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43 Gruende, warum es AUS ist

Titel: 43 Gruende, warum es AUS ist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Handler , Maira Kalman
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sagen.
    Â»Was?«
    Â»Na ja, du bist … Ich weiß, du findest das blöd.«
    Â»Was?«
    Â»Hm.«
    Â»Der künstlerisch angehauchte Typ, das wolltest du doch sagen, stimmt’s?«
    Â»Ich sage nur, was Ed immer sagt. Du bist einfach anders, du hast solche Mätzchen nicht nötig.« Dabei hielt sie verächtlich die Kette hoch. »Du hast doch eine gute Figur, du bist schön und alles. Aber du hast eben auch noch was anderes, und deshalb sind alle eifersüchtig auf dich, Min.«
    Â»Die sind doch nicht eifersüchtig.«
    Â»O doch«, sagte sie fast sauer zu den Ketten. »Allerdings.«
    Â»Also, wenn sie eifersüchtig sind, dann nicht auf mich, sondern nur, weil ich mit Ed Slaterton zusammen bin«, sagte ich.
    Â»Schon«, sagte sie, »aber du bist die, die ihn bekommen hat.« Sie wies mit dem Kopf auf meine Feile. »Geh am Samstagabend besser nicht unbewaffnet los. Alle Mädels werden als Vampir-Cleopatras kommen und versuchen, ihn dir mit Zähnen und Klauen zu entreißen.«
    Sie lachte, und ich beschloss mitzulachen. Das soll ein Witz sein, sagte ich mir. Laut sagte ich: »Zickenkrieg. Die Jungs gucken bestimmt begeistert zu, wenn Mädchen auf Mädchen losgehen.«
    Â»Wir könnten Eintritt kassieren«, sagte sie und tat so, als streckte sie die Klauen nach mir aus. »Bist du so weit?«
    Ich hatte wirklich beschlossen, diese dämliche Feile nicht zu kaufen. Doch dann ging ich mit dem Ding in der Hand hinter Annette her, die fröhlich mit dem Kassierer quatschte, der ihr die gewünschte Länge von der Kettenrolle abschnitt und ihr noch Rabatt gab. Mein Kassierer gab mir das Wechselgeld und die Quittung.
    Â»Magst du noch was trinken gehen, einen Saft oder so?«
    Â»Nein, danke«, sagte ich, während ich hinter ihr her aus dem Laden ging. »Ich muss mal nach Hause und mich um mein Kostüm kümmern.«
    Â»Du bist jetzt nicht sauer, oder? Weil ich das gesagt habe wegen Samstag? Das sollte ein Witz sein.«
    Â»Nein«, antwortete ich.
    Â»Mehr oder weniger jedenfalls«, sagte sie lächelnd und nahm die Tüte mit der Kette in die andere Hand. »Ich meine – jede weiß, er gehört zu dir.«
    Â»Außer Jillian.«
    Â»Jillian ist eine Zicke«, sagte sie, etwas zu heftig.
    Â»Oho.«
    Â»Das ist eine lange Geschichte, Min. Aber mach dir wegen der keine Gedanken.«
    Ich schaute traurig auf die Autos auf der nassen Straße. Es hatte geregnet, meine jüdische Lockenmähne stand sofort wie eine scheußliche Schadstoffwolke um meinen Kopf ab, und es sah weiter nach Regen aus. Ungeschützt fühlte ich mich, wie ich so vor dem Green Mountain stand, gefährdet wie eine Streichholzflamme, wie ein Baby-Irgendwas mitten im Straßenverkehr, ohne Mutter oder Halsband oder auch nur einen Pappkarton als Zuhause. »Ich mach mir um alle Gedanken«, sagte ich. Warum nicht ehrlich antworten? » Anders, alle sagen sie, ich sei anders. Jetzt gehört er zu mir, aber du hast recht, eine andere kann ihn mir auch wieder wegnehmen. Für alle, die er sonst kennt, bin ich eine Außenseiterin.«
    Sie machte sich erst gar nicht die Mühe, mir zu widersprechen. »Aber«, sagte sie, »er liebt dich.«
    Â»Und ich liebe ihn«, sagte ich, obwohl ich viel lieber Danke gesagt hätte. Blöd, wie ich war, ich Närrin mit dieser Feile in der Tüte, dachte ich tatsächlich, sie meine es nur gut, passe auf mich auf.
    Â»Wer kennt schon die gewundenen Wege der Liebe«, zitierte sie, »gleich denen einer Schlange im Garten unserer unbeschwerten Seele.«
    Â»Woher ist das?«
    Â»Alice Sallford«, sagte sie. »Literaturkurs zehnte Klasse. Ich dachte immer, du bist die Intellektuelle von uns beiden.«
    Â»Ich bin nicht intellektuell.«
    Â»Jedenfalls bist du was Besonderes«, sagte sie und umarmte mich flüchtig, dabei rasselten ihre Ketten. Natürlich setzte der Regen wieder ein. Annette flitzte von Markise zu Markise und winkte mir noch einmal zu, bevor sie verschwand. Schön war sie, schön in ihrem Outfit, schön auch bei Regen. Die Tüte mit der Feile schlug mir ans Bein. Es war eine bescheuerte Idee, kein Mensch hätte kapiert, was das sollte, wenn ich es wirklich durchgezogen hätte. Nicht einmal du, Ed, dachte ich, während ich ihr nachschaute. Und deswegen ist es aus. Hier hast du sie, Ed, wie konntest du

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