Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
48 - Die Fehde von Antares

48 - Die Fehde von Antares

Titel: 48 - Die Fehde von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
Vom Netzwerk:
Barca eines Tages entdecken, wenn Furney für ihn nicht mehr von Nutzen ist.«
    »Du magst ihn nicht leiden?«
    »Ich verabscheue sie beide. Eine Methode, unter den Tchekedos halbwegs für Ordnung zu sorgen, liegt darin, sie zum Kampf untereinander zu ermuntern.« Meine mangelnde Überraschung – das Spiel Teile und Herrsche ist eine uralte Methode – veranlaßte ihn, verstehend zu nicken. Kov Grogan G'Gulandor betrachtete sich als der rechtmäßige Anführer aller Krieger, und Kov Barca L'Lambton bestritt das. Es gab Fraktionen. Sollten sich die Krieger organisieren und geschlossen gegen W'Watchun antreten, würde das Leben für den Zauberer sehr viel schwieriger werden.
    Als ich das Fehlen der Frauen unter den Vornehmen Winlans zur Sprache brachte, entgegnete W'Watchun lediglich, es gebe in den anderen Ländern Kregens wirklich seltsame Bräuche. In Winlan würde eine Frau ihren Platz kennen, und der war zu Hause, wo sie für ihren Ehemann, das Gefolge und die Kinder sorgen konnte. Die Wahrheit sah vermutlich etwas anders aus, und zwar sicherlich dunkler und unerfreulicher.
    Natürlich wollte W'Watchun etwas über die Erde erfahren, und ich erzählte ihm selbstverständlich einige Lügen. Dabei versuchte ich mich zu vergewissern, daß er auch bestimmt nichts von der Existenz der Herren der Sterne erfahren hatte. Doch wie sich zeigte, wußten die Everoinye ihre Spuren zu verbergen, und ob, bei Zair!
    Bei diesem Gedanken wurde mir unbehaglich zumute. Hier saß ich nun und sammelte entscheidende Informationen für die Mission, mit der mich die Herren der Sterne beauftragt hatten, und es war durchaus nicht unvorstellbar, daß sie den Eindruck gewannen, ich hielte hier bloß ein Plauderstündchen ab. Nur der Narr läßt die Gelegenheit, vertrauliche Dinge in Erfahrung zu bringen, ungenutzt verstreichen.
    Die Zeit verging, und es wurde spät. Der Chulik machte sich bemerkbar, schob Teller geräuschvoll zusammen, füllte die Gläser nach und stellte sie heftiger als nötig wieder ab. Aus meiner eigenen Erfahrung mit Gefolgsleuten und aus der Loyalität, die Chekaran dem Zauberer offensichtlich entgegenbrachte, schloß ich daher, daß der Chulik dies nicht tat, weil er müde war und zu Bett gehen wollte. Ich sagte: »Wenn du mich nun entschuldigen würdest, San, ich glaube, das Bett ruft.«
    Während ich das sagte, warf ich dem Chulik einen fragenden Blick zu. Er reagierte wie aufs Stichwort, trat vor und half W'Watchun aus seinem Stuhl. Wir sagten einander Remberee, und sie gingen, wobei sich der Illusionszauberer schwer auf Chekaran stützte. Ich schloß hinter ihnen die Tür, und der Chulik raunte mir zu: »Vielen Dank, Majister.«
    Wie sehr mich die Unterhaltung mit dem Zauberer interessiert hatte, läßt sich daran abschätzen, daß mir erst bei den üblichen Vorbereitungen fürs Zubettgehen einfiel, wie viele wichtige Dinge anzusprechen ich glatt vergessen hatte. Mein Val! Die Kopfschmerzen waren so gut wie weg, also konnte ich sie nicht dafür verantwortlich machen. O nein, die Wichtigkeit, die die vielen Informationen für meine Mission bedeuteten, hatte sämtliche anderen Gedanken aus meinem alten Vosk-Schädel verdrängt. Am nächsten Morgen würde ich W'Watchun oder Chekaran als erstes nach meinen Waffen fragen.
    Ja, eigentlich ist es kaum vorstellbar, daß ein Krozair von Zy, ein erfahrener alter Leem-Jäger, ein Zhan-Paktun, glatt vergißt, wie wichtig es ist, stets ein Waffenarsenal am Leib zu tragen.
    Man servierte mir das erste Frühstück in meinem Gemach. Die Dienerinnen waren zurückhaltend, angenehm und flink. Lavendelduft ging von ihnen aus. Ich nahm eine angenehme Mahlzeit zu mir, und als Chekaran kam, um sich zu vergewissern, daß alles zufriedenstellend war, sprach ich ihn sofort an. Er lächelte das wissende Lächeln eines Paktuns, das dieser zeigt, wenn es um seine Ausrüstung geht, und machte eine kurze Handbewegung. Ein paar Sklaven traten gebeugt unter ihrer Last ein.
    Es war alles da, wofür ich Opaz dankte.
    Die Herren der Sterne hatten mich prächtig ausgestattet, bevor sie mich nach Winbium schleuderten. Das rostbraune Gewand war brandneu. Das Kettenhemd war so dünn und reißfest wie aus den Waffenschmieden Havilfars. Rapier und Main-Gauche waren mittlerweile alte Freunde. Die Herren der Sterne hatten mir einen Drexer mitgegeben, was mich bei der Qualität des in dieser Gegend üblichen Schwertstahls begeistert hatte. Das alte Seemannsmesser kam an seinen Platz hinter der rechten Hüfte.

Weitere Kostenlose Bücher