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43 Gruende, warum es AUS ist

Titel: 43 Gruende, warum es AUS ist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Handler , Maira Kalman
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sag ihr das von mir. Klasse und schön.
    Â»Was ist das?«
    Â»Was?« Sie wirkte überhaupt nicht überrascht oder so.
    Â»Entschuldigung, die Musik, sie gefällt mir.«
    Â»Du musst dich nicht dafür entschuldigen, dass dir die Musik gefällt. Das ist Hawk Davies, The Feeling. «
    Â»Was?«
    Â» Du fühlst es, oder du fühlst es nicht. Hast du noch nie von Hawk Davies gehört?«
    Â»Ach so, ja, Hawk Davies.«
    Â»Lass gut sein, es ist völlig okay, wenn du ihn nicht kennst. Ach, wenn man noch einmal so jung sein könnte!«
    Sie drehte die Musik lauter und tanzte weiter. Vielleicht könnte ich, dachte ich, vielleicht sollte ich ins Wohnzimmer zurückgehen. »Du bist doch das Mädchen, das neulich angerufen hat.«
    Â»Ja«, gab ich zu.
    Â»Eine Freundin«, zitierte sie mich. »Wie heißt du, eine Freundin?«
    Min, sagte ich, kurz für … und so weiter.
    Â»Das war ja fast schon eine Rede«, sagte sie. »Ich bin Joan. Und Joanie mag ich geradeso gern wie du Minnie.«
    Â»Das hat Ed mir schon gesagt.«
    Â»Glaub einem Jungen kein Wort, der am Ende jedes gottverdammten Tages verdreckt und verschwitzt ist kannst du jetzt endlich mal duschen verdammt noch mal! «
    Den letzten Teil ihres Satzes brüllte sie in Richtung Zimmerdecke. Stapf stapf stapf, dann ein leises Klirren der Deckenlampe, und schon hörte man oben Wasser rauschen. Joan sah mich grinsend an und musterte mich beiläufig, bevor sie wieder nach ihrem Hackmesser griff. »Also, ich hoffe, es macht dir nichts, soll wirklich keine Beleidigung sein, aber du siehst nicht wie das typische Tribünenmädel aus.«
    Â»Nein?«
    Â»Du kommst mir anders vor« – tack tack , sie sucht nach dem tack tack Wort. Wenn sie jetzt wie der künstlerisch angehauchte Typ sagt –
    Â»â€“ interessanter.«
    Ich zwang mich, nicht zu lächeln. Danke schön schien mir nicht die passende Antwort darauf. »Tja, aber heute war ich wohl so was wie ein Tribünenmädel.«
    Â»Hey!« Sie lebte richtig auf. Mit funkelnden, weit offenen Augen, das Messer in die Höhe gereckt wie eine Fahnenstange, sah sie mich ironisch an. »Komm, wir gehen Jungs zugucken, wie sie spielen üben, dann können wir ihnen später beim Spiel zugucken.«
    Â»Heißt das, du magst Basketball nicht?«
    Â» Hallo – hast du es gemocht? Wie war das denn, ihm zuzugucken?«
    Â»Langweilig«, sagte ich spontan. Schlagzeugsolo von der CD .
    Â»Mit meinem Bruder was anfangen!« Sie schüttelte den Kopf. Dann trat sie an den Herd, rührte um und leckte den Löffel ab. Irgendwas Tomatiges. »Witwe wirst du sein, eine Basketballwitwe, zu Tode gelangweilt, während er durch die halbe Welt dribbelt. Basketball ist also nicht dein Ding –«
    Sie hatte ja recht, Ed, damals schon. Ich hatte mich ja selbst schon gefragt, ob es wohl in Ordnung ist, Hausaufgaben zu machen oder zu lesen, wenn du trainierst. Die anderen Mädels redeten wenig untereinander und mit mir schon gar nicht, guckten nur zu mir rüber mit einer Miene, als hätte der Kellner ihnen das falsche Dressing zum Salat gebracht. Aber dann hast du mir so elegant zugewinkt, dazu der Anblick deines nassen Rückens, als die gegnerischen Spieler mit Trikot und die anderen oben ohne spielten.
    Â»â€“ und von Musik verstehst du auch nichts. Wofür interessierst du dich denn?«
    Â»Kino«, antwortete ich. »Filme. Ich möchte mal Regisseurin werden.«
    Der Song hörte auf, der nächste begann. Aus irgendeinem Grund sah Joan mich an, als hätte ich ihr eine reingewürgt. »Ich hab gehört«, sagte ich, »ich meine, Ed hat mir erzählt, dass du Film studiert hast. Am State College?«
    Sie seufzte und stemmte die Hände in die Seiten. »Nur kurz. Dann musste ich wechseln. Was Praktisches machen.«
    Â»Wieso?«
    Das Wasserrauschen verstummte. »Mom wurde krank«, sagte sie und wies mit dem Kinn in die Richtung des Schlafzimmers am Ende des Flurs.
    Das ist etwas, was du nie erwähnt hast, bei keinem einzigen unserer nächtlichen Telefonate.
    Aber ich bin gut darin, das Thema zu wechseln. »Was kochst du da gerade?«
    Â»Vegetarische Fleischklößchen schwedischer Art.«
    Â»Ich koche auch gerne, mit Al.«
    Â»Al?«
    Â»Ein Freund von mir. Kann ich helfen?«
    Â»Solange ich lebe, Min, seit Äonen, warte ich darauf, dass jemand

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