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47 - Waldröschen 06 - Am Teich der Krokodile

47 - Waldröschen 06 - Am Teich der Krokodile

Titel: 47 - Waldröschen 06 - Am Teich der Krokodile Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl May
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Parks Schutz gefunden.
    „Verdammte Schlange! Sticht wie eine Natter!“ zürnte Cortejo, die Hand betrachtend.
    „Bist du schwer verwundet, mein Lieber?“ fragte Clarissa.
    „Nein, der Stich ging zwischen zwei Fingern hindurch. Nicht der Rede wert. Aber desto mehr Stiche hat sie uns mit ihrer Zunge versetzt.“
    „Es gilt uns vorzusehen, lieber Gasparino. Laß uns die einzelnen Punkte überlegen. Vorher aber sage einmal aufrichtig, ob es wirklich wahr ist von dem – dem Sohn.“
    Der Gefragte zögerte mit der Antwort und sagte dann, sich ein Herz voll Mut fassend:
    „Hm. Eine Jugendliebelei. Es ist möglich, daß die Alte einen Sohn hat. Aber wer der Vater ist?“
    „Du Cortejo!“
    „Pah!“
    „Und das war damals, als wir uns bereits kannten!“
    „Mag sein. Warum aber jetzt an solche Kleinigkeiten denken? Wir haben jetzt ganz andere Sachen zu überlegen. Zunächst Graf Ferdinande. Er ist nicht gestorben.“
    „Er wurde also nicht vergiftet, nicht getötet.“
    „Hm. Wer trägt die Schuld?“
    „Dein unvorsichtiger Bruder Pablo. Ich bin nicht klug oder schlecht genug, den Grund zu finden.“
    „Ich glaube, ihn zu wissen.“
    „Nun?“
    „Er hat eine Tochter, und ich habe einen Sohn. Mein Sohn ist Erbe der Grafschaft; er sollte Josefa heiraten, damit das Mädchen teilnehmen könne an unserem Gewinn. Alfonzo mochte sie nicht. Jetzt fühlten sie sich zurückgesetzt und beschlossen, mir die Daumenschraube anzulegen. Das war aber nur dann möglich, wenn sie Don Ferdinande nicht töteten, sondern zwar leben ließen, dabei aber unschädlich machten.“
    „Das ist allerdings einleuchtend. Man wird sich zu revanchieren wissen. Was denkst du vom Wiedererscheinen der Verschwundenen?“
    „Ich glaube es.“
    „Ich halte es für einen Kunstgriff der Josefa.“
    „Nein. Woher hätte Zarba denselben Gedanken?“
    „Können die beiden nicht in Übereinstimmung handeln?“
    „Nein. Ich bin überzeugt, daß Landola die ganze Sippschaft hat leben lassen.“
    „Aber wozu? Doch zu seinem eigenen Schaden.“
    „Jetzt, ja, nicht aber, sobald es ihnen nicht gelang, zu entkommen. Ich habe ihm seine Dienste reichlich bezahlt; er aber ist ein Mensch und nimmt also so viel wie möglich. Er hatte es in der Hand, die Gefangenen freizugeben, dies war das Rohr, mit dessen Hilfe er mich auspumpen konnte. Ich begreife nur nicht recht, warum er noch nicht damit begonnen hat.“
    „Was aber nun tun. Die Wiedererschienenen müssen unbedingt sobald wie möglich verschwinden.“
    „Das überlasse ich meinem Bruder. Für mich gibt es zwei Personen, die mir wichtiger sind als alle Sternaus und Marianos.“
    „Wer?“
    „Zarba und Landola. Ohne das Zeugnis dieser beiden kann uns kein Mensch etwas beweisen.“
    „So mußt du diese beiden töten.“
    „Die Zigeunerin ebenfalls.“
    „Wann?“
    „Noch heute. Sie weiß zu viel.“
    „Und Landola?“
    „Mit ihm müßte ich vorher Rücksprache nehmen. Vielleicht ist es besser, ihn noch so lange leben zu lassen, bis man ihn ausgenützt hat.“
    „Befindet er sich noch in Barcelona?“
    „Ja. Er muß damals in Deutschland eine Unvorsichtigkeit begangen haben, da er sich sogar vor den spanischen Agenten verstecken muß. Dieser Bismarck beginnt den anderen Mächten zu imponieren. Schreiben wir übrigens Alfonzo, daß er uns von Madrid aus besuche. Auch er muß wissen, was geschehen ist und mit darüber verhandeln. Jetzt will ich mich vorbereiten.“
    „Wegen Zarba?“
    „Ja, und auch wegen Landola. Ich fahre noch in dieser Nacht nach Barcelona. In solchen Dingen kann man nicht schnell genug sein.“
    „Aber auch nicht vorsichtig genug. Ich hoffe nicht, daß du dich in irgendeine Gefahr begibst.“
    „Fällt mir gar nicht ein. Habe keine Angst.“
    „Aber es liegt Schnee. Man wird deine Spur entdecken.“
    „Man wird vielleicht eine Spur entdecken, aber die meinige nicht.“
    Sie trennten sich.
    Eine Stunde später verließ Cortejo aus einer Seitentür das Schloß. Er hatte sich von einem der Bediensteten eine Flinte heimlich weggenommen und ebenso von zwei anderen die Stiefeln. Wechselte er die letzteren, so entstanden zweierlei Fährten. Auf jeden Fall aber paßten später seine eigenen Stiefel nicht in diese Spuren.
    Er machte einen Umweg und gelangte an den Platz, auf welchem sich das Lager befand. Das Gewehr schußfertig, schlich er zwischen den Büschen heran. Er kannte das Leben in Zarbas Lager genau und wußte, daß man jetzt noch wach und munter sei. Um die jetzige

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