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5 Farben Blau

5 Farben Blau

Titel: 5 Farben Blau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kajsa Arnold
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dieser Sonderfond sein ?«
    Rhys sieht mich an, doch er scheint durch mich hindurchzublicken. »Fünfhunderttausend Dollar.«
    ~
     
    Ein eigenartiges Gefühl ist es, in dem Haus zu wohnen, in dem man arbeitet. Es ist fast halb s ieben, als wir den Konferenzraum verlassen. Alle Mitarbeiter haben bereits Feierabend, die Räume sind leer.
    » Jazman, bitte warten Sie.« Trish läuft mit kurzen Schritten hinter mir her. »Sie müssen mich unbedingt besuchen, oder wir telefonieren miteinander. Bitte rufen Sie mich morgen an, wenn Sie Zeit haben.« Sie drückt mir ihre Visitenkarte in die Hand, zwinkert mir zu und ist kurz darauf im Aufzug verschwunden.
    Ich stehe allein im Flur und beschließe , ebenfalls Feierabend zu machen. Rhy sʼ Bürotür ist geschlossen und ich hole schnell meine Handtasche. Es ist wohl das Beste, heute alles so zu belassen, wie es ist, also fahre ich mit dem Privataufzug nach oben.
    Nach dem Duschen ziehe ich eine bequeme kurze Jogginghose und ein weißes Tanktop an. Ich gehe hinüber zu Matt und klopfe an seine Wohnungstür.
    »Es ist offen !«, höre ich ihn rufen. Vorsichtig trete ich ein und sehe ihn in der Küche stehen. Seine Wohnung ist eine Kopie meiner, nur spiegelverkehrt.
    »Hi, haben Sie Lust mit mir zu kochen ?«, fragt er und seine Augen strahlen so sehr, dass ich nicht ablehnen kann.
    »Sollen wir uns nicht duzen ?«, frage ich und Matt nickt eifrig.
    »Gerne, wie war dein Tag ?« Er drückt mir eine Selleriestange und ein Messer in die Hand, damit ich sie in Stücke schneide. Ich verdrehe nur die Augen.
    »So schlimm?«
    Mir brennen tausend Fragen auf der Seele, doch ich weiß nicht, ob ich Matt so einfach ausfragen kann, ich möchte unser gutes Verhältnis nicht belasten.
    »Hat dir die Statue gefallen, die ich dir heute Morgen auf Anweisung von Rhys auf den Tisch gestellt habe ?«
    Ich halte in meiner Tätigkeit inne. Verdammt, Matt war das?
    »Ja, vielen Dank, ich finde sie außergewöhnlich. Aber Rhys hätte sich nicht extra für mich davon trennen müssen .«
    Matt hält überrascht inne. »Rhys? Ihr duzt euch ?«
    »Ich werde ganz sicher nicht jemanden siezen, der seine Zunge in meinen Hals gesteckt hat .«
    Matt blickt mich überrascht an. »Muss ich jetzt beleidigt sein ? Du hast mir das Du angeboten, ohne dass ich dich geküsst habe. Was soll mir das jetzt sagen?«, fragt er, zieht mich an sich und drückt mir einen freundschaftlichen Kuss auf die Wange. Wir lachen laut über seinen Scherz.
    Mit einem Knall fliegt die Verbindungstür zu Rhy sʼ Arbeitszimmer auf und er steht im Türrahmen.
    »Hier bist du, ich suche nach dir, wir haben noch etwas zu besprechen .« Eine peinliche Stille entsteht. Bevor er auf dem Absatz kehrt macht, schenkt er Matt noch einen finsteren Blick. Oh je, ich glaube, er hat unser Gespräch belauscht. Ich bekomme langsam eine Vorstellung davon, was es heißt, Rhys Cunningham Tag und Nacht zur Verfügung zu stehen.
    ~
     
    Rhys trägt immer noch seinen Anzug, aber er hat die Jacke ausgezogen und seine Krawatte abgelegt. Er bittet mich, auf der Couch in seinem Wohnzimmer Platz zu nehmen. Ich fühle mich überhaupt nicht passend gekleidet und mache mir in Gedanken eine Notiz, mich demnächst erst umzuziehen, wenn ich zu Bett gehe.
    M it langen Schritten läuft er vor dem Fenster auf und ab, bis er plötzlich stehen bleibt. »Möchtest du etwas trinken? Ich habe allerdings nur Fruchtsäfte da.« Seine Stimme hat einen sanften Ton angenommen.
    Ich nicke. »Ja, ein Saft wäre toll .« Mein Hals fühlt sich ausgedörrt an und ich habe das Gefühl, dass dieses Gespräch kein Einfaches werden wird.
    Kurze Zeit später kommt er aus der Küche, mit zwei Gläsern Orangensaft, eines davon reicht er mir und lässt sich neben mir auf der Couch nieder.
    »Du hast dich heute bei der Sitzung gut geschlagen«, beginnt er das Gespräch und ich weiß nicht so recht, was ich darauf antworten soll.
    »Danke, aber immerhin hat es dich fünfhunderttausend Dollar gekostet. Ich kann mir kaum vorstellen, dass dich das freut.«
    Er hebt desinteressiert die Schultern. »Das ist weniger als ein Tagesumsatz.«
    »Umsatz, das sagt nichts über den Gewinn aus .«
    Überrascht schaut Rhys auf.
    »Ich habe einen Wirtschaftsabschluss, schon vergessen?« Rhys scheint verblüfft, dass ich mit diesem Thema vertraut bin.
    »Dann sollte ich dich womöglich zu Rob in die Buchhaltung versetzen .« Er grinst und das lässt ihn sehr jugendlich wirken. Er sollte öfter lächeln, geht es mir

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