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48 - Die Fehde von Antares

48 - Die Fehde von Antares

Titel: 48 - Die Fehde von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Der Bogen war ein großer lohischer Langbogen, allerdings waren die Pfeile nicht mit den Federn des Zim-Korf befiedert; sie waren blau und von hoher Qualität.
    Wie Sie sich sicher schon denken, habe ich mir in dieser Auflistung den wichtigsten Gegenstand für zuletzt aufgehoben. O ja, bei Kurins Klinge! Nach der ganzen Unbill fühlte es sich wie ... Nun, gibt es überhaupt etwas, das sich mit dem Gefühl vergleichen läßt, ein großes Krozair-Langschwert in den Händen zu halten? Ja, da gibt es etwas. Und das ist natürlich das Gefühl, ein Savanti-Schwert zu halten.
    Ich schnallte meine Ausrüstung an, und als ich die matte Silberschnalle des Gürtels aus Lestenhaut mit seinen vielen Taschen schloß, fühlte ich mich wie ein neuer Mensch. Bei Vox! Ich fühlte mich wie zwei neue Menschen!
    »Danke, Chekaran. Jetzt muß ich aber los.«
    »Was ... aber Majister ... der Meister ...«
    »Ja, ja. Danke für die Bewirtung. Remberee.«
    Ich ging in Richtung Tür.
    Wie weit würde der Chulik in dem Versuch gehen, mich aufzuhalten? Ich hatte Verständnis für seine Zwangslage, denn auch wenn W'Watchun ein nachsichtiger Meister war, würde er die Pflichtvergessenheit seines Aufsehers mit großer Mißbilligung betrachten. Ich blieb stehen, drehte mich um und befahl Chekaran, dem Illusionszauberer auszurichten, daß ich mich um die Angelegenheit zu kümmern gedachte, die wir am vorangegangenen Abend besprochen hatten. Es gab keinen Zweifel, daß man mich finden würde, falls ich benötigt wurde, nicht den geringsten, bei Krun!
    Die Zeit für vorsichtiges Taktieren war vorbei. Die Zeit für zielgerichtetes Handeln war gekommen. Ich wußte beträchtlich mehr über die Situation in Winlan als zuvor; natürlich mußte ich noch eine Menge in Erfahrung bringen.
    »Für den Fall, daß jemand fragt«, rief ich über die Schulter zurück, »ich bin ein Zhan-Paktun, den San W'Watchun zu deiner Hilfe in Diensten genommen hat!« Ich ertappte mich dabei, daß ich in einem harten, unerbittlichen, keinen Widerspruch duldenden Tonfall sprach, was gar nicht meine Absicht gewesen war. Als ich mit der nicht unbedingt höflichen Bitte um Bestätigung nachfragte, hallte das Wort »Dernun?« wie ein Donnerschlag.
    Chekaran sprang. Er brüllte: »Quidang, Majister!«
    Da ich es für wenig angebracht hielt, ihn zum Zeugen zu machen, wie ich mein Aussehen änderte, wartete ich, bis ich den Haupteingang erreicht hatte, und formte meine Gesichtszüge dort um, bevor ich in das Licht der Morgensonnen trat. Mein Gesicht brannte, aber ich ging davon aus, es so lange aushalten zu können, wie es nötig war.
    Welch ein Erlebnis, in das strömende vermengte Licht der Sonnen von Scorpio zu treten! Das smaragdgrüne und das rubinrote Licht ließen die Fenster der kopflastigen Gebäude aufblitzen und warfen vielfarbene Schatten auf das Straßenpflaster.
    Wie wunderbar ist die saubere Luft Kregens! Jeder Atemzug ist ein Erlebnis! Ich spazierte umher und entdeckte, daß ich vortreffliche Laune hatte.
    Ich summte sogar ›Sie küßte den Mortilskopf‹, das kleine Lied von der hübschen Magd, die sich nach der Liebe eines Söldners verzehrt. Mein Pakzhan funkelte golden an meinem Hals, und der Pakai lag ordentlich zusammengerollt auf der Schulter festgesteckt. O ja, ich kann Ihnen sagen, wie ich da so entlangschritt, stellte ich den Hyr-Paktun schlechthin dar!
    Niemand nahm Notiz von mir; als ich Gruppen von Tchekedos entdeckte, die die Morgenluft genossen, ging ich ihnen vorsichtig aus dem Weg. An jeder Kreuzung stand eine Säule mit vier funkelnden Spionaugen. Ob der Zauberer mich wohl in diesem Augenblick beobachtete? Oder einer seiner Günstlinge? Nun hatte ich noch immer keine Ahnung vom Grundriß der Stadt. Der eigenwilligen Architektur nach zu urteilen, befand ich mich irgendwo in der Nähe des Zentrums. Ob es wohl häufig dazu kam, daß die Säulen unter den Gebäuden zusammenbrachen? Diese Frage beschäftigte mich, und ich dachte weiter darüber nach. Wieviel Aufwand war wohl erforderlich, um die Säulen zu sabotieren? Wie viele mußten kippen, damit das Gebäude in sich zusammenbrach?
    Mit derartig müßigen Problemen beschäftigt, ging ich auf die höheren Gebäude zu, die den Horizont versperrten und vermutlich die Stadtmitte bildeten.
    Obwohl W'Watchun es nicht ausdrücklich gesagt hatte, hatte ich seinen Worten über San Furney entnommen, daß der in Kov Barcas Diensten stehende Zauberer die nötige Macht besaß, den schwebenden Spionaugen den Blick zu

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