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45 - Die Banditen von Antares

45 - Die Banditen von Antares

Titel: 45 - Die Banditen von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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und trank einen Schluck Charwis.
    »Ich bin Nalgre ti Poventer. Ich war bei der Schlacht an der zerstörten Kapelle dabei. Dritte Phalanx. Bratchlin. Ich habe dich dort gesehen.«
    »Lahal, Nalgre. Sprich weiter.«
    Er hatte sich wieder beruhigt, trank etwas Wein und tupfte sich die Lippen mit einem gelben Taschentuch ab. Pedantische Leute, diese Gons.
    »Der Botschafter möchte dich sprechen. Indem er mich als Mittelsmann benutzt, hofft er, auf dich keinen Verdacht zu lenken, Maj... Drajak.«
    Das erklärte seinen anfänglichen Fehler. Er arbeitete gar nicht für Naghan. Er wurde von der vallianischen Botschaft in Oxonium beschäftigt. Elten Larghos Invordun, der vallianische Botschafter, ein getreuer und kluger Mann, hatte mir hier bereits geholfen. »Wann?« fragte ich.
    »Ich habe hier ein Zimmer gemietet. Eine Verkleidung wird benutzt. Heute abend.«
    Ich trank den Charwis aus und stand auf. Nalgre ti Poventer setzte sein halbvolles Glas auf dem Tisch ab und erhob sich. Ich stieß einen Seufzer aus. Er war für Komplotte nicht geeignet, soviel stand fest. Also nahm ich wieder Platz und bestellte mehr Wein. Er folgte zögernd meinem Beispiel und sah mich verblüfft an. Ich beugte mich vor.
    »Um Opaz süßen Willen, Nalgre! Entspann dich! Du sollst keine Aufmerksamkeit erregen.«
    Er befeuchtete sich die Lippen. »Ich bin ein Brumbyte, ein Soldat, der eher daran gewohnt ist, eine Pike zu tragen. Es ist für mich selbstverständlich, meinen Vorgesetzten Respekt entgegenzubringen.«
    »Nalgre, ohne Leute wie dich hätten wir Vallia nie die Freiheit geschenkt. Nun hast du eine Aufgabe zu erfüllen, die anders ist. Wir werden ganz lässig nach oben schlendern.«
    »Quida ...« Er riß sich zusammen und sagte: »Eine gute Idee.«
    Ich gönnte mir in Gedanken ein breites, häßliches Prescot-Lächeln. Für Nalgre war ich derselbe Mann, dem er während der Schlacht an der zerstörten Kapelle begegnet war. Die dritte Phalanx hatte, wie ich mich erinnerte, an diesem blutigen Tag Verluste erlitten. Für ihn war ich der Herrscher, der Majister, dem man den allerhöchsten Respekt entgegenbringt und dem man treu in allem gehorcht. Wenn er nur gewußt hätte, wie sehr ich alle diese Titel und Ränge verabscheue! Ich verlieh gern Titel und Besitztümer an diejenigen, die sie sich verdient hatten, und ich schätzte es, viele Dinge einfach nur deshalb anordnen zu können, weil es mir meine Stellung erlaubte. Doch trotz allem war ich Dray Prescot geblieben, ein einfacher Seemann.
    Fweygo saß unauffällig in einer Ecke, aus der er mich im Auge behalten konnte. Ich wollte nicht, daß er Nalgre auseinandernahm. Nalgre war ein Bratchlin gewesen, jemand, der die Schlachtenreihe schließt, und deshalb damit vertraut, Befehle zu geben und die Leute auf Trab zu halten. Doch gegen den Kildoi hatte er keine Chance – man muß nicht eigens erwähnen, daß diese Leute nur wenige Tricks des Kampfes nicht kannten.
    Als wir die Treppe hinaufschritten, stand Fweygo auf und verließ die Schenke. Wie ich ihn kannte, suchte er nach einem anderen Eingang. Nalgres Zimmer befand sich am Ende des zweiten Stocks, und tatsächlich gab es eine Tür, die zu einer Treppe an der Außenwand führen mußte. Wie lange würde mein Kregoinye-Kamerad dazu brauchen, nach oben zu kommen?
    Nalgres Zimmer hatte den Komfort eines normalen Gasthauses, und er packte ein Paket aus. Ich war nicht überrascht. Ich entledigte mich des blauen Shamlaks und zog dafür die lederfarbene Jacke mit den breiten Schultern, die Hose in der gleichen Farbe und die hochschäftigen Stiefel an. Ein breitkrempiger Hut mit einer roten und einer gelben Feder bildete den Abschluß. Dann legte ich meine Waffen wieder an.
    Auch Nalgre zog vallianische Kleidung an. »In zivilisierter Kleidung fühle ich mich direkt wohler – Drajak.«
    »Oh, hier in Tolindrin sind sie schon recht zivilisiert, Nalgre. Von ein paar Cramphs, die ich kennengelernt habe, einmal abgesehen. Was die anderen Länder im Norden angeht, so muß sich das erst noch herausstellen.«
    »Ich war kürzlich oben in Enderli.« Er zog sein Rapier am Gürtel zurecht. »Ich kann nicht behaupten, daß sie mir sonderlich zugesagt hätten. Aber sie haben hübsche Zorcas.«
    Wir verließen das Zimmer. Er öffnete die Tür, die zur Außentreppe führte, den Schlüssel in der Hand, um hinter uns abzuschließen, und da stand Fweygo mit gezücktem Dolch. Er hatte gerade das Schloß aufbrechen wollen.
    Der Dolch verschwand sofort. Am Himmel

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