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44 - Waldröschen 03 - Der Fürst des Felsens

44 - Waldröschen 03 - Der Fürst des Felsens

Titel: 44 - Waldröschen 03 - Der Fürst des Felsens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl May
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dabei verursachte. Dann verließen sie das Gefängnis, dessen Schlüssel sie stecken ließen. Erst jetzt fühlten sich die beiden gefangen Gewesenen frei, und Zarba sagte: „Ich wußte, daß ihr mich holen würdet und habe es dem Maire gesagt, daß er nicht die Macht besitzen würde, mich festzuhalten.“
    „Ja, du bist frei“, erwiderte Garbo. „Aber hier droht uns Gefahr, wir wollen schnell das Boot aufsuchen und dieses Nest verlassen.“
    „Ohne den Grafen?“ fragte sie. „Das fällt mir nicht ein! Ich bin gekommen, um ihn zu holen, und was ich mir vorgenommen habe, führe ich aus.“
    „Wir sind einverstanden“, meinte Garbo für die anderen.
    „Habt ihr erfahren, wo er sich befindet?“
    „Beim Herzog von Olsunna. Ich kenne das Haus.“
    „Ah, beim Herzog! Ich konnte es mir denken! Es freut mich, daß er sich an keinem anderen Ort befindet, denn ich habe mit diesem Olsunna abzurechnen. Kommt, wir wollen uns das Haus betrachten und sehen, wie wir hineingelangen.“
    Sie schlichen sich aus der Stadt hinaus und nach der Bucht hin, wo die Wohnung lag, der der Überfall gelten sollte.
    Um diese Zeit hatte Otto von der Geliebten und von deren Vater Abschied genommen, um nach Hause zu gehen. Am Wege stand eine hohe Ulme, deren Stamm von Rasen umgeben war. Er ging nicht vorüber, sondern setzte sich auf den Rasen. Die Liebe macht träumerisch, und er fand es schön, hier noch ein wenig an das Glück zu denken, das seinem Leben so ganz unerwartet eine neue, glanzvolle Wendung gegeben hatte.
    So saß er in der Dunkelheit ganz still und allein, mit dem Rücken an den Stamm des Baumes gelehnt. Infolge dieser Stille mußte ihm das geringste Geräusch auffallen, das auf dem Weg entstand, und so kam es denn auch, daß ihm das leise und vorsichtige Nahen mehrerer Personen auffiel.
    Warum gingen diese Leute so leise? Er bückte sich und sah nun sieben Gestalten, die, indem sie an ihm vorüberhuschten, sich gegen den Himmel abzeichneten. Es war eine Frau dabei, fast hatte es ihm geschienen, als ob sie eine Kleidung trüge, wie er sie bei Zarba gesehen hatte. Zarba! Dieser Name rief alle seine Besorgnis wach. Sie hatte gesagt, daß man sie nicht halten könne. War sie entflohen? War sie von Verbündeten befreit worden? Dann galt ihr heimliches Herschleichen ganz sicher dem Grafen.
    Dieser Gedanke erschreckte Otto. Er zog die Stiefel aus und huschte ihnen nach. Es gelang ihm, nicht gehört zu werden. Sie hielten vor dem Fischerhaus still. Nun war er überzeugt, daß es auf den Grafen abgesehen sei. Er wußte, daß man hinter ihm die Haustür verschlossen hatte, daß aber die hintere Tür offen gewesen war. Schnell schlich er sich nach dem kleinen Gärtchen, stieg über den Zaun und ging nach der Tür. Sie war noch offen. Man hatte keine Veranlassung gehabt, sie zu verschließen.
    Er trat in den Flur, schob den großen, hölzernen Riegel vor, so daß nun wenigstens die beiden Eingänge wohl verwahrt waren, und die Bewohner des Hauses sich wenigstens für den Augenblick in Sicherheit befanden. Er kannte die Räumlichkeiten alle. Rechts war die Wohnung des Herzogs, der heute mit dem Grafen auch hier im Parterre schlief. Links wohnte der Diener, und in einem anderen Raum Floras Zofe. Flora selbst schlief in einem Stübchen, das eine Treppe hoch lag.
    Der Diener hatte noch Licht, er war beschäftigt, sich auszukleiden, und seine Tür war noch unverschlossen. Das war Otto lieb, da er es nicht für geraten hielt, den Lauschenden durch das Anklopfen zu verraten, daß man auf ihren Besuch vorbereitet sei. Otto trat ein, und der Diener war nicht wenig erstaunt, den Maler, hinter dem er vor kaum einer Viertelstunde die Tür verschlossen hatte, jetzt hier im Haus wiederzusehen. Er blickte ihn bestürzt an und wollte eine Frage aussprechen, da aber kam ihm Otto zuvor.
    „Pst!“ sagte er leise. „Schweigen Sie! Ich komme durch die hintere Tür wieder zurück. Ich glaube, man hat Zarba und den Leuchtturmwärter befreit. Draußen stehen sieben Personen, die jedenfalls die Absicht haben, den Grafen zu entführen.“
    Der Diener war Soldat gewesen und ein entschlossener Mann. Er verlöschte sofort das Licht, damit man von außen nicht bemerken konnte, daß man im Haus noch wach sei.
    „Ach“, sagte er dann leise. „Wir werden sie empfangen.“
    „Haben Sie Waffen?“
    „Ja. Zwei Paar Doppelpistolen, die wir auf unseren Reisen stets bei uns führen. Ich habe sie hier im Kasten.“
    „Sind sie geladen?“
    „Ja.“
    „Gut. Geben

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