40 - Invasion von Scorpio
Augen des wahren Trogs sei Dank!« Er stand auf und winkte mit den Armen.
Sofort erhoben sich Männer und Frauen und robbten die Böschung hinauf. Die Bogenschützen suchten sich Ziele und begannen zu schießen. Ich bewegte mich schnell nach oben, nahm die Situation in mich auf, sah einen Haufen Shanks zwischen zwei Karren und stürzte mich kopfüber auf sie. Ich schwenkte mein Schwert – eine ziemlich nutzlose Handlung, zu der ich sonst nicht neige, hier aber hielt ich sie für angebracht. Nath kam mit mir. Shanks fielen, von langen lohischen Pfeilen durchbohrt. Der Aufruhr stieg in den Himmel, Schmerzensschreie und zorniges Gebrüll. Unter den Füßen wogte der Staub.
Wir erreichten die Shanks, die vor den Pfeilen in Deckung gegangen waren. Ihre Dreizacke wirkten scharf und unangenehm. Sie stießen ihren schrillen Kriegsruf aus.
»Ishti! Ishti!«
Von ein paar anderen Befehlswörtern abgesehen, waren dies die einzigen Worte der Shanksprache, die die Menschen von Paz verstanden. Ich hörte, wie einer der Fischköpfe zischte: »Schießt auf die Bogenschützen! Schießt auf die Bogenschützen!«
Mein Schwert sauste nach unten und stach zu, entging einem Dreizack und endete in den Eingeweiden eines Fischmannes. Sofort zog ich es – mich duckend und herumwirbelnd – heraus und schlug auf den nächsten ein. Nath brüllte, schrie und schlug wild um sich. Fan-Si war da, ließ sich äußerst anmutig aufs Knie fallen und stieß wie ein Risslaca nach oben. Ihr Gegner ließ den Dreizack fallen und griff sich nach dem schuppigen Leib. Er fiel zu Boden, und Fan-Si sprang ihm aufs Gesicht.
Ein Pfeil flog über meine Schulter, und ein Shank taumelte mit seinem kleinen kurzen Bogen zurück; der Schaft ragte aus einem Fischauge.
Am Ende des Konvois führte die Kovneva Layla ihre Gruppe heran und verhinderte eine Flucht, und vorn blockierte der Khibil Farantino das weitere Vorgehen.
Fan-Si war wieder auf den Beinen und rannte flink hinter einem Shank her, der unter eine Karre zu kriechen versuchte. Wenn er glaubte, dort sicher zu sein, erlag er einem gewaltigen Irrtum.
Nath und Fan-Si ergriffen je einen Fuß und zogen ihn hervor. Die Fristle-Fifi stach als erste zu und trieb ihr Schwert gnadenlos durch den Hals des Fischmannes direkt über dem Ansatz der geschuppten Rüstung. Er fiel in sich zusammen.
Nath keuchte, sein Schimpansengesicht leuchtete.
»Sind noch welche übrig?« brüllte ich. »Seht genau nach, Fanshos!«
Wir schauten nach. Kein Shank war mehr am Leben.
Die Fahrer saßen zusammengekauert auf ihren Bänken, die Zügel schlaff in den Händen.
Nur zwei von ihnen waren von Pfeilen getroffen worden, beides Rapas. Die anderen, hauptsächlich Apims, Fristles, Ochs und ein einzelner Brokelsh, saßen stumm da.
Ich schrie sie heftig an. »Wir werden euch nicht töten!«
Der Brokelsh, der nur aus schwarzem Körperhaar und Grobheit bestand, rief: »Wir wurden versklavt! Wir sind keine Freiwilligen!«
Ich glaubte ihnen.
»Auf die Karren!« rief ich im Befehlston, sehr energisch. »Bewegt euch! Bratch!«
Jene Mitglieder unserer Bande, die für die Karren eingeteilt waren, gehorchten. Die anderen halfen mit viel Schieben und Zerren mit, die Karren umzudrehen; dann fuhren wir alle polternd und quietschend die Straße zurück. Zwei Dwabur weiter bogen wir in einen schmalen überwachsenen Seitenweg ab. Dieser führte in den Wald, in dem wir in diesem Teil Tarankars unser Hauptquartier aufgeschlagen hatten. Wir hatten die öden östlichen Gebiete verlassen und stießen nun in den Hauptteil des Landes vor. Während wir dahinmarschierten, feilschte man fleißig um die Beute des gerade beendeten Kampfes und tauschte untereinander. Aus Prinzip sammelten wir alle Dreizacke auf; es war auffällig, daß sich trotz der anerkannten Wirksamkeit dieser Shank-Waffe keiner darum riß, einen Dreizack zu nehmen und als Waffe zu benutzen.
Der Himmel wurde nicht nur von den dazu abgestellten Wachen beobachtet, sondern von fast allen.
Meine Härte hinsichtlich der Luftüberwachung, meine brutalen Warnungen, was geschehen konnte, wenn man beim Marschieren nur auf die Füße starrte, hatte sich endlich ausgezahlt. Unsere kleine Gruppe war außerordentlich wachsam bei der Ausschau nach Flugbooten.
Als sich die ersten Blätter über unseren Köpfen schlossen, die Geräusche des Waldes aus jeder Richtung zwischen den Bäumen zu uns drangen und die Gerüche anfingen, sich von denen des offenen Landes zu unterscheiden, rief ich
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