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45 - Die Banditen von Antares

45 - Die Banditen von Antares

Titel: 45 - Die Banditen von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Dimpy erwähnte, und sie gab zögernd zu, daß sie, ja, gut, am besten wohl daheimbleibe. Sie schob die Unterlippe vor. Fweygo sagte kein Wort.
    Kurz vor Untergang der Zwillingssonnen brach ich auf. Ich trug meinen dezenten dunkelblauen Shamlak, der vorn von einem breiten Gürtel zusammengehalten wurde. Das Rapier, der linkshändige Dolch und das schwere Messer – gewöhnlich bezeichne ich diese tödliche Waffe als Seemannsmesser – waren meine Begleiter.
    Beim Überqueren einer Straße blickte ich einmal nach hinten, um nachzusehen, ob Tiri mir vielleicht verstohlen folgte. Ich konnte sie nicht entdecken. Dafür sah ich aber einen Burschen mit goldenen Haaren, der sich sofort abwandte und die Auslagen eines Schmuckladens betrachtete. Nun können Kildoi ihr unteres Paar Arme unter der Kleidung verstecken, den Greifschwanz unter der Hose oder dem Kilt um die Taille schlingen und so als Apim durchgehen. Ihre goldene Färbung, die sie mit den Numims teilen, verriete sie allerdings; wenn sie die Tarnung vervollständigen wollen, müssen sie sich das Haar färben. Fweygo hatte offensichtlich keine Zeit gehabt, sich die Haare zu färben. Trotzdem sah er durchaus wie ein Apim aus, wie einer jener goldenhaarigen Burschen aus Villodrin auf dem Kontinent Loh.
    Hätte ich die Angewohnheit gehabt, hämisch zu grinsen, wäre das jetzt vollkommen gerechtfertigt gewesen. Der gute alte Fweygo! Er folgte mir nicht aus Langeweile und Neugier. O nein, bei Krun! Er hatte sich auf meine Spur gesetzt, weil es ihm die Herren der Sterne befohlen hatten. Da gab es für mich gar keinen Zweifel. Und das hämische Grinsen wäre gerechtfertigt gewesen, weil ich ihn entdeckt hatte.
    Nun hatte die wunderschöne xuntalesische Dame auf jene verschwörerischen Worte verzichtet, die in solchen Situation so oft benutzt werden. Sie hatte vermieden, mit bitterernster und geheimnisvoller Stimme zu sagen: »Komm allein!«
    Daher glaubte ich nicht, daß ich in eine Falle lief; außerdem sagte mir mein Gefühl, daß diese wirkungsvolle Methode, eine Nachricht zu übermitteln, nur von Naghan stammen konnte.
    Natürlich muß man auf Kregen, dieser wunderbaren und schrecklichen Welt unter den Sonnen von Antares, stets mit allen möglichen Gaunereien rechnen – Fallen eingeschlossen. Aber das machte das Leben wenigstens interessant und ließ das Blut durch die Adern strömen.
    Als ich die Schenke Zum Kristallgreifen betrat, verblaßten gerade die letzten tiefgrünen und schimmerndroten Sonnenstrahlen, während sich die ersten Sterne am Himmel zeigten.
    Ich hoffte natürlich, daß Naghan irgendwelche Informationen über den Aufenthaltsort Prinz Byroms aufgetan hatte. Die arme Prinzessin Nandisha und ihre Tochter Nisha befanden sich in einem schrecklichen Zustand, und ich fühlte mit ihnen, bei Zair. Den unerfreulichen Gedanken, daß Byrom bereits tot war, durfte man keinesfalls überbewerten. Entführer sind widerwärtige Leute; bis nicht das Gegenteil erwiesen war, mußten wir davon ausgehen, daß sie für Byroms Freilassung eine Gegenleistung erwarteten. Hätten sie den Tod des jungen Prinzen gewollt, wäre er an Ort und Stelle getötet worden.
    Das Gasthaus Zum Kristallgreif gehörte, wie der Name schon verriet, zu den ansehnlicheren Wirtshäusern. Die Küche war erstklassig, und die Weine gehörten zu den allerbesten Jahrgängen. Leider befand sich im Keller kein Jholaix. Die rote Augenklappe war leicht zu entdecken. Bei dem Mann handelte es sich um einen Gon, dessen Kopf glatt rasiert und mit glänzender Butter eingerieben war. Er benutzte die Glätte der Butter dazu, sich jeden Tag zu rasieren. Diese Diff-Rasse leidet an dem Irrglauben, daß ihr weißes Haar unschicklich, wenn nicht sogar schlichtweg häßlich ist. Glücklicherweise denken die meisten ihrer Frauen da anders, und ihr prächtiges Haar funkelt silberweiß im Glanz der Sonnen. Er trug dunkle Kleidung und war bewaffnet. Ich setzte mich ihm gegenüber, und die Dienstmagd, eine niedliche Fristle mit aufreizendem Blick und umhertastendem Schwanz, brachte mir einen gelben Charwis, nicht zu süß und von ordentlichem Geschmack.
    Der Gon sagte: »Lahal, Majister. Ich bin ...«
    Der Blick, den ich ihm zuwarf, ließ ihn zusammenzucken. Er war hochgewachsen wie die meisten Gons und hatte glatte, gleichmäßige Gesichtszüge. Seine Wangen röteten sich leicht.
    »Ich bitte um Entschuldigung, Drajak.« Er sprach leise, damit uns in der lauten Schenke niemand belauschen konnte. Trotzdem ...
    Ich nickte

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