Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
48 - Die Fehde von Antares

48 - Die Fehde von Antares

Titel: 48 - Die Fehde von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
Vom Netzwerk:
ich.
    O ja, ich, Dray Prescot, lachte.
    Auf der Straße gingen ein paar Leute ihren Geschäften nach. Es waren nicht viele, denn die Stunde des Mid nahte heran, und die Menschen hatten es eilig, in ihre Wohnungen oder die nächste Schenke zu kommen, wo das Mittagsmahl wartete. Ich fragte mich, ob sie W'Watchun und sein Gefolge sehen konnten.
    Ich mußte mich um den Auftrag der Herren der Sterne kümmern. Schluß mit diesen ganzen Unterbrechungen! Ich drehte mich kurzerhand um, ignorierte den Zauberer und marschierte los.
    »Majister! Bitte! Begleite mich!« W'Watchuns Worte waren so überraschend, daß ich mitten im Schritt stehenblieb und mich ihm wieder zuwandte.
    »Das ist unmöglich. Ich habe zu tun. Ich habe deine Taten nicht vergessen. Du hast dich in meine Pläne eingemischt und mich Zeit gekostet. Nun laß mich in Ruhe.« Ich war von mir selber überrascht, daß ich mich nicht des altbekannten knirschenden Tonfalls bediente, der ihn ordentlich zurechtgestutzt hätte.
    »Ich hatte nie vor, dir etwas Böses anzutun, und das weißt du auch. Aber ...«
    »Nein, San. Ich habe zu tun.«
    Ich wandte dem Trugbild endgültig den Rücken zu, und ein Flieger landete mitten vor mir auf der Straße, und geschmeidige Gestalten sprangen heraus.
    Der erste Mann, der auf dem Boden aufkam und auf mich zulief, war ein mit einem grauen Gewand bekleideter Chulik. Diesmal hielt er kein Zepter mit goldenem Knauf in der Hand, sondern ein bösartig aussehendes Schwert. Hinter ihm richteten Armbrustschützen ihre Waffen auf mich.
    Diese Wachen mit ihren grimmigen Gesichtern waren real. Das waren keine Trugbilder.
    Also befand ich mich in den Fängen des Illusionszauberers! Ich blieb einfach stehen, während es in meinem Innern vor Wut brodelte. Wieder einmal standen meine berühmten Pläne vor einem Hindernis!

12
     
     
    Keine Fesseln hielten meine Handgelenke, keine Ketten drückten mich nieder. Das Gemach war behaglich, fast schon erlesen eingerichtet, mit seidenen Polstern und vergoldeten Stühlen. Samphronöl-Lampen erhellten den Raum mit ihrem freundlichen warmen Licht. Die Fenster waren geschlossen. Alle behandelten mich mit ausgesuchter Höflichkeit. Ein Heer von Dienern sorgte für Miscils, Palines und andere ausgesuchte Köstlichkeiten, ein Fingerschnippen genügte. Trotzdem war ich ein Gefangener, und das wußte ich auch.
    Chekaran der Balass, der Chulik-Aufseher, teilte mir mit, sein Meister werde mich sofort aufsuchen, sobald er einige lästige Pflichten erfüllt habe. Bis dahin, Majister, entspanne dich.
    Also wartete ich notgedrungen, verschwendete die Zeit jedoch nicht. Immer wieder ging ich im Geist meine Erlebnisse seit dem Augenblick durch, da ich W'Watchun das erste Mal in die Augen gesehen hatte. Es mußte ein Muster geben, und zu diesem Muster gehörte auch das verzweifelte Bemühen des Illusionszauberers, das Geheimnis des Schießpulvers zu erfahren.
    Auf dem Weg in mein luxuriöses Gefängnis war der Schweber über die kopflastigen Häuser geflogen, doch ich hatte sehr wenig vom Grundriß der Stadt zu Gesicht bekommen. Dennoch war ich überzeugt davon, daß ich mich in keiner der Villen befand, denen ich bis jetzt einen Besuch abgestattet hatte. Allerdings war dieses Gebäude bestimmt nicht W'Watchuns offizielle Residenz.
    Der Illusionszauberer schuldete mir noch etwas. Meine Kopfschmerzen waren zwar so gut wie verflogen, doch ich hatte sie nicht vergessen! Alles wies darauf hin, daß W'Watchun große Schwierigkeiten hatte. Falls diese Schwierigkeiten mit Ibmanzys zu tun hatten, war es meine Pflicht, mich mit ihnen zu beschäftigen. Sollten meine Fragen allerdings andere Dinge ans Licht befördern, die den Zauberer in ein schlechtes Licht setzten – nun, ich konnte mir nicht vorstellen, daß mich das übermäßig traurig stimmen würde.
    Als W'Watchun endlich zusammen mit Chekaran dem Balass eintrat, ging er langsam und gebückt; hätte man nicht gewußt, in welche Schurkereien er verwickelt war, hätte er viel Mitgefühl erweckt.
    »Du hast alles, was du brauchst?« Er ließ sich förmlich in den Sessel fallen.
    »Nein.«
    Er hob den Kopf. »Ich verstehe.« Seine Stimme war nicht so tief und beeindruckend wie bei seinen öffentlichen Befehlen, hatte aber auch keine Ähnlichkeit mehr mit dem Krächzen des falschen Schiffsarztes. »Du spielst auf deine Bewegungsfreiheit an?«
    »Was die angeht, so werde ich sie mir nehmen, wenn es nötig ist. Nein. Ich spreche von Erklärungen.«
    »Darum bin ich

Weitere Kostenlose Bücher