Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
45 - Die Banditen von Antares

45 - Die Banditen von Antares

Titel: 45 - Die Banditen von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
Vom Netzwerk:
Gefühl der Komik nur noch verstärkt. Nun war die Jagd ernst geworden und der Einsatz hoch – und sowohl Fweygo als auch ich waren darauf gefaßt, jeden Moment von den Herren der Sterne ergriffen und zurück an den Ort geschleudert zu werden, an dem unser Auftrag wartete – der Schutz der Numim-Zwillinge.
    Ranaj war klug genug, nicht wie ein tobender Löwenmann in die Schenke zu stürmen. Er schickte eine kleine Gruppe als Vorhut, die schon einmal alle Ausgänge versperren sollte. Dann marschierte der Rest von uns weiter, und wir begegneten jedem Schatten mit Mißtrauen.
    Obwohl die Gebäude auf dem Hügel der Lauernden Schatten bedrückend und die schmalen Straßen gewunden und tückisch waren, ließ sich dieser Ort in keiner Weise mit den Gräben zwischen den Hügeln vergleichen, wo sich die Hütten und Verschläge der Armen und Sklaven befanden. Hier oben war zwar nicht unbedingt der Himmel zu finden; dort unten führten jedoch alle Wege direkt in die Hölle.
    Ranaj der Numim, der über den prächtigen Körperbau seiner Rasse und ein goldenes Fell verfügte, verrichtete in Nandishas Haushalt viele Dienste: Er war Diener, Majordomus, Bote und Quartiermeister. Er war auch ihr Cadade – der Hauptmann der Wache, in jedem adligen Haushalt eine Position äußerster Verantwortung –, und diese Aufgabe war ihm vermutlich sogar am wichtigsten. Er hatte Fweygo und mich während einer besonders schwierigen Zeit als zeitweise Verstärkung in Diensten genommen, und nachdem er uns in Aktion gesehen hatte, zögerte er offensichtlich, uns wieder zu entlassen. Er behandelte uns keinesfalls wie zwei gewöhnliche Swods der Palastwache.
    Ich hielt es für ziemlich unwahrscheinlich, daß er sich mit der Erklärung zufriedengeben würde, daß die Entführung nur durch ein dummes Mißverständnis zustande gekommen war – wie ich das an seiner Stelle sicher getan hätte. Eine Wache verspätet, eine krank gemeldet – und der arme Teufel auf Posten ermordet? O nein, bei der widerwärtig entzündeten Leber und dem Augenlicht Makki-Grodnos! Die beiden unzuverlässigen Männer hatten mit einer unverzüglichen Befragung zu rechnen. Sammle der Erkanstater, ein Numim, war zu spät gekommen, weil man ihn geschickt hatte, um den Posten des erkrankten Mannes zu übernehmen. Nein, es waren der andere Unpünktliche und der Bursche mit den Leibschmerzen, die befragt werden würden.
    Naghan der Verkrümmte, ein Gon, kam von der Vorhut zurück, um Bericht zu erstatten. Die Schenke war zu dieser Tageszeit nur schwach besucht, und Prinz Byrom wurde vermutlich in einem der Zimmer des oberen Stockwerks gefangengehalten. Naghan beschrieb mit knappen Worten die Örtlichkeiten.
    Hier war offensichtlich Schnelligkeit gefragt, und Ranaj wählte die direkte Lösung. Einige von uns würden sich um die Gäste kümmern, während der Rest die obere Etage stürmte. Jeder Fluchtweg hinten und vorn war versperrt, alle Fenster waren gedeckt.
    »Fweygo, Drajak. Ihr bleibt bei mir«, sagte Ranaj knapp.
    Wir nickten. Dabei stellte ich mir allerdings die Frage, ob wir den Befehl wohl befolgen könnten, falls die Everoinye anders entschieden – und ob ich mich das fragte, bei Krun!
    Zum gestutzten Rhok entpuppte sich als ein zumindest für diese Gegend beeindruckendes Gebäude; auf den anderen Hügeln hätte es wie eine Ruine gewirkt.
    An der Vorderseite hing eine weiße Fahne mit einem schwarzen Kreis in der Mitte. Das war die Kaotresh, die Fahne des Todes. Selbst die mehr oder weniger verbrecherische Gemeinschaft, die hier zu Hause war, hatte genug Verstand, die Kaotresh aufzuhängen, um den Tod des Königs zu betrauern. Tomendishto, der neue König, mußte erst gekrönt werden, bevor seine hellen Flaggen entrollt werden durften.
    Die Vorhut, die von Naghan dem Verkrümmten befohlen wurde, stürmte bei unserem Herannahen die Schenke, und als wir eintraten, hatten wir freie Bahn. Keiner konnte nach oben, um mögliche Komplizen zu warnen. Es versuchte auch niemand.
    Der Löwenmann stürmte die Schwarzholztreppe hinauf; er nahm bei jedem Schritt drei Stufen auf einmal. Fweygo und ich folgten ihm, Sammle und der Rest bildeten den Abschluß.
    Ein Bursche mit Schmerbauch und langem Bart erschien oben am Treppenabsatz; Ranaj versetzte ihm einfach im Vorbeigehen einen Schlag auf den Kopf, Fweygo fing ihn auf, und ich reichte den Bewußtlosen weiter nach unten. Das alles geschah völlig lautlos, von dem dumpfen Klatschen des Schlages einmal abgesehen.
    Ein düsterer

Weitere Kostenlose Bücher