Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
40 - Invasion von Scorpio

40 - Invasion von Scorpio

Titel: 40 - Invasion von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
Vom Netzwerk:
euch ansehen!«
    Die Büsche bewegten sich, Metall stieß an Metall. Larghos Bogen kam mit tödlichem Schwung in die Höhe; seine Strangdja hatte er über die andere Schulter geschwungen. Moglin hielt seinen Bogen gegen den Boden geneigt, der Pfeil war zur Hälfte eingespannt, alles mit dem einfachen geübten Griff eines schneidigen Bogenschützen aus Loh. Ich rief noch einmal.
    »Kommt schon, kommt schon! Meine Geduld ist fast erschöpft.«
    Jetzt kam Bewegung in die Büsche. Vier Männer und zwei Frauen traten auf den Weg. Keiner davon war Farantino. Mein Benehmen amüsierte mich. Die Leute waren abgerissen gekleidet, fast in Lumpen. Sie trugen einen Haufen rostiger Waffen; einer der Burschen hatte eine Strangdja mit abgebrochenem Schaft. Um die Füße hatten sie Lumpen gebunden. Es waren zwei Apims, zwei Thankos und zwei Brokelsh. Kurz gesagt, es war ein armseliger Haufen.
    »Wie, ihr Horde von Famblys!« brüllte ich sie wütend an. »Ihr wolltet uns also in den Büschen auflauern? Hättet ihr uns auch umgebracht?«
    »Nein, Herr, nein!« rief die Brokelsh-Frau; sie hatte ihr Haar um die Taille geschlungen. »Wir haben seit vielen Tagen nichts mehr gegessen ...«
    Ich widmete ihnen einen harten Blick, und sie zuckten zurück. Ich sagte ihnen, daß wir uns auf einer Reise befänden und kein Essen übrig hätten. Sie sollten tapfer ins Lager gehen und dort alles erklären. Ich häufte noch mehr Pein auf sie. Ich hielt die Art Ansprache, die ich vorher eingeübt hatte und die ihnen die Augen über die Möglichkeiten der Zukunft öffnen sollte. Ich erzählte ihnen den ganzen patriotischen Schwulst. Ich sagte ihnen auch, daß ich Prinz Chaadur genannt wurde, daß dies nicht mein richtiger Name sei und daß sie an jenem großen Tag, an dem wir den letzten Shank beseitigt hätten, meinen Namen erfahren würden.
    Sie waren sehr beeindruckt.
    Obwohl sie sich nicht innerhalb eines Lidschlags von hungrigen, verängstigten Flüchtlingen in tapfere, wagemutige Guerillas verwandeln würden, hatte der Prozeß doch schon begonnen.
    Deshalb gab ich ihnen ermutigt mein Remberee und ging meinen drei Kameraden voraus.
    Fan-Si trippelte an meine Seite und sagte frech: »Wäre das der Khibil gewesen, wäre er nicht herausgekommen.«
    »Möglich.«
    »Du hast gebrüllt ...«
    »Fan-Si!« rief Moglin unbehaglich aus.
    »Aber Moggers, er hat es getan! Wie ein trächtiges Quoffa!«
    »Fan-Si!«
    Und ich lachte.
    Wir kamen zu dem Gebüsch, in dem ich den Voller verborgen hatte. Ich sagte: »Geht auf diese Büsche zu, als würden sie eine feindliche Streitmacht verbergen. Ruhig jetzt.«
    Wir hatten den größten Teil des Tages gebraucht, vom Lager hierher zu marschieren, und nun fielen die Abendschatten aufs Land. Ich war davon überzeugt, das Flugboot sicher versteckt zu haben, aber es bestand die Möglichkeit, daß eine Patrouille der Shanks es entdeckt hatte. Wenn ja, würden sie das tun, was jeder Kommandant getan hätte: Sie würden den Voller stehen lassen und ihn bewachen, dazu bereit, sich auf jeden zu stürzen, der den Versuch machte, sich ihm zu nähern.
    Wir bewegten uns vorsichtig voran. Die Gefährten verharrten lautlos, so wie ich es ihnen beigebracht hatte, und bewegten sich schnell, wenn sie weitergingen, von einem Gebüsch zum nächsten.
    Als der Rumpf des Vollers in Sicht kam – nur sein Bug ragte aus einem Gebüsch hervor –, blieb ich stehen. Ich wartete. Ich lauschte. Nach einer angemessenen Zeit, während die jadegrünen und rubinroten Schatten immer dunkler wurden, schlich ich weiter.
    Von drei Bogen gedeckt, erreichte ich den Voller. Nichts rührte sich. Es dauerte nur wenige Augenblicke, dann war ich sicher, daß hier keine Wache stand. Der Voller stellte keine Gefahr dar.
    Fan-Si, Moglin der Pfeil und Larghos die Drossel standen in einer Reihe und starrten das Flugboot mit offenem Mund an.
    Ich beachtete das Fantamyrrh und ging an Bord.
    »Kommt schon. Geht an Bord.«
    »Aber ...«
    »Steht nicht herum!«
    »Es ist ein Vogelapparat der Shanks! Wir können nicht ...«
    »Es ist ein Flugboot und gehört im Augenblick mir. Wenn ihr also Abendessen wollt, kommt an Bord. Sonst fliege ich ohne euch los.«
    Es ist überflüssig, die Verwirrung, das Zaudern und die Angst meiner Gefährten zu beschreiben. Schließlich befanden sich die drei sicher an Bord, und wir konnten uns ums Abendessen kümmern.
    Nun liegt es nicht in meiner Absicht, die folgenden Ereignisse ausführlich darzustellen. Ich sah meine Aufgabe darin,

Weitere Kostenlose Bücher