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46 - Waldröschen 05 - Rebellen der Sierra

46 - Waldröschen 05 - Rebellen der Sierra

Titel: 46 - Waldröschen 05 - Rebellen der Sierra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl May
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Zimmer im Gebäude.“
    „Kennst du es?“
    „Nein. Ich wollte nicht unvorsichtig fragen. Der Kerl kann uns ja nicht entwischen.“
    „Und wie steht es mit den Vaqueros?“
    „Einige schlafen im Erdgeschoß und einige im Freien.“
    „Hast du mit dem Haziendero selbst gesprochen?“
    „Ja. Er ist ein sehr einfältiger Mensch; er glaubte alles, was ich ihm sagte. Übrigens brauchen wir uns vor seiner Tapferkeit nicht zu fürchten. Er ist krank und schwach, er sieht aus, als ob der Tod bereits hinter ihm stehe.“
    „Wir werden keine schwere Arbeit haben“, meinte der Anführer.
    „Wir lassen die Pferde einstweilen zurück und schleichen uns vor. Die vier Posten werden mit dem Messer erstochen, daß sie keinen Lärm machen können, und dann geht es über die anderen her, alles möglichst ruhig mit dem Messer. Aber wie steht es mit den Vaqueros. Töten wir sie auch?“
    „Natürlich!“ meinte Josefa.
    „Eigentlich ist es nicht nötig“, versetzte Cortejo. „Ich werde Besitzer der Hacienda und brauche diese Leute zum Schutze der Herden.“
    „So lassen wir sie meinetwegen leben“, meinte der Mexikaner. „Wir brauchen nicht gerade zum bloßen Vergnügen zu morden. Die Hauptsache ist, daß wir Beute machen, und da bleibt es natürlich bei unserer Abmachung, daß alles uns gehört, was sich in dem Gebäude befindet.“
    „Den Haziendero und Marie Hermoyes ausgenommen“, sagte Josefa.
    „Zugestanden. Laßt uns also beginnen.“
    Einige Minuten später rückten die Leute gegen die Hacienda vor. Diese wurde umzingelt, und dann begannen die Mexikaner, die Planken vorsichtig zu übersteigen. Es sollte ihnen dies aber nicht so ganz unbemerkt gelingen.
    Einer der Posten stand auf der Erhöhung und blickte in das beinahe undurchdringliche Dunkel hinaus. Da war es ihm, als ob er ein unbestimmtes, eigentümliches Geräusch vernehme. Sehen konnte er bei dieser Finsternis nichts, daher legte er sich auf die Erde und horchte. Das Geräusch wurde jetzt stärker und bestimmter; es war ganz nahe; es klang wie Schritte vieler Menschen, und – da knackte es auch gerade vor ihm an den Planken.
    „Halte-là! Qui vive?“ rief er laut. „Halt, wer da?“
    Er blieb vorsichtig am Boden liegen, hielt aber sein Gewehr schußbereit und lauschte auf eine Antwort. Es erfolgte keine. Einige Sekunden lang war alles still, dann war das Knacken der Planke von neuem zu hören.
    „Wer da?“ fragte er abermals. „Antwort, oder ich schieße!“
    Da sah er gerade vor sich einen Kopf über der Planke erscheinen. Ein Mensch wollte hereinklettern. Er richtete sein Gewehr empor und drückte ab.
    Der Schuß knallte laut durch die Nacht. Die Soldaten, durch ihn alarmiert, sprangen von ihren primitiven Lagern auf und griffen zu den Waffen, aber bereits zu spät. Als der Schuß erschollen war, rief draußen eine laute Stimme:
    „Zum Teufel! Wie dumm! Aber hinein, vorwärts!“
    Es war der mexikanische Anführer. Seine Leute gehorchten. Kaum hatten sie den Ruf gehört, so sprangen sie von allen Seiten über die Planken und fielen über die Franzosen her, welche trotz der Dunkelheit leicht von den eigenen Leuten zu unterscheiden waren. Einige vergebliche Schüsse krachten; Flüche erschollen, ein Todesschrei ertönte hier und da; dann war es still.
    An einigen Fenstern der Hacienda wurde es licht. Eins derselben wurde geöffnet. Der Kapitän, vom Schlaf aufgeschreckt, hatte schnell Licht angebrannt und blickte herab. Sein Kopf war im Schein des Lichtes deutlich zu sehen.
    „Was gibt es da unten? Warum wird geschossen?“ rief er herab.
    „Um deinen Kopf zu sehen, Tölpel!“ rief der Mexikaner von unten hinauf.
    Bei diesen Worten zielte er empor und drückte ab. Seine Kugel fuhr dem Offizier mitten durch den Kopf. Es lebte kein einziger Franzose mehr.
    Die Vaqueros, welche im Erdgeschoß lagen, hatten sich beim ersten Schuß erhoben und sofort einige Kienspäne angebrannt. Sie eilten hinaus; aber bereits an der Tür trat ihnen Cortejo entgegen.
    „Zurück!“ sagte er. „Wir sind Freunde!“
    „O Dios! Señor Cortejo!“ rief ein alter Hirte, der ihn kannte.
    „Ja, ich bin es. Wir haben die Franzosen niedergemacht. Ich hoffe, Ihr seid gute Mexikaner und haltet euch zu uns. Wo ist Arbellez?“
    „In seinem Schlafzimmer jedenfalls.“
    „Gib mir den Span!“
    Der Alte ließ sich den langen, brennenden Span aus der Hand nehmen. Als er sah, wer hinter Cortejo folgte, rief er überrascht:
    „Señorita Josefa! Welch ein Wunder!“
    Das

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