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43 Gruende, warum es AUS ist

Titel: 43 Gruende, warum es AUS ist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Handler , Maira Kalman
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wollte ich nicht sagen, Min.«
    Â»Du hast auch gesagt, es gibt keinen Zeitplan. Vorhin erst.«
    Â»Stimmte ja auch. Ich meine, stimmt. Ich wollte bloß …«
    Â»Ich will meine Jungfräulichkeit nicht in deinem Bett verlieren«, sagte ich.
    Du seufztest in Richtung Serviette. »Wie meinst du das – nicht in meinem Bett oder nicht mit mir?«
    Â»Nicht in deinem Bett«, sagte ich. »Und auch nicht im Auto und auch nicht im Park. Sondern – ich weiß, du lachst jetzt – an einem außergewöhnlichen Ort.«
    Du hast nicht gelacht, Ed, so viel muss ich dir lassen. »Außergewöhnlich.«
    Â»Außergewöhnlich«, wiederholte ich.
    Â»Okay«, sagtest du, und dann hast du gelächelt. »Tommy und Amber haben ihre im Lagerhaus von Ambers Dad verloren.«
    Â»Ed.«
    Â»Doch, wirklich! Zwischen zwei Kühlschränken!«
    Â»So hatte ich das nicht …«
    Â»Ich weiß, ich weiß. Keine Sorge, Min. Es ist nicht unvermeidlich , auch wenn du mich für so einen Armleuchter gehalten hast. Ich will, dass du … ich finde das richtige Wort nicht …« Du hast wieder geseufzt. »Glücklich. Ich will, dass du glücklich bist. Und genau deswegen nehmen wir zwei Busse und gehen an Halloween nachts an so einen schwulen Ort.«
    Dieses schwul ließ ich dir durchgehen, ich war mir selbst nicht sicher, ob es okay war oder nicht. »Wir werden unseren Spaß haben«, log ich.
    Â»Vielleicht an dem Wochenende drauf«, sagtest du schüchtern, und in dem Moment wollte ich es, in dem Moment war da ein Gefühl wie Heißhunger in meinem Mund und in meinem Schoß. Ich muss die Leere mit irgendwas anderem füllen, dachte ich, aber womit, das wusste ich nicht.
    Â»Vielleicht«, sagte ich schließlich.
    Â»Kompliziert«, sagtest du, und dabei sahst du erst die Serviette an und dann mich. Du wolltest mich knacken, das hatte ich begriffen, du wolltest mich über die Grenze zu dir hinüberziehen, damit wir heimlich, unbemerkt vom Rest der Welt miteinander ein Fest feiern könnten. »Aber«, sagtest du, »nein, ohne Aber: Ich liebe dich.«
    Kaffee, dachte ich, das ist es. »Trinken wir darauf.«
    Du warst sofort einverstanden. »Leben spendendes Gebräu!« Mit einem Mal warst du wieder voller Energie und Begeisterung. Du hast auf die Bedienung gewartet und dabei angefangen, unseren Plan zu zerknüllen.
    Â»He, warte.«
    Â»Was denn?«
    Â»Mach unseren Plan doch nicht kaputt. Ich will ihn behalten.«
    Â»Wir erinnern uns auch ohne Plan.«
    Â»Ich will ihn trotzdem.«
    Â»Aber du gehst nicht hin«, sagtest du, »und erzählst Al oder sonst wem, dass ich solche – schon gut, ich sag’s nicht – Skizzen mache.«
    Â»Ich werde Al nichts davon erzählen«, versprach ich traurig. »Ich will ihn nur für mich.«
    Â»Nur für dich?«, sagtest du. »Okay.« Du hast dich einen Moment vorgebeugt, während ich den Kaffee bestellt und so getan habe, als bemerkte ich die Blicke nicht, die die Kellnerin dir zuwarf. Du hast mir den Plan gereicht, aber ich hatte mir schon geschnappt, was ich wollte (schon wieder ein Diebstahl im Schieflage! ), und dich plappernd abgelenkt, bis unser Kaffee kam und du vergessen hast, dass dir was fehlte. Aber du hast mir auch ein Schnippchen geschlagen, was die Rückseite der Serviette angeht, die ich zu spät bemerkt habe, nicht als ich nach Hause kam, nicht, als ich sie in den Karton fallen ließ, erst später, verweint und mit gebrochenem Herzen, als es schon nicht mehr wahr war. So wie wir, erst als die Kellnerin uns den Kaffee und die Rechnung auf den Tisch knallte und davonstakste, merkten, dass kein Zucker auf dem Tisch stand; aber auch da war es zu spät.

    Â 

    Â 

 
    Â 
    Das hier, das habe ich dir geklaut. Hier hast du’s zurück. Ich fand es so süß, dass du das hier mit dir herumschleppst, weil es dir hilft, deine Gedanken zu sortieren. So süß, dass das hier immer in deiner Tasche steckte, mein verdammter Exfreund. Ich bin auch kein Armleuchter. Aber eine Närrin, das bin ich.

    Â 

 
    Â 
    Und auch das hier hast du nie gesehen. Mit diesem Ding in der Hand habe ich ganz allein im Eisenwarenladen Green Mountain gestanden, still und einsam, und habe versucht, Al herbeizuzaubern, damit er mir Dinge erklärte, die nur er wissen konnte. Ist das wirklich eine Feile, so eine, wie sie

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