasses. Sein Fell war von einem tiefen Rotbraun, und er war wie ein Bogenschütze gebaut; seine Schultern waren fast so breit wie die meinen.
    »Moglin, sag deiner Fan-Si, daß sie bei unserem nächsten Kampf eine Rüstung tragen muß.«
    »Quidang, Prinz. Ich stimme dir zu. Aber sie ist eigensinnig und halsstarrig. Sie lacht und verachtet ...«
    »Ich weiß, ich weiß. Nun, bei Chuzpotz! Sie wird es eben tun müssen, das ist alles!«
    »Quidang!«
    Ich ging, um Larghos die Drossel von unserem beabsichtigten Ausflug zu unterrichten. Er saß auf einem umgefallenen Baumstamm und sang leise vor sich hin, ein Liedchen über den Bauer, der für eine Sklavin zehn Goldstücke bezahlt, sie dann heiratet und das Gold von ihrem Besitzer als Mitgift zurückfordert.

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