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44 - Waldröschen 03 - Der Fürst des Felsens

44 - Waldröschen 03 - Der Fürst des Felsens

Titel: 44 - Waldröschen 03 - Der Fürst des Felsens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl May
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wie ihn die Ciboleros (Büffeljäger) lieben. Bewaffnet war er mit einer Büchse und einem Messer. Der Mann sah ganz so aus, als ob er sich in seinem Leben noch niemals gefürchtet habe. Sobald er das Gebüsch verlassen hatte, folgte ihm sein Pferd von selbst.
    Er überflog die Gruppe der drei Männer mit bohrenden Augen und sagte: „Hm, das war nicht übel gemacht, Señores! Man möchte fast denken, daß Ihr bereits in der Prärie gewesen wäret.“
    Sternau verstand ihn sofort, aber Mariano fragte:
    „Warum?“
    „Weil Ihr so tatet, als ob Ihr mich nicht bemerkt hättet, und dann doch plötzlich Eure Gewehre auf mich anlegtet.“
    „Es kam uns natürlich verdächtig vor, einen Menschen hier versteckt zu sehen“, sagte Sternau. „Was tatet Ihr in dem Busch?“
    „Ich wartete.“
    „Auf wen?“
    „Ich weiß nicht. Vielleicht auf Euch!“
    Sternau zog die Brauen etwas zusammen und warnte:
    „Macht keinen dummen Witz, sondern erklärt Euch deutlicher.“
    „Das kann ich tun. Sagt mir aber vorher, wohin Ihr wollt?“
    „Nach der Hacienda del Erina.“
    „Gut, so seid Ihr auch diejenigen, auf die ich warte.“
    „Das klingt ja gerade so, als hätte man unsere Ankunft gewußt und Euch uns entgegengeschickt?“
    „So ähnlich ist es! Ich jagte gestern da oben in den Bergen einen Büffel und fand auf dem Rückweg verdächtige Spuren. Ich ging ihnen nach und belauschte da einen Trupp Weiße, die beisammen lagen und sich laut erzählten. Da hörte ich, daß sie einige Reiter abfangen wollten, die nach der Hacienda von Mexiko aus unterwegs sind. Ich brach natürlich sofort auf, um diese Leute zu warnen. Seid Ihr die rechten, so ist es gut, seid Ihr aber die rechten nicht, so bleibe ich hier liegen, bis sie kommen.“
    Da reichte ihm Sternau die Hand und sagte:
    „Ihr seid ein braver Kerl, ich danke Euch! Wie die Sache liegt, werden wir wohl die rechten sein. Wie viele Männer waren es?“
    „Zwölf.“
    „Hm, das sind ihrer gerade so viele, als ich auf mich selbst nehme. Fast habe ich Lust, ein Wörtchen mit ihnen zu reden.“
    Der Büffelhautmann blickte Sternau von der Seite an und sagte:
    „Ihr nehmt zwölf auf Euch, Señor?“
    „Ja, unter Umständen noch mehr“, antwortete Sternau ernsthaft.
    „Da sind wohl elf zu viel, he?“
    „Ganz wie Ihr denkt. Wenn es auf mich ankäme, so würde ich mir diese Leute einmal betrachten. Aber es ist doch wohl nicht geraten, sich unnötig in Gefahr zu begeben.“
    „Ich denke das auch“, nickte der Fremde ironisch.
    „Wohin geht nun Euer Weg?“ fragte Sternau.
    „Zur Hacienda. Soll ich Euch führen?“
    „Wenn es Euch Vergnügen macht, ja.“
    „So kommt.“
    Der Fremde bestieg sein Pferd und setzte sich damit an die Spitze der kleinen Truppe. Er hing ganz nach Indianerart vornüber auf dem Pferd, um jede Spur sogleich bemerken zu können, und Sternau sah es seinem ganzen Habitus an, daß es ein Mann sei, auf den man sich verlassen könne.
    Gegen Abend, als man ein Nachtlager brauchte, zeigte sich der Mann im Auffinden einer passenden Stelle und in Vorsichtsmaßregeln so erfahren und gewandt, daß Sternau erkannte, es mit keinem gewöhnlichen Menschen zu tun zu haben. Er nahm von den Speisen der drei, er rauchte auch eine Zigarette, aber als man ihm einen Schluck Rum anbot, wies er diesen zurück.
    Ein Feuer wurde der Unsicherheit des Weges wegen nicht angemacht, und so wurde das kurze Abendgespräch im Dunkeln geführt.
    „Kennt Ihr die Leute auf der Hacienda?“ fragte Sternau den Führer.
    „Ja, gewiß“, antwortete dieser.
    „Wer ist dort zu treffen?“
    „Zunächst Señor Arbellez, der Haziendero, sodann Señorita Emma, seine Tochter, sodann Señora Hermoyes und endlich ein Jäger, der am Kopf krank ist. Dann gibt es noch Gesinde und vierzig Vaqueros und Ciboleros.“
    „Zu den Ciboleros gehört wohl auch Ihr?“
    „Nein, Señor. Ich bin ein freier Mixteka.“
    Da horchte Sternau auf.
    „Ein Mixteka seid Ihr?“ fragte er.
    „Ja.“
    „Oh, da müßt Ihr doch auch Mokaschi-motak, den großen Häuptling ‚Büffelstirn‘, kennen?“
    „Ich kenne ihn“, entgegnete der Gefragte ruhig.
    „Wo ist er jetzt zu finden?“
    „Bald hier, bald dort, wie der große Geist ihn treibt. Wo habt Ihr von ihm gehört?“
    „Sein Name ist allüberall; ich habe ihn sogar drüben über dem großen Meer nennen hören.“
    „Wenn er das erfährt, so freut er sich. Wie soll ich Euch nennen, Señores, wenn ich mit Euch spreche?“
    „Ich heiße Sternau, dieser

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