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48 - Die Fehde von Antares

48 - Die Fehde von Antares

Titel: 48 - Die Fehde von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Blicke zu, und ich konnte an der Situation nichts Witziges entdecken. Ich hatte meinen Plan in ein Leem-Nest verwandelt. Ich hatte einen kolossalen Fehler begangen, und das nicht das erste Mal, bei Krun!
    Obwohl ich mir schwere Vorwürfe machte, in dieser Weise absichtlich eine Konfrontation herbeigeführt zu haben, hatte ich doch fest damit gerechnet, in einer von Verhaltenskodexen beherrschten Kriegergesellschaft nur gegen einen Tchekedo antreten zu müssen. Aber nein! Jetzt wollte sich die ganze Horde Schläger auf mich stürzen! Großartig!
    Der Lord hatte zu kreischen aufgehört und atmete stoßweise, der protzige vergoldete Schuppenpanzer blähte sich auf wie ein Fisch auf dem trockenen. Ich starrte ihn an. »Wie ich sehe, sind deine Freunde da, um dich beim Händchen zu nehmen. Vermutlich putzen sie dir auch die Nase ab.«
    Wieder ertönte das helle, amüsierte Gelächter.
    »Wer auch immer du bist«, rief ich, »du machst dich über mich lustig, aber ich sehe dich nicht. Komm her und lach mir ins Gesicht – wenn du es wagst!«
    Wie Sie sicher bemerkt haben, war ich leicht ins Schwitzen geraten, außerdem wurde ich langsam wütend. Ich wurde zugegebenermaßen sogar richtig streitsüchtig. Nun sieht das Dray Prescot gar nicht ähnlich. Selbst in meinen frühen Tagen auf Kregen, da ich wie ein wilder Chunkrah umherstürmte, beherzigte ich den weisen Rat, daß man einem Gegner niemals verrät, daß man gleich zuschlägt. Man haut ihn einfach um. Übte der Illusionszauberer noch immer seinen dunklen Einfluß auf mein gequältes Hirn aus?
    Nicht zum erstenmal verdrängte ich den erschreckenden Gedanken, daß alles, was um mich herum geschah, nur eine weitere Illusion war. Bei Zair! Davon durfte ich mich nicht beeinflussen lassen!
    Die Krieger standen noch mit gezückten Schwertern um mich herum und starrten mich drohend an. Ich bildete mir nicht ein, daß sie mich fürchteten. Sie warteten auf ein Zeichen. Das würde sicher nicht von dieser traurigen Entschuldigung für einen Lord und Krieger kommen; o nein – das Zeichen zum Angriff würde sicher der Cramph geben, der mich ausgelacht hatte.
    Die helle, amüsierte Stimme sagte: »Ramley, ich glaube, du wirst ihm abnehmen, daß er tatsächlich ein Paktun ist, oder?«
    Dann geschah etwas Überraschendes, das mich mit Freude erfüllte. Jiktar Larghos Frenden, den man auch den Flinken nannte, rief plötzlich: »Mein Lord! Das ist Drajak der Schnelle, ein Zhan-Paktun. Mein Lord, ich entschuldige mich dafür, daß ich ihn unpassend gekleidet hierher gebracht habe, aber ...« Und dann erzählte der gute Frenden meine Geschichte, derzufolge ich in den Fluß gefallen war.
    Ramley, der unerfreuliche Bursche, der mich von der Bank geworfen hatte, hielt mittlerweile sein zweites Schwert in der Hand. Er fuchtelte damit herum. »Das ist ja alles schön und gut«, sagte er mürrisch. »Aber der Blintz hat mich beleidigt.« Der vergoldete Schuppenpanzer verriet noch immer das Ausmaß seines Zorns. »Er muß sich entschuldigen, oder ich schlitze ihn auf.«
    Die helle Stimme lachte wieder, obwohl ihr diesmal ein hämischer Unterton eine tiefere Färbung verlieh. Der Lord hörte sich sehr hämisch an, bei Krun!
    Wer auch immer dieser Bursche war, man konnte davon ausgehen, daß er rangmäßig weit über den anderen Tchekedos stand und in diesem Schuppen das Sagen hatte.
    Ich machte einen Schritt auf Ramley zu, der sofort zurückzuckte, und hielt ihm das Schwert mit dem Griff zuerst hin. »Dein Schwert, Notor.«
    Er wirkte unschlüssig. Schweißtropfen rannen ihm die Schläfen hinunter. Schließlich schob er die Klinge in seiner Hand in ihre Scheide zurück. Dann griff er nach dem Schwert, das ich ihm hinhielt.
    Ich achtete auf den Ausdruck in seinen Augen.
    Er packte den Schwertgriff. Seine Gesichtszüge verrieten sein Vorhaben.
    »Du Blintz!« schrie er und stieß zu.
    Ein geschmeidiger Schritt zur Seite ließ die Klinge harmlos an mir vorbeifahren. Mittlerweile hatte ich die Geduld verloren, was diesen Burschen anging, und ich muß gestehen, daß ich mich von meinem Zorn leiten ließ.
    Ich hatte ihm genug durchgehen lassen, bei Vox!
    Meine offene Hand landete krachend auf seiner Wange und ließ ihn, unterstützt von der wütenden Wucht seines fehlgeschlagenen Angriffs, gegen die umstehenden Krieger taumeln.
    Ein schnelles Klirren, und die Klinge war mühelos abgewehrt worden. Der Krieger, der das getan hatte, packte Ramley und hielt ihn fest. »Bleib stehen, Ramley«, grollte er,

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